Nach drei Jahren hat Audi den kompakten SUV Q3 dezent überarbeitet. Im Fokus des Facelifts stehen sparsamere Motoren.
Man sitzt höher, hat eine bessere Übersicht und fühlt sich ein wenig wie der King of the road: Deutschlands Autokäufer stehen auf SUV und die Hersteller fahren einen Verkaufsrekord nach dem anderen ein. VW Tiguan, BMW X1, Nissan Qashqai heißen die Erfolgsmodelle. Und natürlich auch Audi Q3.
Der Junior im Geländewagen-Trio von Audi hat nun ein erstes Facelift bekommen. Allerdings sah er nur drei Jahre nach seiner Markteinführung im Herbst 2011 nicht wirklich alt aus. Deshalb begnügten sich die Designer damit, dem 4,39 Meter langen Kompakt-SUV einen Kühlergrill mit ausdrucksstärkeren Scheinwerfern zu verpassen und die Karosserie etwas glatter zu ziehen. Aus dem uniformen Audi-Einheitslook schert der Q3 trotzdem nicht aus, wirkt auch weiterhin markentypisch glatt und kühl. Wenigstens kann sein Besitzer ihm künftig über neue Ausstattungs- und Designpakete eine persönliche Note geben.
Ultra-Motoren verbrauchen 17 Prozent weniger
Doch es dürfte sowieso weniger die Optik sein als das Gesamtpaket aus sparsamen Motoren, tadelloser Verarbeitung und einem überzeugenden Raumangebot, was bisher weltweit über 400.000 Käufer zum Q3 greifen ließ. Die Modellpflege bringt nun noch knauserigere und durch die Bank Euro 6 taugliche Motoren. Darunter zwei Ultra-Aggregate, die den CO2-Ausstoß um bis zu 17 Prozent runterschrauben.
Basisbenziner mit Zylinderabschaltung
Im Falle des 1.4 TFSI COD gelingt dies mit einer Zylinderabschaltung. COD steht für Cylinder on demand, was bedeutet: Solange der Fahrer den Wagen rollen lässt und kaum Gas gibt, läuft der Benziner nur auf zwei Pötten und spritzt entsprechend weniger Sprit ein. Der Fahrer spürt davon nichts. Oder erst an der Zapfsäule, denn im normalen Betrieb lässt sich der netto 24.874 Euro teure Einstiegs-Benziner locker mit kaum mehr als sechs Litern bewegen. So passt der Motor für alle, die nicht 15.000 oder mehr Kilometer pro Jahr abspulen und deshalb zum Diesel greifen.
Der ebenfalls frontgetriebene 2.0 TDI mit 150 PS kostet künftig netto ab 26.890 Euro, also gut 1.200 Euro mehr als bisher. Für 100 Euro mehr trägt der mit aufwendiger Abgasreinigung samt Adblue-Beimischung ausgerüstete Diesel ebenfalls den Beinamen Ultra und kommt im Normverbrauch mit 4,2 Litern aus.
RS Q3 jetzt mit 340 PS
Deutlich mehr dürften es beim RS Q3 werden. 30 PS und 30 Nm mehr haben die Ingenieure aus dem Fünfzylinder herausgekitzelt. Mit 340 PS zeigt der allradgetriebene und frech fauchende Q3 selbst muskulären Sportwagen, wo der Hammer hängt. Der RS kommt mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, elektronischer Dämpferverstellung und einer ansehnlichen Serienausstattung, die den Preis von 47.567 Euro einigermaßen rechtfertigt. Selbst LED-Scheinwerfer sind beim RS serienmäßig an Bord.
Für alle anderen Modelle kostet die LED-Technik 916 Euro extra. Die Lampen sind ein nettes Gimmick, schon wegen der in Form eines von innen nach außen laufenden Lichtbands integrierten Blinker. Doch wer das Geld spart, fährt auch nicht schlecht: Künftig sind Xenon-Lampen mit dynamischer Lichtverteilung in allen Modellen Standard.
Auf Wunsch wird der Q3 zum rollenden Wlan-Hotspot
Und sonst? Über eine 243 Euro teure Schnittstelle wird der Q3 zum rollenden Hotspot und spielt auf dem Smartphone empfangenes Internetradio im Auto ab. Auch Audi Connect verbindet den Q3 per Smartphone mit dem World Wide Web. Kostet zwar rund 200 Euro mehr, passt aber besser zum Geschäftswagen. Zum einen ist ein Autotelefon samt Datenmodul integriert, um das Telefonbuch zu übernehmen. Zum anderen bringt Audi Connect etliche Online-Dienste wie ein Tankstellen-Preisvergleich oder aktuelle Verkehrsdaten ins Auto. Nachteil: Das Ganze funktioniert nur mit der MMI-Navigation. Kostenpunkt des Pakets: stolze 2.428 Euro. Eine preiswerte Anbindung von Apps wie beispielsweise VW über Mirror Link gibt es nicht. Zumindest in diesem Punkt fährt Audi der Konkurrenz hinterher.