Renault Clio Hybrid 2026 im Test

Neuer Kleinwagen mit modernem Hybridantrieb
Clio 6.0: Was der E-Tech im Alltag leistet

Der Clio ist das meistverkaufte Renault-Modell überhaupt. Deshalb ruhen auf der Anfang des Jahres in Deutschland startenden sechsten Generation des Kleinwagens große Erwartungen.

Roter Renault Clio in Front-Seitenansicht während der Fahrt auf einer Landstraße.
Foto: Renault

Neues Design und größerer Auftritt

Kräftige Brüche beim Design kennzeichneten schon mehrere frühere Clio-Modellwechsel. Das ist bei Generation 6.0 nicht anders. Nicht nur, dass der Franzose bei Länge und Breite um mehrere Zentimeter zugelegt hat. Er schaut auch ganz anders als zuvor aus seinen LED-Scheinwerfern: Eher ein bisschen knurrig-verbissen als entspannt-freundlich. Die komplette Front wirkt aber auch athletischer, aggressiver. Mal schauen, was weibliche Käufer von diesem neuen Look halten.

Digitales Cockpit und Google-Infotainment

Die Basis namens Evolution kommt mit einem 7-Zoll-Zentraldisplay und einem 10-Zoll-Touchscreen angefahren, bei den Versionen Techno und Esprit Alpine sind die zwei Bildschirme je zehn Zoll groß. Der zentrale Touchscreen ist dabei leicht zum Menschen am Lenkrad ausgerichtet. Dazu kommt das bei Renault OpenR link genannte Infotainmentsystem mit integrierten Google Services, also mit Google Maps, der Sprachsteuerung Google Assistant und Google Play mit Zugriff auf mehr als 100 Apps. Die ersten drei Jahre sind drei Gigabyte Datenvolumen pro Monat gratis. Für den guten Ton ist ein Arkamys-Soundsystem zuständig.

Innenraum des Renault Clio mit Lenkrad, digitalem Kombiinstrument und zentralem Infotainment-Display.
Renault

Moderner Arbeitsplatz: Die Bedienung des neuen Renault-Modells ist vergleichsweise einfach.

Motorenangebot mit Hybridfokus

Das Antriebs-Portfolio ist übersichtlich. Im Frühjahr 2026 startet ein unhybridisierter Dreizylinder-Benziner mit 1,2 Liter Hubraum und 84 kW/115 PS, erhältlich mit Handschalter oder Sechsgang-Doppelkupplung. Den Händlerstart bestreitet allein der Full Hybrid E-Tech mit 116 kW/158 PS Systemleistung. Hier arbeiten ein 1,8-Liter-Vierzylinder, ein 36-kW-E-Motor und ein Startergenerator mit 15 kW zusammen. Die Hybrid-Batterie wuchs auf 1,4 kWh, was innerstädtisch längere Strecken ohne Benzineinsatz ermöglicht.

Akustik, Fahrverhalten und Effizienz

Wer zu kräftig beschleunigt, hört den Verbrenner deutlich. Auch beim forcierten Start bleibt es gedämpft, aber nicht jedermanns Geschmack. Behutsames Fahren spart Sprit. Das Multi-Mode-Getriebe kombiniert vier Übersetzungen für den Verbrenner und zwei für das E-Aggregat. Insgesamt entstehen 15 Antriebsmodi, die ohne Komfortverlust durchgeschaltet werden.

Smart Mode und Verbrauch im Test

Der neue Smart Mode im Multi Sense-System wählt anhand vieler Faktoren automatisch Eco, Comfort oder Sport. Das funktioniert praxisnah und sorgt für schnelle Wechsel. Auf 130 Kilometern Mixbetrieb kamen wir auf 4,3 Liter Verbrauch – ein ordentlicher Wert.

Rückbank im Renault Clio mit drei Sitzplätzen, Kopfstützen und Sicherheitsgurten.
Renault

Klassengerecht: Wenn vorne große Menschen sitzen, geht es hinten ziemlich eng zu.

