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Software-Update für VW-Infotainment Erst Golf, dann ID-Modelle

Foto: VW

Der VW-Konzern wurde immer wieder für die langsamen und anfälligen Infotainmentsysteme in den aktuellen Modellen kritisiert. Nun bessert VW bei Hard- und Software nach - zuerst beim Golf

VW hat das Infotainmentsystem des Golf 8 umfassend überarbeitet. Die ab sofort bei neuen Fahrzeugen verfügbare neue Generation bietet stärkere Hardware und eine modifizierte Software. Letztere lässt sich auch bei bereits ausgelieferten Fahrzeugen künftig kostenlos aufspielen, allerdings nur in der Werkstatt.

Der ungewöhnlich umfangreiche Eingriff in das Infotainmentsystem dürfte auch eine Reaktion auf negative Rückmeldungen von Kunden sein. Bereits bei Auslieferungsstart des Golf 8 hatte es Verzögerungen und Beschwerden gegeben, deren Auslöser nun zumindest größtenteils behoben worden sein sollen. Zum einen ist dafür eine kräftig aufgerüstete Hardware zuständig – VW hat unter anderem einen neuen Zentralprozessor mit vier Kernen montiert, der rund 25 Prozent mehr Rechenkapazität bieten soll, Die Grafikrecheneinheit wartet mit dreifacher Leistung auf. Dazu wurde die Software-Architektur auf Effizienz getrimmt, so dass lange Ladezeiten und nervige Hochfahr-Pausen nun minimiert sein sollen.

Fahrbericht VW Golf VIII (2020)
Immer noch der eine für alle?

Auch an der Bedienbarkeit wurde gearbeitet. Wichtigster Punkt ist eine Sprachbedienung, mit der VW die Führungsrolle unterhalb der Premium-Liga einnehmen will. Das System soll freie Formulierungen verstehen und keine vordefinierten Befehlswörter mehr benötigen. Neuerungen gibt es auch beim Touchscreen, der nun weniger anfällige für Fehlbedienungen sein soll. Etwa, indem der berührungssensitive Lautstärke-Slider unterhalb des Bildschirms gesperrt wird, wenn die Insassen das Display berühren. Nicht zuletzt wächst die Funktionsvielfalt an Bord. Nutzer können sich nun einen digitalen Schlüssel einrichten, Extras online herunterladen („Functions-on-demand“) oder ihr Fahrzeug stärker personalisieren.

Foto: VW
Seit dem Golf 8 setzt VW voll auf Digitalisierung. Knöpfe und Schalter wurden weitgehend aus dem Cockpit verbannt, alles wird per Sprache oder Touchscreen bedient.

Die ersten Golf-Neuwagen mit dem neuen Infotainmentsystem werden im kommenden Jahr ausgeliefert. Wer bereits ein Modell der aktuellen Generation hat, erhält zumindest die Software, Dazu ist allerdings weiterhin ein Werkstattbesuch nötig. Bei diesem wird allerdings die Fähigkeit des Golf zu Over-the-Air-Updates erweitert, so dass künftige Aktualisierungen des Infotainments per Funk ablaufen können.

Vergleichstest VW ID.4 und Skoda Enyaq
Eine Frage der Marke

Sukzessive soll das neue System auch auf die anderen VW-Modelle ausgerollt werden, darunter die ID-Familie. Dabei soll wohl auch die Ladeplanung verbessert werden. Man darf davon ausgehen, dass das Update dann auch für die anderen Konzernmarken angeboten wird, da sie im Grundprinzip das gleiche Infotainment verwenden.

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