Mehr Assistenten, Matrix-LED-Scheinwerfer und virtuelles Cockpit: Audi packt den kompakten A3 mit Oberklasse-Technik voll. Einstiegsversion ist ein neuer Dreizylinder-Benziner.
Wie heißt es so schön: Es kommt auf die inneren Werte an. So könnte man auch das Facelift des A3 wohlwollend umschreiben. Denn mit der Modellpflege ist lediglich der Singleframe etwas breiter geworden. Das war’s. Allerdings nur was das Äußere angeht. Die wahren Neuerungen stecken unterm Blech. An Technik nimmt sich der Kompakte vieles vom großen A4. Dazu zählt das Upgrade bei den Scheinwerfern. Standardmäßig leuchtet der A3 Straßen mit Xenonlicht aus. Optional gibt es LED und Matrix-LED-Scheinwerfer.
Virtuelles Cockpit
Zu den Neuheiten im A3 gehört das virtuelle Cockpit. Anstelle der analogen Rundinstrumente flimmern alle wichtigen Infos auf einem 12,3 Zoll großen TFT-Bildschirm auf. Zwei Ansichten gibt es: eine normale mit digitalem Tacho und Drehzahlmesser im herkömmlichen Look sowie einen Vollbild-Modus. Bei Letzterem schrumpfen die Rundinstrumente auf Golfballgröße und rücken dezent zur Seite, damit der A3 die 3D-Navikarte eindrucksvoll über die gesamte Displaybreite spannen kann. Es dauert ein paar Minuten, bis wir uns auf der digitalen Tafel zurechtfinden und die jeweils richtige der fünf Menü-Steuertasten am Multifunktionslenkrad drücken.
Durch das virtuelle Cockpit ändert sich auch unsere Haltung. Wir sitzen nun direkt hinter der Navikarte und schielen nicht mehr seitlich zur Cockpit-Mitte, wo sonst die Karte auf dem frei stehenden Bildschirm auf dem Armaturenträger dargestellt wird. Auch den Drehdrücksteller brauchen wir nicht mehr. Eigentlich keine große Sache, das Fahrgefühl ist nun dennoch ganz anders. Der Blick ist immer nach vorne gerichtet, die Finger umgreifen stets das Lenkrad – auch wenn wir mit den Daumen durchs Infotainment-Menü flippern. Ein bisschen wie an der Spielekonsole. Wäre der 310 PS starke S3 unser Testwagen, dann hieße das Spiel wohl Need for Speed.
Dreizylinder-Benziner mit 115 PS
Unter unserer Haube steckt allerdings der neue Dreizylinder-Benziner. Er ist die künftige Einstiegsversion des A3 Sportback (1.0 TFSI ab 20.336 Euro netto). Das Einliter-Motörchen bringt es auf 115 PS, was für den 4,24 Meter langen Ingolstädter völlig ausreicht. Zumal die Sechsgang-Doppelkupplung flink und ohne Zugkraftunterbrechung die Gänge wechselt. Ein weiterer Pluspunkt: Der A3 ist verdammt leise. Selbst das kernige Dreizylinder-Knattern dringt erst durch, wenn wir das Gaspedal komplett durchdrücken.
Damit der Fahrspaß kein jähes Ende nimmt, rüstet Audi den Kompaktwagen mit weiteren Fahrhilfen aus. Dazu zählt ein aktiver Notbremsassistent inklusive Fußgängererkennung, der wenn nötig bis Tempo 65 selbstständig eine Vollbremsung hinlegt. Neu ist zudem der Querverkehrwarner, der auf herannahende Autos beim langsamen Rückwärtsfahren warnt. Im Stadtverkehr pilotiert der A3 nun autonom durch den Stau. Auf dieser Technik baut auch der Notfallassistent auf. Sollte der Audi-Fahrer das Bewusstsein verlieren, bremst der A3 ganz von alleine bis zum Stillstand. Kleiner Nachteil: Einen automatischen Notruf setzt der Audi leider nicht ab. Und der Notfallassistent schreitet nur zur Tat, wenn vorher die adaptive Geschwindigkeitsregelung eingeschaltet wurde.