Ceed-Nachfolger mit neuem Namen
Die Uhr tickt. Gut neun Jahre noch, dann ist nach derzeitigem Stand Schluss für den Verbrennungsmotor in der EU. Da ist es schon mutig von Kia, ein komplett neues Modell ganz ohne E-Antrieb auf den Markt zu bringen. K4 heißt der kompakte Benziner, der im kommenden Jahr den Kia Ceed beerben und den Koreanern wieder neuen Schwung in der Golf-Klasse bringen soll. Parallel zum vollelektrischen Kompaktmodell EV4, das bereits bestellbar ist.
Nur noch Fünftürer, kein Kombi mehr
In Korea und den USA wurde der auf einer eigenen Verbrenner-Plattform basierende K4 bereits mit dem Modelljahr 2025 als Limousine und Schrägheckmodell eingeführt. Für Europa ist nur ein Fünftürer geplant, mit eigens für den europäischen Markt abgestimmten Motoren. Für den besonders in Deutschland so beliebten Kombi bedeutet der Modellwechsel das Aus.
Designanleihen von den EV-Modellen
Optisch fügt sich der Kompaktwagen nahtlos ins aktuelle Designprogramm der neuen Elektromodelle von Kia ein, wirkt aber dynamischer als die höheren EV-Modelle. Und auch vom Ceed setzt er sich mit dem markentypischen "Star-Map"-Tagfahrlicht und den in den C-Säulen integrierten Griffen der hinteren Türen deutlich ab. Besonders markant ist sein scharfes Heck mit flachen und breiten LED-Rückleuchten. Stärker als bisher soll sich die GT-Line vom Basismodell unterscheiden. So sind bei der auf 17- oder 18-Zoll-Rädern stehenden sportlichen Ausführung beispielsweise Radläufe, Schweller und Außenspiegel schwarz verkleidet.

Besonders markant ist sein scharfes Heck mit flachen und breiten LED-Rückleuchten.
Digitales Cockpit auf Stromer-Niveau
Das Design des Innenraums interpretiert dagegen den Ceed neu, mit neuem Dreispeichenlenkrad, breitem Automatikhebel und einer ähnlichen Aufteilung des Armaturenbretts. Pflegeintensive schwarze Hochglanzflächen sind passé, matte Oberflächen dominieren. Wie im EV4, im jüngst überarbeiteten SUV Sportage und dessen demnächst auf den Markt kommenden Elektro-Pendant EV5 verbaut Kia auch im K4 die aktuelle Generation des hauseigenen Infotainmentsystems. Es bündelt Navigation, Multimedia und Fahrzeugsteuerung in einer intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche. Im K4 beinhaltet das breite Panoramadisplay zwei je 12,3 Zoll großen Bildschirmen für Instrumente und Navigation. Die Klimaanlage wird über einen kleinen Touchscreen gesteuert und in der Mittelkonsole findet sich die übliche Ladeschale für Smartphones, die per Apple Car Play oder Android Auto kabellos ins Bordsystem integriert sind.
Konnektivität und Komfort wie in der Oberklasse
Unter dem rechten Display in der Mitte des Armaturenbretts sitzen sechs Druckschalter für die wichtigsten Funktionen des Infotainments. Karten- und Software-Updates werden Over-the-Air aufgespielt, und wie schon im Ceed kann man per App Ziele ins Navigationssystem übertragen oder Fahrzeugdaten auslesen. Bei Bedarf baut das Bordsystem einen Wifi-Hotspot auf, die Sprachsteuerung soll dank KI lernfähig sein. Auf Wunsch lässt sich Wagen per Smartphone oder Smartwatch öffnen und starten. Wenn also mehrere Familienmitglieder ein Auto nutzen, müssen sie sich nur noch die Zugangsberechtigung aufs Handy laden. Was das digitale Erlebnis angeht, fährt der K4 also auf dem gleichen Niveau die aktuellen Stromer.

Unter dem rechten Display in der Mitte des Armaturenbretts sitzen sechs Druckschalter für die wichtigsten Funktionen des Infotainments.
Mehr Platz auf der Rückbank
Bei der ersten Sitzprobe fällt die deutlich gewachsene Beinfreiheit auf der Rückbank auf. Während der Ceed hinten sehr eng geschnitten ist und die Passagiere ihre Knie in die harten Schalen der Vordersitze bohren, sitzt sie im K4 geradezu luftig, haben jede Menge Platz für die Beine. Allerdings sitzen man sehr tief, weshalb man die Knie stark anwinkeln muss. Der Kofferraum packt 438 Liter Gepäck weg, 20 Prozent mehr als der Ceed. Und das, obwohl der K4 mit 4,44 Metern gerade mal zwölf Zentimeter länger ist.
Sicherheitsausstattung serienmäßig
Bei der Sicherheitsausstattung gibt es keine Überraschungen. Der Kompaktwagen bekommt die übliche Palette an Fahrhelfern, kann auf der Autobahn automatisiert die Spur halten und wechseln, erkennt Fußgänger und Radfahrer und bremst im Notfall selbstständig.
Motorenangebot startet mit drei Benzinern
Auch unter der Motorhaube servieren die Koreaner Bewährtes. Der handgeschaltete 1.0 T-GDI ist eine Weiterentwicklung des Basismotors des Ceed und dürfte trotz des leichten Leistungsschubs auf 115 PS eher die Brot-und-Butter-Motorisierung des Modells bleiben. Alternativ gibt es den Dreizylindermotor mit spritsparender 48-Volt-Unterstützung, dann auf Wunsch auch mit Siebengang-Automatik. Allerdings klaut das hinten verbaute Hybridsystem dem Kofferraum ein Viertel des Volumens.

In Korea und den USA wurde der auf einer eigenen Verbrenner-Plattform basierende K4 bereits mit dem Modelljahr 2025 als Limousine und Schrägheckmodell eingeführt.
Vollhybrid folgt später
Beim 1.6 T-GDI ist das Doppelkopplungsgetriebe Standard. Der Vierzylinder kommt wahlweise mit 150 PS oder 180 PS. Im Laufe des nächsten Jahres soll dann zusätzlich ein Vollhybrid folgen.
Preise noch offen, aber über Ceed-Niveau
Und der Preis des K4? Der steht noch nicht fest, dürfte sich aber über dem des Ceed bewegen. Der startet momentan bei 22.681 Euro (alle Preise netto) für den 1.0 T-GDI (100 PS). Der 140 PS starke Ceed 1.5 T-GDI kostet mindestens 23.773Euro. Für Last-Minute-Käufer empfiehlt sich übrigens die sehr gut ausgestattete Ultimate Edition des Ceed, die bei 23.017 Euro startet.