Neuer E-SUV: Skoda Elroq im Firmenfuhrpark

Fahrbericht Skoda Elroq
Reichweite, Platz und fairer Preis

Der Skoda Elroq soll künftig in der Kompaktklasse den Ton angeben – mit Top-Features, starker Reichweite und fairem Preis ist er für Fuhrparks besonders spannend. Alle Daten und Preise im Fahrbericht.

Skoda Elroq 2025
Foto: Skoda

Betrachtet man die elektrische Modellvielfalt bei Skoda, fährt die tschechische Volkwagen-Tochter eher im hinteren Teilnehmerfeld. Wählen ließ sich bislang lediglich zwischen dem Enyaq und der davon abgeleiteten Variante Enyaq Coupé. Immerhin: Die Baureihe ist ein Verkaufsschlager und übertraf selbst die internen Erwartungen deutlich. Mehr als 200.000 Kunden haben sich seit dem Debüt 2021 für das praktische Mittelklasse-SUV entschieden. Wohl auch deshalb avancierte der Enyaq jüngst zum Bestseller unter den E-Autos in Europa.

Kleiner Bruder Elroq: Kompakt, kostengünstig, begehrt

Jetzt rollt der kleine Bruder Elroq an den Start, mit wohlmöglich noch größeren Absatzchancen. Schon jetzt sollen mehr als 20.000 Vorbestellungen eingegangen sein. Denn Skoda bietet den Wagen im sehr gefragten Kompaktsegment bereits ab 28.487 Euro (alle Preise netto) an. Der Elroq ist damit nur wenige hundert Euro teurer als sein Verbrenner-Pendant Karoq, bei mehr Leistung, mehr Komfort und mehr Ausstattung.

Kosten sparen dank Plattformstrategie: Enyaq als Vorbild

Wie schafft Skoda das? Mit ein Grund ist das Baukasten-Prinzip. Denn technisch basiert der 4,49 Meter kurze Elroq auf der gleichen Plattform wie der Enyaq, hat sogar den gleichen Radstand und nutzt die gleichen Antriebe. Das spart enorm Entwicklungskosten. Und frei nach dem Motto "Was dem Enyaq recht, ist dem Elroq billig" wurde auch das Armaturenbrett 1:1 übernommen.

Skoda Elroq 2025
Skoda

Das Raumgefühl ist großzügig, auf den Vordersitzen sogar exzellent

Eigenständiger Auftritt: Design und Marken-Update

Selbst an der Karosserie gibt es Gleichteile, wie beispielsweise die Türen. Dennoch ist es den Skoda-Designern gelungen, ein eigenständiges Auto auf die Räder zu stellen, mit vielleicht sogar schöneren Proportionen als beim Enyaq. Der Elroq ist zudem der erste Skoda, der statt des Marken-Emblem den Schriftzug in Großbuchstaben auf der Haube trägt. Die Maßnahme soll eine neue Design-Richtung, genannt "Modern Solid", aufzeigen, die Skoda künftig einschlägt. Im kommenden Jahr werden auch die beiden Enyaq-Modelle entsprechend optisch angeglichen.

Großzügiger Innenraum: Raumgefühl trifft Alltagstauglichkeit

Wieder einmal ist es Skoda gelungen, das markentypisch große Platzangebot auch beim Elroq umzusetzen. Das Raumgefühl ist großzügig, auf den Vordersitzen sogar exzellent. Die Rücksitzlehnen lassen sich geteilt umlegen und erweitern das Ladevolumen von 470 auf bis zu 1.580 Liter – für das Segment ein erstklassiger Wert. Auf einen "Frunk", die kleine Kunststoffwanne unter der Fronthaube, müssen Elroq-Besitzer allerdings verzichten. Alternativ findet das Ladekabel seinen Aufbewahrungsort in einem Netz unter der Hutablage. So braucht das Gepäck nicht ausgeladen zu werden, falls unterwegs einmal die Batterie mit Wechselstrom versorgt werden muss.

Zwei Akku-Größen: Reichweite und Ladezeiten im Blick

Den Elroq bietet Skoda in zwei Akku-Größen an, mit 52 kWh im Einstieg und 77 kWh in der Topversion. Die kleinere Batterie reicht für 375, die große für bis zu 580 Kilometer, beides sind WLTP-Normwerte. Unterschiedlich sind auch die Ladeleistungen, 125 kW für den 52er-Akku, 175 kW für den 77-kWh-Stromspeicher. 25 bis 28 Minuten gibt Skoda für die Befüllung von zehn bis 80 Prozent an – im Bestfall, wenn die Zellen vorkonditioniert sind. Möglich ist dieser Vorgang entweder über die Navigation oder per direktem Klick auf dem Bildschirm.

