Modellname und neuer Anspruch des Frontera
Der Name Frontera weckt Erinnerungen an die 1990er-Jahre, an Allradantrieb und matschige Forstwege. Doch mit seinem rustikalen Vorgänger hat der aktuelle Opel Frontera nur noch die Bezeichnung gemein. Nach seiner Weltpremiere im Frühjahr 2024 ist das mit Hybrid- oder Elektroantrieb erhältliche SUV seit Juli bei den Händlern bestellbar.
Extended Range als neue Schlüsselversion
Nun rollt der Frontera Electric auch in der für viele Kunden möglicherweise entscheidenden "Extended Range"-Variante auf die Straßen. Denn während die elektrische Basisversion vor allem als Zweitwagen oder City-Shuttle taugt, soll die neue Version mit einer größeren Batterie dem SUV die nötige Reichweite für den Kurzurlaub oder längere Pendelstrecken verleihen.
Einordnung in die Kompaktklasse
Mit 4,39 Meter Länge und 1,85 Meter Breite sortiert sich der Frontera in der gut gefüllten Kompaktklasse ein: größer als der Kleinwagen Opel Mokka, aber mit Abstand zum Grandland, der in der aktuellen Generation auf 4,65 Meter Länge gewachsen ist. Optisch setzt der Frontera auf klare Linien. Die Front dominiert der sogenannte Opel Vizor.

Mit 4,39 Meter Länge und 1,85 Meter Breite sortiert sich der Frontera in der gut gefüllten Kompaktklasse ein.
Opel Vizor und Aerodynamikdetails
Dieses durchgängige schwarze Panel verbindet die LED-Scheinwerfer und den mittig platzierten Opel-Blitz optisch miteinander. Der Begriff leitet sich vom Visier eines Motorradhelms ab und ist zum Markengesicht des Rüsselsheimer Herstellers geworden. Es sieht modern aus und soll durch seine glatte Oberfläche auch die Aerodynamik verbessern – inklusive verkleidetem Unterboden. Die ausgestellten Radhäuser sorgen für einen robusten SUV-Look.
Batterien, Effizienzmaßnahmen und Reichweiten
Doch entscheidend ist beim Frontera Electric vor allem, was im Boden steckt. Begnügt sich die Standard-Version mit 44 kWh Akku und 307 Kilometer WLTP-Reichweite, fährt die Extended-Range-Version mit 54 kWh auf. Das Resultat sind bis zu 406 Kilometer Normreichweite. Der Verbrauch sinkt auf 16,5 kWh/100 km, während die Basis 18,3 kWh benötigt. Mehr Effizienz entsteht durch aerodynamische Maßnahmen, verstärkte Rekuperation, ein um einen Zentimeter tiefergelegtes Fahrwerk und Reifen mit besonders niedrigem Rollwiderstand.
Antriebsleistung und Unterschiede im Fahrgefühl
Für den Vortrieb sorgt in beiden Varianten ein Elektromotor an der Vorderachse mit 83 kW/113 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 125 Newtonmetern. Wer sich für die Langstrecken-Batterie entscheidet, muss Abstriche bei der Spritzigkeit machen: Das Leergewicht steigt von 1.589 auf 1.610 Kilogramm.
Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit
Das drückt aufs Temperament. Während die Basisversion in 12,8 Sekunden auf Landstraßentempo sprintet, benötigt der Extended Range 14,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Modellen elektronisch gedeckelt bei 143 km/h; auf dem Tacho erscheinen leicht übertriebene 147 km/h.

