Nach drei Jahren Bauzeit wurde der Mazda 3 überarbeitet. Heraus kam kein neues, sondern ein in Details spürbar verbessertes Auto.
Alle Welt redet übers E-Auto und Fahrverbote für Diesel, aber Mazda hält am Selbstzünder fest. "Wir sehen noch viel Potenzial im Diesel", sagt Geschäftsführer Bernhard Kaplan. "Ohne ihn werden die von der EU geforderten CO2-Flottenziele nicht erreichbar sein."
Die deutschen Kunden geben Mazda Recht. Erst im Sommer hatte die Marke im kompakten Mazda 3 einen 1,6 Liter großen und 105 PS starken Diesel eingeführt, der sich rasch zum Zugpferd fürs Flottengeschäft entwickelte. Und völlig gegen den Trend plant Mazda sogar, 2017 Dieselautos in die USA zu exportieren.
Dass die Japaner ihre Selbstzünder pflegen, spürt der Fahrer. Fürs Modelljahr 2017 des Mazda 3 wurden die beiden 105 und 150 PS starken Motoren nochmals überarbeitet. Obwohl sie schon bisher in Sachen Laufkultur und Geräuschentwicklung zum Besten gehören, das der Markt hergibt. Wenn überhaupt, so ist nun höchstens beim Kaltstart noch ein sanftes Nageln aus dem Motorraum zu hören. Vibrationen? Nicht zu spüren.
Viel Hubraum für entspanntes Fahren
Als Firmenwagen besonders empfehlen können wir den 150-PS-Motor plus Sechsgang-Automatik. Das im Vergleich zu manchem totgeschrumpften Diesel eher großvolumige Aggregat mit 2,2 Litern Hubraum schiebt den Kompaktwagen in jeder Fahrsituation spielerisch und kraftvoll an, während die Automatik unaufgeregt mitspielt und immer den passenden Gang parat hält. Der Verbrauch pendelt sich in der Praxis bei etwas über sechs Litern ein (Normverbrauch mit Automatik: 4,8 Liter, 127 g CO2). Diese Kombination kostet jedoch 24.277 Euro (alle Preise netto), etwas mehr als beispielsweise der VW Golf 2.0 TDI mit DSG. Allerdings mit wesentlich besserer Ausstattung.
Das überschreitet Ihr Firmenwagen-Budget? Dann bestellen Sie doch den 105 PS starken Diesel (19.739 Euro, 3,8 Liter, 99 g CO2). Der macht seine Sache ebenfalls gut und zudem gibt es auch ihn mit der 1.512 Euro teuren Automatik.
Schlapper Benziner ohne Turbo
Weniger gut gefallen die Benziner. Das 100 PS-Einstiegsmodell (15.117 Euro) bestellt sowieso kaum jemand und der 165 PS starke Benziner spielt nur eine Nebenrolle. Der am häufigsten georderte, 120 PS starke Saugmotor (17.722 Euro) ist aber eine ausgesprochene Spaßbremse. Entspannt im Verkehr mitschwimmen funktioniert zwar ganz gut. Doch sobald es ans Überholen oder einen steilen Berg hinauf geht, wird’s ausgesprochen zäh. Einen Turbo soll erst die nächste Motoren-Generation bekommen.
Trotzdem ist dieses Auto kein Auslaufmodell. Im Gegenteil. Mit der Überarbeitung nach drei Jahren bringt Mazda den 3er technisch auf den aktuellen Stand. 250 Euro wurde der Mazda 3 teurer. Dafür bekommt der Käufer unter anderem bessere Materialien im Innenraum, komfortablere Sitze und eine elektronische Parkbremse. Auf Wunsch gibt es Voll-LED-Scheinwerfer, die ihren Lichtkegel automatisch dem Verkehr anpassen. Das vergrößerte Head-up-Display in Form einer aus dem Armaturenbrett ausklappenden Plexiglasscheibe mit besserer Auflösung zeigt jetzt Verkehrsschilder an und das Notbremssystem erkennt nun auch Fußgänger und funktioniert bis 80 km/h.
Dazu kommen minimale Veränderungen an Karosserie und Innenraum, die kaum auffallen. Abgesehen vom neuen, etwas griffigeren Lenkrad vielleicht. Zum einen, weil es sich nun beheizen lässt. Zum anderen, da die Tasten für Radartempomat oder Lautstärkeregelung gefühlt noch einen Tick präziser einrasten als bisher.
Empfehlenswerte neue Ausstattungslinie
Wenn überhaupt, so lässt sich über die Preisgestaltung meckern. Denn die meisten Features lassen sich nicht einzeln bestellen, sondern sind Teil eines Pakets und nur für die teureren Ausstattungen erhältlich. Andererseits scheint das die Mazda-Kunden kaum zu stören. 30 Prozent entschieden sich bisher für die höchste Ausstattung. Das könnte sich ändern, denn als etwas günstigere Alternative zur Sports-Line hat Mazda jetzt die Exclusive-Line aufgelegt. Sie kommt unter anderem mit Klimaautomatik, LED-Licht, Sitz- und Lenkradheizung sowie dem umfangreichen Audio- und Bediensystem samt App-Zugang zu vielen Onlinefunktionen. Auch hier kann der Firmenkunden dem Diesel treu bleiben. Der Skyactiv-D 105 Exclusive-Line beispielsweise kostet 21.756 Euro.