Skoda Elroq 2025
Skoda

Technisch basiert der 4,49 Meter kurze Elroq auf der gleichen Plattform wie der Enyaq.

Fahrdynamik auf hohem Niveau: Komfort trifft Effizienz

Fahrdynamisch überzeugt der Elroq. Die gesamte Abstimmung des Autos wirkt perfekt und professionell, der Abrollkomfort ist top, das Handling direkt, die Federung (gegen Aufpreis adaptive Dämpfer) gediegen und die Beschleunigung weich und linear, wie sie eben nur mit einem Elektroantrieb möglich ist. Selbst die Einstiegsversion mit ihren 170 PS und 310 Newtonmeter Drehmoment bietet bereits ein sehr ordentliches Fahrgefühl, wenn auch der typische "E-Punch" beim Kick aufs Pedal fehlt. Für den Alltag aber ist die Leistung allemal ausreichend.

Mehr Power für mehr Souveränität: Spitzenmodell Elroq 85

Deutlich mehr Souveränität spürt, wer die große Batterie wählt und dadurch automatisch auch mehr Power erhält. In diesem Fall sind es 286 PS und satte 535 Newtonmeter Drehmoment. Angetrieben werden hier ebenso nur die Hinterräder. Die Sportlichkeit hat allerdings ihren Preis. Der Elroq 85 startet bei 36.891 Euro, fast 30 Prozent höher als die Basis.

Moderne Bedienwelt: Kurzbefehle und Winter-Button

Das Cockpit dominiert der zentrale, große Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel. Über ihn laufen die meisten Funktionen. Die Bedienführung erschließt sich einem schnell, die Symbole sind groß genug dargestellt. Für eine individuelle Belegung sind fünf Shortcuts als Schnelltasten möglich. Wer möchte, kann gegen Aufpreis ein Head-up-Display mit Augmented Reality bekommen. Clever gelöst: Fürs Heizen von Lenkrad, Sitzen und Innenraum hat Skoda den sogenannten Winter-Button installiert. So muss nur einmal gedrückt werden, um alles zu aktivieren.

Nachhaltige Materialien: Recycling im Innenraum

Viel Geschmack bewiesen die Interieur-Designer bei der Auswahl der Materialien für Sitze und Türverkleidungen. Besonders gut gefiel uns die Ausstattung Lodge mit dem Recycling-Produkt Technofil. Hier fließen unter anderem Fischernetze, Stoffreste und ausgemusterte Teppiche in den Herstellungsprozess, alles, was gewöhnlich in der Müllverbrennung landet. Das Material fühlt sich angenehm an, sieht cool und modern aus und gibt einem das Gefühl, die Umwelt zumindest etwas weniger zu belasten als mit konventionellen Kunststoffen.

Skoda Elroq – Technische Daten

Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,49 Meter, Breite: 1,88 Meter, Höhe: 1,63 Meter, Radstand: 2,76 Meter, Kofferraumvolumen: 470-1.580 Liter

Elroq 50: E-Motor, 170 PS, Drehmoment: 310 Nm, 0-100 km/h: 9,0 s, Vmax: 160 km/h, Verbrauch: 15,8-16,2 kWh/100 km, Akkugröße: 52 kWh, Reichweite: 375 km (WLTP), Ladeleistung: 145 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 10-80 % in 25 Minuten, AC: 0-100 % in 5:30 Std., Preis: ab 28.487 Euro

Elroq 85: E-Motor, 286 PS, Drehmoment: 545 Nm, 0-100 km/h: 6,6 s, Vmax: 180 km/h, Verbrauch: 15,2-16,6 kWh/100 km, Akkugröße: 77 kWh, Reichweite: 580 km (WLTP), Ladeleistung: 175 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 10-80 % in 28 Minuten, AC: 0-100 % in 8:00 Std., Preis: ab 36.891 Euro

Kurzcharakteristik

Warum: perfekte Größe, tolles Raumangebot, hoher Fahrkomfort, gute Reichweite

Warum nicht: weil man generell Elektroautos ablehnend gegenübersteht

Was sonst: Opel Frontera, Jeep Compass, DS4 E-Tense, Citroën ë-C4, BYD Atto 3

Wann kommt er: im Januar, der Elroq 60 folgt im Frühjahr, der Elroq 85x nächsten Herbst