Skoda präsentiert den Elroq RS als sportliche Variante seines kompakten Elektro-SUVs. Der tschechische Hersteller füllt damit geschickt eine Lücke im Volkswagen-Konzern: Mit 4,49 Meter Länge ist der Stromer kleiner als seine Plattform-Geschwister VW ID.4 oder Cupra Tavascan, aber größer als ein VW ID.3 oder Cupra Born. Die RS-Version des Elroq trumpft dazu mit einer umfangreichen Serienausstattung auf und schafft einen ausgewogenen Spagat zwischen flotten Fahrleistungen und Alltagstauglichkeit. Mit einem Grundpreis von 44.580 Euro (alle Preise netto) in Deutschland ist der 340-PS-Dynamiker allerdings kein Schnäppchen mehr. Dafür hat er genau doppelt so viel Leistung wie die 16.807 Euro günstigere Einstiegsvariante Elroq 50 Tour.
Allrad und Sprintqualitäten inklusive
Den RS stattet Skoda mit je einem Elektromotor an Vorder- und Hinterachse aus, die in Summe 340 PS leisten. Der Allradantrieb gibt dem kompakten SUV sofortige Traktion und ermöglicht den Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,4 Sekunden. Bei einer ersten Probefahrt im Norden der Tschechischen Republik gefällt der Antrieb mit kräftigem Durchzug dank 679 Newtonmetern Drehmoment. Kurze Zwischensprints und Überholmanöver gelingen souverän. Auch, wenn manche Sportversion anderer Hersteller Leistungen von mehr als 500 PS mobilisiert.
Serienmäßiges Sportfahrwerk mit Komfort
Überzeugend ist vor allem das Fahrwerk des Elroq RS. Die direkt ansprechende und präzise Progressivlenkung reagiert mit zunehmender Geschwindigkeit weniger empfindlich und sorgt damit für ein sicheres Fahrgefühl. Diese Technik ist der RS-Variante vorbehalten. Dazu gesellt sich das ebenso serienmäßige adaptive DCC-Fahrwerk – das genauer genommen nur aus adaptiven Stoßdämpfern besteht, also keine wesentlich aufwendigere Luftfederung ist. Der subjektive Unterschied zwischen Sport- und Komfortmodus ist deshalb umso bemerkenswerter. Während Schlaglöcher und Asphaltflicken im straffen Sportmodus als spürbare kurze Stöße wahrnehmbar sind, rollt der SUV in der Komfort-Abstimmung deutlich sanfter ab. Sehr sportlich gefahren neigt der über 2,2 Tonnen schwere RS zum Untersteuern.

Während Schlaglöcher und Asphaltflicken im straffen Sportmodus als spürbare kurze Stöße wahrnehmbar sind, rollt der SUV in der Komfort-Abstimmung deutlich sanfter ab.
Schnellladen und solide Reichweite
Die Hochvoltbatterie speichert 79 Kilowattstunden Strom und ermöglicht damit eine Reichweite nach WLTP-Zyklus von 549 Kilometern. Die Gleichstrom-Schnellladeleistung (DC) ist höher als bei jeder anderen Variante des Elroq. Innerhalb von 26 Minuten füllt sich der Akku von 10 auf 80 Prozent. Der kombinierte Normverbrauch liegt bei 16,4 bis 17,2 Kilowattstunden. Bei unserer Testfahrt mit Landstraßen- und Autobahnanteil lag er bei rund 20 Kilowattstunden.
Dezent sportliches RS-Design
Skoda hebt den dynamischen Charakter des Elroq RS durch dezente Designmerkmale hervor. Schwarze Akzente an Dachreling, Außenspiegeln und Fensterrändern verstärken den sportlichen Look, zu dem auch spezifische Front- und Heckschürzen beitragen. Serienmäßige 20‑Zoll-Leichtmetallfelgen unterstreichen die Dynamik zusätzlich, ohne prollig zu wirken.
Innenraum mit digitaler Technik
Der Innenraum bietet ein digitales Cockpit mit einem 5‑Zoll-Instrumentendisplay und einem 13‑Zoll-Infotainment-Bildschirm. Limettengrüne Kontrastnähte und Carbon-Dekoreinsätze sind Geschmackssache. Der Fahrersitz ist elektrisch einstellbar und verfügt über Massage- und Memoryfunktion sowie eine Lendenwirbelstütze. Die ausgewogene Ergonomie macht längere Fahrten ebenso entspannt wie der sehr leise Antrieb, der nur beim harten Beschleunigen dezent durchklingt.

Der Innenraum bietet ein 5‑Zoll-Instrumentendisplay, ein 13‑Zoll-Infotainment-Touchscreen und limettengrüne Kontrastnähte.
Viele Assistenten serienmäßig
Zeitgemäße Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen. Hervorzuheben ist das standardmäßige Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Funktion, das relevante Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers projiziert. Das Navigationssystem übernimmt neben der Routen- auch die Ladeplanung. Das mit Canton entwickelte Soundsystem mit zwölf Lautsprechern sorgt für eine voluminöse Musikwiedergabe.
Alltagsnutzen trotz Sportauslegung
Über eine elektrische Komfortöffnung gewährt die Heckklappe Zugang zum Kofferraum, der 470 Liter fasst. Mit umgeklappten Rücksitzen lassen sich sogar bis zu 1.580 Liter laden. Die bei Stromern oftmals eingeschränkte Anhängelast kann sich beim Elroq RS durchaus sehen lassen: Bis zu 1.400 Kilogramm darf er ziehen. Dazu muss jedoch die schwenkbare Anhängerkupplung für einen Aufpreis von 588 Euro geordert werden.
Skoda Elroq RS – Technische Daten
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,49 Meter, Breite: 1,88 Meter (mit Außenspiegeln: 2,15 Meter), Höhe: 1,61 Meter, Radstand: 2,77 Meter, Kofferraumvolumen: 470 – 1.580 Liter
Zwei E-Motoren mit 340 PS, Drehmoment: 679 Nm, 0–100 km/h: 5,4 s, Vmax: 180 km/h, Verbrauch: 16,4–17,2 kWh/100 km (WLTP), Akkugröße: 79 kWh, Reichweite: 549 km (WLTP), Ladeleistung: 185 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 10–80 % in 26 Minuten, AC: 0-100% in 8:30 Std.
Preis: 44.580 EUR
Skoda Elroq RS – Kurzcharakteristik
Warum: guter Spagat zwischen Sport und Komfort
Warum nicht: Differenzierung zum Elroq 85 überschaubar
Was sonst: Ford Mustang Mach-E AWD, Nissan Ariya e-4ORCE 87kWh Performance, Peugeot E-3008 GT Dual Motor
Wann kommt er: August 2025