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MG Motor Geburtstag der Extreme

MG Motor 2024 Foto: MG Motor

Die Marke MG feiert hundertsten Geburtstag mit dem Elektro-Roadster Cyberster, viel wichtiger ist aber der Hybrid-Kleinwagen MG3.

MG Motor wird 2024 hundert Jahre alt. Zum Geburtstag gönnt sich die britische Marke in chinesischem Besitz mit dem Elektro-Roadster Cyberster ein echtes Leuchtturm-Auto. Für die Zukunft der Marke deutlich wichtiger ist jedoch der Modellzuwachs am unteren Ende der Modellpalette. Der Hybrid-Kleinwagen MG3 soll mit geringem Verbrauch und günstigem Einstiegspreis vor allem Renault Clio und Toyota Yaris Konkurrenz machen.

Roadster-Historie von MG

Der bereits 2023 erstmals präsentierte Cyberster nimmt die prominente Roadster-Historie von MG auf. Das damals noch durch und durch britische Unternehmen gehörte in den 50er- und 60er-Jahren zu den Erfindern des modernen Roadsters britischer Prägung. Auch ihr moderner Elektro-Nachfolger setzt auf sportliche Proportionen. Für den Deutschland-Vertriebschef von MG Motor, Philipp Hempel, ist der Cyberster ein Luxus, den man sich zum Geburtstag schon mal gönnen kann – ohne große Absatzerwartungen. Selbst Segments-Bestseller wie der Mazda MX-5 kommen in Europa nur in guten Jahren auf fünfstellige Absatzzahlen.

MG3 mit bis zu 70.000 Einheiten pro Jahr

Deutlich mehr Potenzial hat da der MG3, der kürzlich auf dem Genfer Salon Premiere gefeiert hat. Die Analysten der Unternehmensberatung Inovev rechnen für Europa mit bis zu 70.000 abgesetzten Einheiten pro Jahr. Zuletzt lag der Gesamtabsatz der Marke hier bei 230.000 Einheiten. Für MG ist der Kleinwagen ein wichtiger Schritt. "Bislang waren wir vor allem in der hierzulande wichtigen Kompaktklasse stark, nun starten wir auch in der nicht minder volumenträchtigen Kleinwagenklasse", sagt Hempel.

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MG3 setzt auf Vollhybrid-Technik

Beim Antrieb setzt MG nicht wie bei den meisten anderen seiner Fahrzeuge auf reine E-Technik, sondern auf einen Vollhybrid. Der soll helfen, das Modell preislich attraktiv zu machen. In Großbritannien startet der Fünftürer bei umgerechnet rund 22.000 Euro, Preise für Deutschland sind noch nicht bekannt.

Verglichen mit dem chinesischen Markt sind die Verkaufsvolumina in Europa allerdings noch gering. Mutterkonzern SAIC baute im vergangenen Jahr 5 Millionen Fahrzeuge der Marken MG, Roewe und Maxus. Eingerechnet sind auch die Autos aus den Joint-Ventures mit General Motors und Volkswagen. Die Gemeinschaftsunternehmen sind zuletzt aber unter Druck geraten, da die chinesischen Käufer mittlerweile lieber bei unabhängigen Marken wie Geely und BYD kaufen als bei den westlichen Anbietern. Für MG dürfte das den europäischen Markt zusätzlich attraktiv machen – zumal hier vor 100 Jahren alles begann.