Ein neues Schrägheck-Coupé und der Hochleistungssportler i30 N: Schon bald wächst der Hyundai i30 zu einer großen Familie heran. Doch zuerst startet der Kombi mit reichlich viel Platz. Wir haben ihn getestet.
Uihhh, da werden die Jungs in Wolfsburg aber ganz große Augen machen, wenn sie ihre Köpfe in den Laderaum des neuen Hyundai i30 Kombi stecken. Da geht ja noch mehr Gepäck rein als beim Golf Variant. Zwischen 602 und maximal 1.650 Liter packt der 4,59 Meter lange Koreaner ein. Streng nach Zahlen liegt er in Normalkonfiguration mit dem VW Golf Variant (605 bis 1.620 Liter) so ziemlich auf einem Level – maximal nimmt der i30 Kombi jedoch noch einen Koffer mehr mit. Zufall? Wie auch immer.
Praktisch bis ins Detail
Beim Preis werden die Niedersachsen noch einmal Schlucken müssen. Hyundais kompaktes Frachtexemplar beginnt bei günstigen 15.504 Euro (alle Preise netto) inklusive Fünf-Jahres-Garantie. Für den einfachsten Golf Variant müssen fast drei Tausender mehr auf den Tisch gelegt werden und dann gibt es nur einen zweijährigen Vertrauensbeweis. Das ist eine klare Kampfansage von den Koreanern an den VW Golf Variant und seine Mitstreiter. Im Vergleich zum fünftürigen i30-Fließheck ist der i30 Kombi um vertretbare 840 Euro teurer.
Auch sonst beweist der neue Koreaner Nehmerqualitäten. Die Ladekante ist bandscheibenfreundlich niedrig, der Kofferraum bleibt auch nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen glattflächig und im Ladeboden befinden sich zwei große Staufächer. Praktisch ist das verschiebbare Schienensystem, welches im Gepäckabteil für Ordnung sorgt. Leider ist das 252 Euro teure Feature nur für die Top-Ausstattung Premium erhältlich. Die vier anderen darunterliegenden Varianten Pure, Select, Trend und Style gehen leer aus.
Ganz vorne fühlen sich die Passagiere wohl und genießen ein großzügiges Raumgefühl. Hinten ist das Angebot nicht ganz so üppig, aber noch völlig in Ordnung. Alle Gäste nehmen auf bequemen Sitzen Platz. Klassenunüblichen Luxus gibt’s darüber hinaus. Die Sitze in der ersten Reihe lassen sich nämlich nicht nur beheizen, sondern auch kühlen. Der Fahrer findet einen auf Anhieb verständlichen Arbeitsplatz vor, auch der acht Zoll großer Touchscreen glänzt mit einer einfachen Handhabung. Smartphones sind flott mit dem Multimedia verbunden und das Navi berechnet flott das eingetippte Ziel. Das Navikarten-Update ist sieben Jahre kostenlos und hält den Fahrer auf dem neuesten Stand. Auf Wunsch kann das Handy in der Ladestation kabellos mit Strom versorgt werden.
Viele Fahrerassistenten
Das Angebot an Sicherheitssystemen fällt beim Hyundai umfangreich aus. Serienmäßig sind beim Basismodell ein aktiver Spurhalter, der Müdigkeitswarner sowie die City-Notbremsfunktion. Wer mehr will, nimmt im Paket (ab 890 Euro) noch den adaptiven Tempomat, Toter-Winkel-Assistent nebst Querverkehrswarner und Verkehrszeichenerkennung mit. Dann ist ebenfalls ein Kollisionswarner inklusive und die Notbremse erkennt zusätzlich Fußgänger. Als weiteres Extra stehen Voll-LED-Scheinwerfer mit automatischer Abblendfunktion im Angebot.
Für den i30 Kombi gibt es zwei Diesel und drei Benziner. Bis auf den kleinsten Selbstzünder mit 95 PS ist das Motorenangebot mit der Fließhecklimousine also völlig identisch. Gleiches gilt für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, welches für knapp 2.000 Euro beim kräftigsten Benziner und den beiden Dieselmotoren erhältlich ist. Die komfortable Doppelkupplung ist eine gute Alternative zur manuellen Schaltbox.
Der kleine Dreizylinder-Turbobenziner bringt es auf 120 PS und kommt mit dem i30 überraschend gut zurecht. Schon nach 1.500 Umdrehungen hat der Direkteinspritzer seinen Drehmomentgipfel von 171 Nm erreicht und zieht antrittsstark los. Bei hohem Autobahntempo rauscht einzig der Wind am Hyundai vorbei, vom schnatternden Arbeitsprinzip des kleinen Dreienders bekommt der Fahrer nur erfreulich wenig mit. Auch fährt sich der Hyundai dank seiner zielgenauen Lenkung sehr handlich. Der i30 Kombi ist straff aber nicht zu hart abgestimmt und bietet einen angenehmen Komfort. Auch in diesem Punkt gibt sich der Koreaner keine Blöße.