Opel Astra Electric GS Bestseller jetzt mit E-Antrieb

Opel Astra Electric GS Foto: Opel 8 Bilder

Mit Benzin und Diesel sowie einem Plug-in-Hybrid ist der neue Opel Astra schon seit dem Frühjahr 2022 auf dem Markt. Jetzt startet der Kompakte mit vollelektrischem Antrieb. Der Fahrbericht klärt, was für Firmen-Flotten wichtig ist.

Opel Astra oder VW Golf– seit Generationen eine Glaubensfrage am Stammtisch, im Vereinsheim und auch daheim in den Wohnzimmern. Das Duell um die Königskrone der Kompaktklasse begann schon 1979 mit dem frontgetriebenen Opel Kadett, der den damals schon seit fünf Jahren führenden VW Golf herausforderte. Auch der Namenswechsel auf Astra änderte nichts daran, dass der Opel stets nur den Rücklichtern seines Rivalen hinterherfuhr. Jetzt werden die Karten wieder einmal neu gemischt.

Rivale ist ab sofort der VW ID.3

Natürlich tritt der auch neue Astra wieder gegen den Golf an, zumindest in der alten Welt der Verbrenner mit Benzin und Diesel. Da für den neuen vollelektrischen Astra kein Pendant auf dem Wolfsburger Golfplatz zu finden ist, heißt der neue erklärte Rivale ab sofort VW ID.3. Der ist mit nur 4,26 Metern Länge gut zehn Zentimeter kürzer als der Opel, hat dafür aber einen um neun Zentimeter längeren Radstand. Beim Kofferraum liegt der ID.3 mit 385 Litern gegen Opels 352 Liter vorn, bei umgeklappten Sitzen herrscht dann wieder Gleichstand. Wer mehr Platz braucht, muss auf den demnächst folgenden, gut 4,70 Meter langen Elektro-Kombi der Rüsselsheimer warten, den es für die anderen Antriebsarten bereits gibt. Der Sports Tourer wird dann der erste seiner Art aus deutschen Landen sein.

Verbrenner-Versionen kaum von E-Version zu unterscheiden

Vergleicht man die seitlichen Silhouetten der beiden Kontrahenten, sind Ähnlichkeiten zu entdecken. Die aufstrebende Linie erreicht über den Köpfen der Frontinsassen jeweils ihren höchsten Punkt, um dann sanft gen Heck abzufallen. Bei beiden Stromern endet sie in einem Spoiler, der nach unten in eine Art Umrandung der Heckscheibe übergeht. Punkten kann der Astra mit der Frontpartie. Blickt er dank des neuen Opel-Gesichts mit einem sportiven Schuss grimmiger Entschlossenheit in die Welt, wartet der ID.3 eher mit einem nachempfundenen Lächeln zwischen den Scheinwerferaugen auf. Da die Verbrenner-Versionen äußerlich kaum vom E-Mobil zu unterscheiden sind, verzichtet Opel wohl bewusst auf den Effekt, dass Autos mit Batterie statt Treibstofftank schon im Stand anders auszusehen haben.

Knopfleisten für direktes Anwählen

Wie fast alle E-Autos liefert der Astra all das, was die Fahrer dieser Art der Fortbewegung so lieben. Der Sportlichkeit dient, dass Opel-Eigner deutlich tiefer sitzen als ihre Kollegen zum Beispiel im VW ID.3. Sie müssen sich etwas in die Sitze fallen lassen, um dann vom ruckfreien Beschleunigen in die Polster gedrückt zu werden, stets begleitet vom leisen Gesang des 115 kW/156 PS starken E-Motors. Die beiden 10-Zoll-Displays, die auch die verbrennenden Astra auszeichnen, bringen weitere Modernität ins Auto. Es gibt zwar auch Touchscreen-Funktionen auf dem Monitor, darunter aber finden sich gleich zwei Knopfleisten für direktes Anwählen wichtiger Befehle. Lobenswert, dass die Lautstärke der Audio-Anlage ganz klassisch per Drehregler verändert werden kann. Manche Attribute der Vergangenheit haben das Überleben eben verdient.

