Toyotas verspäteter Einstieg in die E-Liga
Ein Stromschlag dauert nur Millisekunden. Toyota hat sich etwas mehr Zeit gelassen. Die Japaner waren zwar fix bei den Hybriden, komplett elektrifizierte Kameraden aber haben sie nur zögerlich ins Team gelassen. Spätestens ab der kommenden Saison muss man Toyota allerdings auch in der E-Liga richtig ernst nehmen. Bis Ende 2026 plant der weltgrößte Autobauer bei uns zehn rein elektrische Modelle quer durch alle Fahrzeugklassen anzubieten.
Urban Cruiser ergänzt Toyotas Elektro-Portfolio
Den ersten Konter setzt Toyota bereits Anfang des Jahres. Dann folgt dem gerade erst aufwendig aufgefrischtem Crossover bZ4X der komplett neue Urban Cruiser. Zusammen mit dem fürs Frühjahr angekündigten CH-R + soll er einer der neuen Quotenbringer in der E-Familie werden. Das zweite vollelektrische Modell für den Massenmarkt ist ein volksnaher City-Stromer mit SUV-Genen, der im B-Segment startet.
B-Segment als Wachstumsmarkt für Elektroautos
Den erfolgreichen Yaris Cross wird er nicht beerben, sondern ergänzen. Obwohl die Margen in dieser Klasse überschaubar sind, hat Toyota das B-Lager als zukünftigen Wachstumsmarkt ausgemacht. Bis 2028 sollen hier in Europa 32 Prozent aller E-Fahrzeuge verkauft werden.
Kompakte Abmessungen, markanter Auftritt
Mit kompakten 4,28 Meter bleibt der Urban Cruiser angenehm parkhaustauglich. Optisch wirkt der Einstiegs-SUV wie ein rustikaler Abenteurer, der sich in die große Stadt verirrt hat. Etwas kantig, etwas kastig. Die Front eine Ableitung des aktuellen Hammerhead-Stils, dazu auffällig kurze Überhänge und muskulöse Radhäuser. Rundum schützen robuste, unlackierte Kunststoffleisten vor Feindberührungen im City-Gewirr.

Mit kompakten 4,28 Meter bleibt der Urban Cruiser angenehm parkhaustauglich.
Neue Elektroplattform mit überraschend viel Raum
Die Erwartungen an den Urban Cruiser sind groß. So groß, dass Toyota ihm eine komplett neue Elektro-Plattform spendiert. Die BEV-Architektur teilt er sich mit dem E-Vitara, mit dem er im indischen Suzuki-Werk in Gujarat vom Band läuft und der im Frühjahr auch in Deutschland eingeführt wird. Die Plattform kommt ohne Querträger im Boden aus, was nicht nur Platz für die Batterie schafft, sondern auch im Innenraum. Der vergleichsweise üppige Radstand von 2,70 Meter bringt fünf Passagiere ziemlich luftig unter und erlaubt auch noch – je nach Version – 244 bis 310 Liter Gepäck mitzunehmen.
Variabler Innenraum mit Komfortfokus
Vom Raumgefühl scheint der Urban Cruiser eine Klasse zu überspringen. Unterstützt von einer Rückbank, die sich zehnfach um bis zu 16 Zentimeter in der Tiefe verschieben lässt und der Lehnenneigung, die zusätzlich auch noch einmal zehnfach verstellbar ist.
Ausstattung: viel Serie, wenig Show
Weiter vorne in Reihe eins reist man zwar nicht First Class, ist aber doch kommoder unterbracht als bei vielen Klassenkameraden. Mit soften Oberflächen, farblich abgesetzten Luftdüsen sowie einer „schwebenden“ Mittelkonsole bemüht sich der Cruiser um Stil. Etwas zu großzügig verteiltes Hartplastik relativiert diesen Eindruck allerdings. Dafür ist die Ausstattung bereits im Basismodell üppig.