Fahrkomfort und Assistenzsysteme

Der Fahrkomfort entspricht dem modernen Kleinwagensegment. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt, filtert Unebenheiten ordentlich, bei grobem Asphalt wird es rauer. Bis zu 29 Assistenzsysteme – neun mehr als zuvor – erhöhen die Sicherheit. Die Kurven-Performance und das Lenkgefühl geben keinen Anlass zur Kritik.

Platzangebot und Kofferraum

Vorne sitzen Personen mit Durchschnittsmaß luftig, die Sitze bieten ordentlichen Seitenhalt. Hinten wird es enger, zwei Personen passen dennoch gut. Das Kofferraumvolumen steigt auf 327 bis 1.176 Liter im Benziner und 301 bis 1.094 Liter im Hybrid. Die hohe Ladekante erschwert das Herausheben von schweren Gegenständen.

Bedienung, Ausstattung und Varianten

Dank Google-System funktioniert die Bedienung wie am Tablet. Die Basis bietet Assistenten, Klimaanlage und Zentralverriegelung. Die Version Techno ergänzt unter anderem Fernlichtassistent, Keyless, Klimaautomatik und Rückfahrkamera. Beim Esprit Alpine kommen 18-Zöller, Alcantara und eine induktive Ladeschale hinzu. Diverse Pakete sind verfügbar.

Heckansicht eines roten Renault Clio auf einer Straße, Rückleuchten und Renault-Logo sichtbar.
Renault

Aerodynamisch: Die Heckpartie des neuen Clio in der neuen Lackierung Absolut-Rot.

Preise und wirtschaftliche Einordnung

Der Evolutions-Clio kostet als Benziner mit Handschalter 16.723 Euro netto, mit Doppelkupplung 17.983 Euro. Der Hybrid beginnt bei 20.336 Euro, der Esprit Alpine-Hybrid bei 23.193 Euro. Damit wird der Clio spürbar teurer – trotz effizientem Hybrid.

Fazit und Zielgruppe

Der neue Clio ist ein gut gemachter, moderner Kleinwagen und richtet sich an diejenigen, die noch nicht bereit für die vollelektrischen Renault-Modelle R4 und R5 sind. Der Vollhybrid ermöglicht einen sanften Einstieg in die E-Mobilität, macht den Clio aber preislich anspruchsvoller.

Renault Clio – Technische Daten

Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen; Länge: 4,12 Meter, Breite: 1,77 Meter (mit Außen-spiegeln 2,01 Meter), Höhe: 1,45 Meter, Radstand: 2,59 Meter, Kofferraumvolumen: Benziner 327 - 1.176 Liter, Hybrid 301 - 1.094 Liter

TCe 115: 1,2-Liter-Dreizylinder; 84 kW/115 PS bei 4.350 - 5.500 U/min, max. Drehmoment: 190 Nm bei 1.750 - 4.000 U/min, Vorderradantrieb, Sechsgang-Handschalter oder Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, 0–100 km/h: jeweils 10,3 s, Vmax: 180 km/h, Normverbrauch: 5,1 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 92 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6e-bis-FCM, Preis: ab 16.723 Euro (Automatik: ab 17.983 Euro)

Full Hybrid E-Tech 160: 1,8-Liter-Vierzylinder plus zwei E-Motoren; 80 kW/109 PS, System-Drehmoment: 270 Nm bei 3.000 U/min, Vorderradantrieb, Multi-Mode-Automatikgetriebe, 0-100 km/h: 8,3 s, Vmax: 180 km/h, Normverbrauch: 4,1 Liter/100 Kilometer (Automatik: k. A.), CO2-Ausstoß: 115 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6e-bis-FCM, Preis: ab 20.336 Euro

Renault Clio E-Tech – Kurzcharakteristik

Warum: weil man den Hybrid nicht nur in der Stadt sparsam bewegen kann

Warum nicht: weil der aufwendige Antrieb ziemlich ins Geld geht

Was sonst: Opel Corsa, Peugeot 208, VW Polo, Toyota Yaris, Skoda Fabia, Seat Ibiza

Wann er kommt: bereits bestellbar, ab Januar 2026 im Handel