Treffs für Fuhrparkleiter Gut vernetzt

Gut vernetzt Foto: Fotolia, Jürgen Priewe

Von Fuhrparkleiter zu Fuhrparkleiter: Der Erfahrungsaustausch mit Kollegen ist extrem wichtig. Wir sagen Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt und worauf Sie achten sollten.

Fuhrparkleiter sind oft Einzelkämpfer. In der Firma sind sie meist allein für die Flotte verantwortlich und können sich kaum mit Kollegen über fachliche Themen austauschen. Entsprechend wichtig ist dann das sogenannte Networking. "Sowohl für den Einzelnen als auch für das Unternehmen", erklärt der Bielefelder Soziologe Martin Diewald. Fuhrparkleiter können einerseits ihre Erfahrungen weitergeben und andererseits vom Wissen der Kollegen profitieren.

Kaum aktive Mitglieder, dafür viele Trittbrettfahrer

Doch Vorsicht: Nicht jedes Netzwerk funktioniert gut. "In fast allen Netzwerken gibt es wenige Aktivposten und viele Trittbrettfahrer", warnt Peter Hellwig, Initiator des Clubs der Fuhrparkmanager (CdF). Man sollte sich sehr genau bewusst machen, welche Erwartungen mit einem bestimmten Netzwerk verbunden sind. Erfüllen sich diese nicht, ist die Mitgliedschaft womöglich Zeitverschwendung.

Problematisch können unter Umständen Fachfragen in offenen Online-Foren werden. "Hier tummeln sich nicht nur Experten", meint Marc-Oliver Prinzing, Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanager. Da kann es schon sein, dass man auf eine Fachfrage zahlreiche Antworten erhält, die unterschiedlicher kaum ausfallen können.

Darunter natürlich auch viele falsche Informationen oder Halbwahrheiten, dass man eigentlich wieder Unterstützung braucht, um diese sinnvoll auszuwerten«, sagt Prinzing. Darüber hinaus seien in Online-Netzwerken in der Regel sehr viele Anbieter und Dienstleister vertreten, die dann im Rahmen ihrer Antwort gleichzeitig ihr Produkt verkaufen wollen.

Networking in der Kaffeepause

"Genau das ist der Punkt. Letztlich sind die werblich geprägten Antworten nicht immer von Vorteil, sondern die fundierten und auf entsprechenden Erfahrungswerten aufgebauten Aussagen", meint Prinzing. Und außerdem: "Wer will sich schon vor 26.000 Mitgliedern mit seiner Unwissenheit outen?" Hier scheuen sich viele Fuhrparkmanager. Schließlich geht es um ihre Reputation und die des Unternehmens.

Vieles geht einfach nur auf der Tonspur, erklärt Prinzing. Das persönliche Gespräch ist für das Networking unablässig. So legen Fuhrparkleiter während der Kaffeepause eines Vortrags, bei Verbandsmeetings oder Messen abseits des Trubels eher die Karten auf den Tisch und fragen Kollegen im kleinen Kreis um Rat.

Auch aus diesem Grund sind Veranstaltungen wie Firmenauto des Jahres, die offenen Meetings des Bundesverbands Fuhrparkmanagement, Fachveranstaltungen zum Beispiel von Management Circle oder Marcus Evans, Fachmessen wie die FuBo am Bodensee oder Großkundenevents wie das VW Forum für Fuhrparkleiter so wichtig.

Geschlossene und offene Netzwerke

Doch nicht alle Netzwerke sind für alle Fuhrparkleiter offen. So gibt es informelle Kreise in einigen Ballungsgebieten, in die man nur auf Empfehlung oder Einladung aufgenommen wird. Auch zu den jährlich stattfindenden "Absolventen-Treffen" der zertifizierten Fuhrparkleiter – etwa von der Dekra Akademie – haben nur ehemalige Teilnehmer Zugang.

Im Gegensatz dazu reichen einige Mausklicks, um sich als Xing-Mitglied zum Beispiel auf der Online-Plattform »Autoleasing-Flottenleasing-Fuhrparkmanagement« anzumelden. Wer sich dagegen entscheidet, im Rahmen einer Mitgliedschaft Teil eines Netzwerks zu werden, hat unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • Bundesverband Fuhrparkmanagement

Der Verband ist ein Zusammenschluss von Fuhrparkbetreibern und Fuhrparkverantwortlichen. Mitglieder erhalten beispielsweise kostenfreie Rechtsauskunft, können an Seminaren teilnehmen und das Online-Angebot nutzen. Zusätzlich finanziert sich der Verband durch Fördermitglieder aus dem Dienstleistungsbereich. Nach eigenen Angaben findet eine strikte Trennung zwischen Anbietern und Mitgliedern statt.

  • Club der Fuhrparkverwalter (CdF)

Betreiber des Clubs der Fuhrparkverwalter ist Peter Hellwig, Inhaber der Fuhrparkberatung PHS. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Anbieter und Dienstleister rund um das Fahrzeug erhalten nach eigenen Angaben keinen Zutritt.

  • Arbeitskreis Fuhrparkmanagement Bodensee

Der Arbeitskreis versteht sich als Verein zur Entwicklung einer Wissens- und Kompetenzplattform für professionelles Fuhrparkmanagement. Einmal im Jahr veranstaltet der Verein die Fuhrpark­messe FuBo am Bodensee.