Das Cockpit dominiert in den höheren Ausstattungen "GS" und "Ultimate" das "Pure Panel" – eine Einheit aus zwei 10-Zoll-Bildschirmen für Instrumente und Infotainment.
Fahrkomfort, Fahreindruck und Alltagstauglichkeit
Der Frontera Electric fährt sich überraschend komfortabel. Vom Antrieb ist im Innenraum wenig zu hören. Das Fahrwerk filtert Unebenheiten souverän, in Kurven neigt sich der Aufbau kaum. Die leichtgängige Lenkung hilft besonders im Stadtverkehr. Der Frontera ist eher ein entspannter Gleiter als ein Kurvenräuber. Trotz Antrittsschwäche ist der Durchzug bei höheren Geschwindigkeiten akzeptabel. Hinter einem Lastwagen auf die linke Spur zu wechseln und auf 130 km/h zu beschleunigen, gelingt flott.
Innenraum, Ergonomie und Bedienkonzept
Im Innenraum herrscht nüchterne Funktionalität. Die sogenannten Intelli-Sitze sind in der Mitte vertieft, was den Druck auf das Steißbein verringern soll – ein einfaches, aber wirksames Mittel für mehr Langstreckenkomfort. Das Cockpit dominiert in den höheren Ausstattungen "GS" und "Ultimate" das "Pure Panel", eine Einheit aus zwei 10-Zoll-Bildschirmen. Beide sind Opel-typisch leicht zum Fahrer geneigt.
Basisversion mit Smartphone-Steuerung
In der Basisversion "Edition" spart Opel den zentralen Bildschirm ein und setzt stattdessen auf eine Smartphone-Station. Über eine App wird das Handy zur Steuerzentrale für Audio und Navigation. Das senkt den Preis und dürfte der Digital-Native-Generation gefallen.

Der Frontera Electric fährt sich überraschend komfortabel. Das Fahrwerk filtert Unebenheiten souverän weg, in Kurven neigt sich der Aufbau kaum.
Kofferraum, Nutzwert und Zuladung
Eine große Stärke des Frontera ist sein Nutzwert. Der Kofferraum fasst 460 Liter; bei umgeklappter Rücksitzbank (60:40) wächst das Volumen auf bis zu 1.600 Liter. Ein doppelter Ladeboden schafft ab GS eine ebene Fläche. Interessant: Die Extended-Range-Version bietet trotz größerer Batterie eine höhere Zuladung.
Zuladung und Dachlast im Detail
Da Opel das zulässige Gesamtgewicht auf 2.070 Kilogramm anhebt, verbleiben 460 Kilogramm Zuladung – etwas mehr als beim Basismodell. Die Dachlast im Stand beträgt beachtliche 240 Kilogramm und erlaubt schwere Dachzelte. Weniger überzeugend: Die Anhängelast liegt bei nur 350 Kilogramm.
Laden an AC- und DC-Säulen
An der heimischen Wallbox lädt der Frontera serienmäßig dreiphasig mit 11 kW. An der Schnellladesäule nimmt er maximal 100 kW entgegen. Damit füllt sich der Akku in 28 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Gute Werte im Segment. Unverständlich bleibt, dass das Display zwar Restreichweite und Ladestand zeigt, aber keinen Momentan- oder Durchschnittsverbrauch.
Preise, Ausstattung und Positionierung
Preislich bleibt der Frontera mit großem Akku attraktiv. Der Extended Range startet als "Edition" bei 26.210 Euro netto. Das sind 1.848 Euro Aufpreis gegenüber der kleineren Batterie. Mehr Ausstattung gibt es im "GS" ab 29.151 Euro und im "Ultimate" ab 29.403 Euro – inklusive Klimaautomatik, Rückfahrkamera und beiden Displays.
Opel Frontera Electric Extended Range – Technische Daten
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,39 Meter, Breite: 1,85 Meter (mit Außenspiegeln: 2,02 Meter), Höhe: 1,64 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 460 – 1.600 Liter
E-Motor mit 83 kW/113 PS, Drehmoment: 125 Nm, 0–100 km/h: 14,2 s, Vmax: 143 km/h, Energieverbrauch: 16,5 kWh/100 km (WLTP), CO2-Emission: 0 g/km, Akkugröße: 54 kWh, Reichweite: 406 km (WLTP), Ladeleistung: 100 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 20–80 % in 28 Minuten, AC: 0-100% in ca. 3:25 Std.
Preis: ab 26.210 Euro
Opel Frontera Electric Extended Range – Kurzcharakteristik
Warum: Faires Preis-Leistungs-Verhältnis, gesteigerte Reichweite von 406 Kilometern, hoher Fahrkomfort für seine Klasse
Warum nicht: Träge Beschleunigung, geringe Anhängelast
Was sonst: Citroën ë-C3 Aircross, Kia e-Niro, Skoda ElroqWann kommt er: ab sofort








