Ticket-Apps für die Bahn Technik ist noch nicht ausgereift

Foto: Deutsche Bahn

Sind die Tage der Fahrkartenautomaten gezählt? So wie die aktuellen Handytickets in einem Test abschneiden scheint dies noch nicht zu funktionieren.

Eine Ticket-App fürs Smartphone, mit der man auf dem Weg zum Zug oder zur Straßenbahn noch schnell eine Fahrkarte kaufen kann, ist grundsätzlich praktisch. Und jeder Dritte würde Bus- und Bahnfahrkarten gern mit dem Smartphone kaufen, so das Ergebnis einer Umfrage von TNS Infratest. Aber viele der heutigen Ticket-Apps haben noch deutliche Schwächen, zeigt ein aktueller Test der Stiftung Warentest.

Die Prüfer haben sich Apps von sieben exemplarisch ausgewählten Verkehrsverbünden und das Programm DB Navigator von der Deutschen Bahn vorgenommen, jeweils als iPhone- und Android-Version. Ihr Fazit: Gelegenheitsfahrer oder Touristen können sich mit den Anwendungen recht gut orientieren, haben aber auch nur eine beschränkte Tarifauswahl. Ausgereift seien die Apps noch nicht.

Bestpreis-Berechnung Fehlanzeige

So müssen die Nutzer zum Beispiel selbst erarbeiten, welches Ticket aus dem beschränkten Angebot das beste für sie ist - keine der getesteten Apps bietet eine Bestpreis-Berechnung, keine fragt, wie viele Personen fahren wollen. Auch Zeitkarten hat keiner der Anbieter im Programm. Es fehle die Möglichkeit, den Missbrauch von Dauerkarten zu verhindern, heißt es von den Anbietern.

Darüber hinaus stellten die Tester sogar Schwächen beim Basis-Service fest: Mal machte die komplizierte Registrierung Probleme, mal die Abrechnung, die fast überall sehr unübersichtlich war. Einige Apps hatten sogar Mängel bei Datenschutz: Die Android-Version von Handyticket-Deutschland und die iPhone-Apps MVV- und VRR-Companion sendeten ohne Not Daten an Dritte.

Mit einem "befriedigend" am besten schnitten der DB-Navigator und MVV-Companion aus München ab. Ein Problem haben allerdings alle Handytickets: Ist der Akku leer, ist der Kunde auf die Kulanz des Verkehrsunternehmens angewiesen.