Den VW Golf VII gibt es nun auch als TDI Bluemotion. Fast 700 Euro kostet das Spritspar-Modell mehr als der normale 1.6 TDI. Dafür soll er auch nur 3,2 Liter verbrauchen.
Das hat VW schon clever eingefädelt. Zur Präsentation des neuen Spritsparkönigs Golf TDI Bluemotion hat der Autokonzern die Journalistenschar ins Umland von Amsterdam geladen. Unsere Testroute führt uns deshalb über ewig lange und vor allem flache Landstraßen, auf denen wir höchstens einmal von einem Kreisverkehr ausgebremst werden.
Verbesserte Aerodynamik
Umso mehr muss der auf Sparsamkeit getrimmte TDI beweisen, dass er die von VW versprochenen 3,2 Liter auf 100 Kilometer auch einhalten kann. Wir nullen den Bordcomputer, legen den ersten Gang ein und schleichen mit gefühlvollem Gasfuß auf speziellen Rollwiderstandsreifen los. Damit der Wolfsburger noch windschnittiger voranschreitet, hat VW sämtliche Schlitze an Kühlergrill und Stoßfänger verspachtelt sowie den Unterboden verkleidet. Mit Sportfahrwerk liegt er zudem 1,5 Zentimeter tiefer als der normale Golf.
Am Motor haben die Wolfsburger ebenfalls gefeilt. Trotz diverser Spritspar-Kniffe legt der 1,6-Liter-Diesel aber auch in Sachen Fahrleistung zu. Mit 110 PS leistet der Vierzylinder fünf mehr als das Standard-Aggregat, wodurch er im Sprint auf Tempo 100 (10,5 s) sogar um zwei Zehntelsekunden die Nase vorne hat. Und seine 250 Nm Drehmoment hält er nun zwischen 1.500 und 3.000 Touren bereit.
1.500 km mit einer Tankfüllung
Wir sind aber auf Spritspar-Runde und schalten daher spätestens bei 2.000 Touren in den nächsten Gang der extra auf den Bluemotion etwas länger abgestimmten Sechsgang-Schaltung. Der Golf schwimmt trotzdem mühelos im Verkehr mit und hält auch in vollem Lauf noch genügend Kraftreserven für Überholmanöver bereit. Wer will, kann sogar mit 200 Sachen die Straßen entlangfegen.
Wobei der Bluemotion auf der linken Autobahnspur wohl eher selten anzutreffen sein wird. Genauso wie an der Tankstelle. 1.500 Kilometer weit soll der Spar-Golf mit einer 50-Liter-Tankfüllung kommen – theoretisch. Denn nach unserer Runde stehen 3,8 Liter auf dem Bordcomputer. Immerhin, für einen richtigen Härtetest könnten wir versuchen, ohne Tankstopp zum 1.300 Kilometer entfernten Mont Blanc zu fahren.