Reichweite von bis zu 418 Kilometern

Unterm Blech finden sich im dritten vollelektrischen Opel-Pkw neben Mokka und Corsa vertraute Bauteile aus dem Stellantis-Konzern, die bereits in anderen Modellen von Peugeot über Jeep, Citroen oder DS ihren Dienst tun. Die 54 kWh-Batterie schafft eine Reichweite von bis zu 418 Kilometern, im Leben außerhalb der Prüfstände sind 350 Kilometer realistisch. Im Alltag ist auch der Stromer ein typischer Astra, der Komfort bewusst vor sportliche Härte setzt und so seine Normalfahrer nie vor Probleme stellt. Für Leichtigkeit sorgt sein vergleichsweise bescheidenes Gewicht von knapp 1,68 Tonnen, 140 Kilo weniger als der ID. 3. auf die Waage bringt. Opel erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h, die mit Rücksicht auf die stets sensible Reichweite aber kaum anzuraten ist.

Einstiegspreis liegt bei 37.865 Euro

Zugleich glänzt der Neuling für 37.865 Euro in der einzig derzeit bestellbaren Ausstattungslinie GS mit einer ordentlichen Serienausstattung, zu der natürlich auch die Verbindung mit der virtuellen Außenwelt, eine eigene App und eine spezielle Ladekarte gehören. Manche der Tech-Highlights sind allerdings in bestellbaren Paketen versteckt. So kostet das Matrix-Licht in Verbindung mit dem sehr guten Head-up-Display für die Windschutzscheibe, diversen Assistenten und dem elektrischen Sonnendach 3.800 Euro extra. Zu haben ist auch ein verbesserter elektronischer Beifahrer, der das Überholen auf der Autobahn ein wenig automatisieren soll. Damit und einigen anderen Optionen könnte sich der elektrische Astra bedrohlich der 42.000-Euro-Marke nähern. Da Opel wie auch andere Hersteller mit passablen Leasingraten lockt, bei denen die derzeitige Berliner Förderung noch als einmalige Sonderzahlung eingesetzt wird, hat der Verkaufspreis nicht mehr die Bedeutung wie einst. Dennoch sollte mit Blick auf die Invasion chinesischer Mitstreiter wohl auch Opel über ein Modell unter 34.000 Euro vielleicht mit abgespeckter Ausstattung nachdenken.

Opel Astra Electric – technische Daten


Fünftürige Limousine der Kompaktklasse mit fünf Sitzen, Länge: 4,37 Meter, Breite mit Außenspiegel 2,06 Meter (ohne Außenspiegel: 1,86 Meter), Höhe: 1,49 Meter, Radstand 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: 352 bis 1.268 Liter, Zuladung: 421 Kilogramm

Elektromotor mit 115 kW/156 PS, maximales Drehmoment 270 Nm, Batterie mit 54 kWh, WLTP-Reichweite: 398 - 418 km, 1-Gang- Automatik, Frontantrieb, Vmax 170 km/h, 0 – 100 km/h: 9,2 s, Ladedauer: DC 100 kW: 30 min auf 80 %, AC-Wallbox 11 kW: 5 Std. 45 min., Haushaltssteckdose 3,2 kW: 19 Std, WLTP-Stromverbrauch: 14,8 – 15,5 kWh/100 km, CO2-Emission: 0 g/km, Effizienzklasse: A+++
Preis: ab 37.865 Euro (monatliche Leasing-Rate auf vier Jahre: 335 Euro bei 3.780 Euro Einmalzahlung)

Kurzcharakteristik:

Warum: Weil aus dem Astra mit viel Technik und Geschmack ein Lifestyle-Modell geworden ist
Warum nicht: Weil der Grundpreis für manche Kunden die Schmerzgrenze erreicht
Was sonst: VW ID.3, Kia Kona, MG 4, Peugeot e-308 und viele andere
Wann kommt er: Schon bestellbar

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