Volvo EX30 Cross Country: Feldweg statt Wildnis

Volvo EX30 Cross Country
Feldweg statt Wildnis

Volvo erweitert den EX30 um die Cross Country-Version: mehr Bodenfreiheit, Allrad, robuste Optik und bis zu 427 km Reichweite. Im Interview erklärt der Produktverantwortliche Shiqian Li die Unterschiede und Vorteile im Alltag.

Volvo EX30 Cross Country  2025
Foto: Volvo

Zwei Tage Schweden, ein geländetauglicher Volvo und eine Hütte am See – schon die Anreise ist ein kleiner Testlauf. Der unbefestigte Feldweg schluckt Schlaglöcher, der EX30 Cross Country bleibt entspannt dank höherem Fahrwerk und Allrad. Hier zeigt sich, warum Volvo seine elektrische Einstiegsklasse auch in einer Offroad Variante anbietet.

Cross Country mit Tradition

Seit Volvo 1997 den ersten V70 Cross Country auf den Markt brachte, ist der Mix aus Kombi und Offroad-Look in Schweden beliebt. Der neue EX30 Cross Country führt diese Linie fort – diesmal vollelektrisch mit Allradantrieb und 69 kWh-Akku für bis zu 427 Kilometer Reichweite. Zur Serienausstattung gehören Glasdach, Einparkhilfe, 360‑Grad‑Kamera, 19 Zentimeter Bodenfreiheit und Unterfahrschutz. Optional zieht er bis zu 1.600 Kilo Anhängelast.

Volvo EX30 Cross Country  2025
Volvo

Der Innenraum des EX30 Cross Country kombiniert skandinavisches Design mit nachhaltigen Materialien und einem zentralen Touchscreen.

Offroad‑Features im Detail

Der EX30 Cross Country wurde entwickelt, um schwieriges Terrain besser zu meistern als das Standardmodell. Ein speziell abgestimmtes Fahrwerk, mehr Bodenfreiheit und weichere Federn sorgen für entspanntes Fahren, optionale All‑Terrain‑Reifen bringen mehr Grip. Matt‑schwarze Schutzschilder, robuste Unterfahrschutze, breitere Radläufe und "Cross Country"-Schriftzüge an C‑Säule und Heck betonen den Look. Wer mag, ordert das Experience‑Paket mit Schmutzfängern, Dachkorb und Geländereifen.

Minimalistischer Innenraum

Im Innenraum dominiert minimalistisches Design mit weichen, recycelten Materialien und einem einzelnen hochkant stehenden Touchscreen in der Mitte. Volvo verzichtet auf ein separates Fahrerdisplay; Navigations‑ und Fahrdaten erscheinen zentral. Das System basiert auf Android Automotive, inklusive Google‑Navigation. Fensterheber und Handschuhfach wandern aus Gewichtsgründen in die Mittelkonsole. Vorn gibt es elektrisch verstellbare, beheizbare Sitze, hinten fehlt die Sitzheizung. Mit zwei E‑Motoren sprintet der EX30 Cross Country in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 und ist bei 180 km/h abgeregelt. Der Verbrauch laut Norm: 18,3 kWh/100 km. Drei Stufen der Rekuperation passen das Bremsverhalten an, und per Schnelllader füllt sich der Akku in 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Ein 22 kW‑Onboard‑Lader ist optional.

Volvo EX30 Cross Country  2025
Jonas Ingman

Mit zwei E‑Motoren sprintet der EX30 Cross Country in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 und ist bei 180 km/h abgeregelt.

Preis und Fazit

Der EX30 ist Volvos elektrische Einstiegsklasse und startet mit Heckmotor ab 38.490 Euro netto. Die Cross‑Country‑Version mit Allrad und großer Batterie kostet mindestens 57.290 Euro netto. Dafür gibt es mehr Leistung, längere Reichweite, viel Ausstattung und robuste Offroad‑Optik. Der EX30 ist kein Geländewagen, aber auf schlechten Wegen spürbar souveräner als das Standardmodell. Zurück in der Stadt fühlt sich der kompakte Schwede mit 4,23 Metern Länge dank wendigem Handling schnell wieder wie zuhause an.

Drei Fragen an … Shiqian Li, Vehicle Product Lead

Wie unterscheidet sich der EX30 Cross Country vom EX30?

Der EX30 Cross Country wurde entwickelt, um schwieriges Terrain besser zu meistern als das Standardmodell – und dabei gut auszusehen. Dafür erhält das Modell spezielle Anpassungen. Das Cross Country-Fahrwerk ist eigens abgestimmt und vermittelt ein entspannteres, komfortableres Fahrgefühl. Höhere Bodenfreiheit und weichere Federn verbessern die Fähigkeiten auf schlechten Straßen, während die optionalen 18-Zoll-All-Terrain-Reifen für mehr Traktion auf schwierigem Untergrund sorgen. Auch optisch hebt sich der Cross Country deutlich ab. Unter anderem unterstreichen matt-schwarze Schutzschilder, robuste Unterfahrschutzelemente oder verbreiterte Radläufe den robusten Charakter.

Wie wirken sich größere Bodenfreiheit und Offroad-Look im Alltag auf die Reichweite aus?

Die Reichweite wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter auch die Bodenfreiheit. Die zusätzlichen Fähigkeiten des Cross Country gehen mit einem geringen Reichweitenverlust von etwa 3 Prozent nach WLTP einher. Wir sind jedoch überzeugt, dass die Reichweite für unsere Zielgruppe – Städter, die am Wochenende in die Natur wollen – absolut ausreichend ist. Neue Software-Features wie ein optimiertes One-Pedal-Drive und der neue Range Mode helfen zusätzlich, die Reichweite zu steigern. Außerdem profitieren die Kunden vom starken 22-kW-Onboard-Charger (AC-Laden) und bis zu 153 kW DC-Ladeleistung an Schnellladesäulen. Zudem steht europäischen Kunden in Kürze Plug & Charge zur Verfügung – ein System, das Authentifizierung und Abrechnung beim Laden nochmals vereinfacht.

Für welche Zwecke und Zielgruppen wurde die Cross Country-Version speziell entwickelt?

Die Marke Cross Country steht dafür, Menschen den Zugang zur Natur zu erleichtern. Der EX30 Cross Country interpretiert diese Tradition neu – er richtet sich an Kunden, die mit ihrem kompakten E-SUV große Abenteuer erleben wollen.

Technische Daten: Volvo EX30 Cross Country

Fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-SUV

Länge: 4,23 Meter

Breite: 1,84 Meter (mit Außenspiegeln: 2,03 Meter)

Höhe: 1,55 Meter

Radstand: 2,65 Meter

Kofferraumvolumen: 318 - 718 Liter

E-Motor mit 428 PS, Drehmoment: 543 Nm, 0-100 km/h: 3,6 s, Vmax: 180 km/h, Verbrauch: 18,3 kWh/100 km, Akkugröße: 69 kWh, Reichweite: 427 km (WLTP), Ladeleistung: 153 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 10-80% in 26 Minuten, AC: 0-100% in 8 Std.; Preis: ab 48.143 Euro netto.