Infotainment verständlich, aber nicht schnell
Vor dem Fahrer verschmelzen zwei Displays zu einer modernen Anzeigeneinheit. Die Bedienung gelingt intuitiv, Grafik und Navigationsgeschwindigkeit wirken jedoch eher zweckmäßig als modern.
Antriebe, Reichweiten und Preise im Überblick
Im Tiefparterre des Urban Cruiser sind zum Start drei Antriebsvarianten und zwei Batteriegrößen gesetzt. Die Einstiegsversion startet bei 26.882 Euro netto, die Reichweiten liegen je nach Version zwischen 344 und 426 Kilometern.

Optisch wirkt der Einstiegs-SUV wie ein rustikaler Abenteurer, der sich in die große Stadt verirrt hat.
Laden: solide Hausmannskost
Toyota setzt auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit Langzeitgarantie. Die Ladeleistungen bleiben überschaubar: maximal 53 beziehungsweise 67 kW DC. Von 10 auf 80 Prozent vergehen rund 45 Minuten.
Fahrkomfort statt sportlicher Ambitionen
Beim Fahren selbst spielt das keine Rolle. Der Urban Cruiser gibt sich leise, komfortabel und gelassen. Lenkung und Fahrwerk fördern entspanntes Reisen – nicht sportliche Hektik.
Technische Daten:
Toyota Urban Cruiser (Frontantrieb, 106 kW)
Fünftüriger Elektro-SUV mit Frontantrieb; Länge: 4,28 m, Breite: 1,80 m, Höhe: 1,63 m, Radstand: 2,70 m. Kofferraumvolumen 306 Liter,
Elektroantrieb, Leistung 106 kW/144 PS, max. Drehmoment 193 Nm, Automatikgetriebe, Leergewicht 1700 - 1742 kg, Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 49 kWh, max. AC-Ladeleistung 11 kW, Ladezeit 15 – 100 % ca. 6 Std., max. DC-Ladeleistung 53 kW, Ladezeit 10 – 80 % in ca. 45 min., max. Reichweite 344 Kilometer, Energieverbrauch 14,9 kWh/100 km (WLTP, kombiniert), 0-100 km/h: 9,6 s, Vmax: 150 km/h.
Preis: ab 26.882 Euro
Toyota Urban Cruiser Teamplayer (Frontantrieb, 128 kW)
Fünftüriger Elektro-SUV mit Frontantrieb; Länge: 4,28 m, Breite: 1,80 m, Höhe: 1,63 m, Radstand: 2,70 m. Kofferraumvolumen 310 l,
Elektroantrieb, Leistung 128 kW/174 PS, max. Drehmoment 193 Nm, Automatikgetriebe, Leergewicht 1760 - 1839 kg, Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 61 kWh, max. AC-Ladeleistung 11 kW, Ladezeit 15 – 100 % ca. 6 Std., max. DC-Ladeleistung 67 kW, Ladezeit 10 – 80 % in ca. 45 min., max. Reichweite 426 Kilometer, Energieverbrauch 15,1 kWh/100 km (WLTP, kombiniert), 0-100 km/h: 8,7s, Vmax: 150 km/h.
Preis: ab 32.765 Euro
Toyota Urban Cruiser Lounge (Allradantrieb 135 kW)
Fünftüriger Elektro-SUV mit Frontantrieb; Länge: 4,28 m, Breite: 1,80 m, Höhe: 1,63 m, Radstand: 2,70 m. Kofferraumvolumen 306 Liter, Elektroantrieb, Leistung 135 kW (184 PS), max. Drehmoment 307 Nm, Automatikgetriebe, Leergewicht 1939 kg, Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 61 kWh, max. AC-Ladeleistung 11 kW, Ladezeit 15 – 100 % ca. 6 Std., max. DC-Ladeleistung 67 kW, Ladezeit 10 – 80 % in ca. 45 min., max. Reichweite 395 Kilometer, Energieverbrauch 16,6 kWh/100 km (WLTP, kombiniert), 0-100 km/h: 7,4, Vmax: 150 km/h.
Preis: ab 37.807 Euro
Warum: Weil der Urban Cruiser ein entspannter Typ ist
Warum nicht: Weil andere für weniger Geld deutlich schneller durchladen
Wann kommt er: ab Februar










