Mit dem Facelift sortiert Skoda im Fabia den Diesel aus und setzt auf einen Benziner mit drei Zylindern. Dazu gibt’s mehr Assistenten und besseres Infotainment.
Der Skoda Fabia ist ein gutes Beispiel dafür, wie Assistenzsysteme langsam in kleine Fahrzeugklassen vordringen. Zum Start ins neue Modelljahr bekommt der Kleinwagen etliche Helfer, die bisher nur den größeren Autos der Marke vorbehalten waren. So gibt es den Fabia künftig auf Wunsch einen Abstandstempomat (235 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) und den Spurwechselhelfer. Zusätzlich hat der Kleinwagen den schon vorher verbauten Kollisionswarner mit Notbremssystem sowie die Multikollisionsbremse (sie bremst das Auto nach einem Unfall automatisch ab) an Bord. Die Radarsensoren der Spurwechselhilfe überwachen den Verkehr seitlich und hinter dem Fahrzeug und warnen auf der Autobahn vor Autos im toten Winkel. Wichtiger aber: Sie checken die Straße auch seitlich, wenn sich der Wagen langsam rückwärts aus einer Parklücke heraustastet. Nähert sich plötzlich ein Radfahrer oder Auto, wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. Das ist um einiges effektiver als eine schlichte Rückfahrkamera, die es ebenfalls gibt. Und weil Kleinwagen wie der Fabia häufig als Poolfahrzeuge mit wechselnden Fahrer und vorwiegend im Stadtverkehr unterwegs sind, sind die 295 Euro gut angelegtes Geld.
Prinzipiell könnte man das für die 722 Euro teuren Voll-LED-Scheinwerfer samt LED-Rückleuchten auch sagen. Bei einem Auto der 15.000-Euro-Preisklasse mag der eine oder andere Fuhrparkmanager aber doch zögern. Andererseits ist das Sicherheitsplus von vernünftigem Licht kaum hoch genug zu bewerten.
Der Rest der Modellpflege dagegen ist schnell abgehandelt. Es sind hauptsächlich Kleinigkeiten, die der Kunde aber gerne mitnimmt. Die herausnehmbare Taschenlampe im Kofferraum etwa, der Wendeboden im Kombi oder die kleine Lampe, die das dunkle Fach in der Mittelkonsole ausleuchtet. Dazu kommen ein paar Retuschen an Stoßfängern vorne und hinten, serienmäßiges LED-Tagfahrlicht, frische Farben, neue Sitzbezüge besser ablesbare Instrumente – die einzelnen Posten fallen kaum auf. Höchstens vielleicht, wenn der Fabia erstmals auf 18 Zoll großen Rädern vorfährt.
In der Summe tut die Modellpflege dem mittlerweile vier Jahre alten Fabia gut. Zumal Skoda das Infotainmentsystem auf den Stand der anderen Baureihen bringt. Größerer Bildschirm, zwei Bluetooth-Schnittstellen, Wlan-Hotspot, zwei USB-Anschlüsse im Fond sowie perfekte Smartphone-Integration und Vernetzung per App bieten in dieser Fahrzeugklasse nur wenige Modelle.
Wer Diesel will, muss bei Seat und VW einkaufen
Ob Fuhrparkbetreiber dem Diesel nachweinen, wird sich dagegen zeigen. Fakt ist, dass Skoda beim Fabia den Selbstzünder zum neuen Modelljahr gestrichen hat. Vielfahrer, die in dieser Klasse Diesel suchen, müssen bei VW und Seat einkaufen ausweichen. Allerdings gibt es Polo und Ibiza nicht als geräumige Kombis.
Im Fabia-Programm findet sich nur noch ein Benziner mit einem Liter Hubraum und drei Zylindern. Der kultivierte Drilling wird bereits bei Audi, VW oder Seat eingesetzt und treibt bei Skoda auch den Octavia an. Im Fabia ist nun die modernste Variante im Einsatz, mit Partikelfilter abgasgereinigt nach Euro 6d-Temp. Drei Versionen mit 75, 95 und 110 PS bietet Skoda an, von denen die mittlere Version den besten Kompromiss für den Firmenwagen darstellt. Für den 1.0 TSI mit 95 PS verlangt Skoda 12.500 Euro. Damit kostet der Motor zwar stolze 1.175 Euro mehr als die Version mit 75 PS, ist aber spürbar spritziger und durchzugsstärker. Auf unserer ersten Runde errechnet der Bordcomputer gut sieben Liter Verbrauch, allerdings bei 35 Grad Außentemperatur und einer am Anschlag laufenden Klimaanlage. Mit steigender Laufleistung sinkt der Verbrauch der TSI-Motoren erfahrungsgemäß, sodass um die sechs Liter auf 100 Kilometer die Regel sein dürften und der Verzicht auf den Diesel nicht allzu schwer fällt.
Der 110 PS starke Motor (mit besserer Ausstattung ab 14.950 Euro) richtet sich eher an Fahrer, die ihr Auto auch privat nutzen, oder an Käufer des Kombis, die das Auto öfters voll beladen. Außerdem ist nur der stärkste Motor für 1.175 Euro Aufpreis mit DSG-Automatik zu bekommen.
Das Facelift hält den kleinen Tschechen up to date. In Sachen Vernetzung spielt Skoda mittlerweile ganz vorne mit. Für jüngere Autofahrer, der bevorzugten Käuferschaft kleiner Autos, dürfte das sogar die Kaufentscheidung beeinflussen.
Hier kommen Sie zum Produktvideo des Skoda Fabia (2018).