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Neuer Skoda Superb Das Flaggschiff legt zu

Skoda Superb 2024 Foto: Skoda

Gute Nachrichten für Dienstwagenfahrer: Die vierte Generation des Skoda-Flaggschiffs startet mit neuem Bedienkonzept, noch besserem Platzangebot und zum günstigeren Preis als der Vorgänger.

Wie die Zeit vergeht. War es nicht erst vorgestern, als der Skoda Superb die Autowelt aufwirbelte? Dieser Mittelklassewagen mit dem Platzangebot einer S-Klasse und dem Preis eines gut ausgestatteten Kompaktautos? Tatsächlich gibt’s den Superb schon über 20 Jahre und er ist aus keinem Fuhrpark mehr wegzudenken. Heerscharen von Dienstwagenfahrern ließen den Passat links liegen, auch mancher Politiker tauschte seine Staatskarosse gegen den viel günstigeren Skoda aus. Viel Auto für wenig Geld, dieses Motto trieb die Marke beim Superb auf die Spitze. In Sachen Ladevolumen führte der Kombi sogar bis zuletzt die Bestenliste an. Die Kunden honorierten es: 1,6 Millionen Superb wurden seit 2001 weltweit verkauft, in Deutschland im Schnitt 20.000 Stück pro Jahr.

Skoda Superb startet mit rund 38.000 Euro

Jetzt startet die vierte Generation, wieder als Kombi und Limousine. Damit steht das Modell fast alleine da: Ford Mondeo, Opel Insignia – etliche Wettbewerber in der Mittelklasse fielen dem SUV-Trend zum Opfer. Die Tschechen nutzen das aus und schicken den Wagen zum Kampfpreis ins Rennen. Der Kombi startet Mitte November zu Preisen ab knapp über 31.900 Euro (alle Preise netto), die 840 Euro günstigere Limousine kommt Anfang 2024 auf den Markt. Zum Vergleich: Der letzte Superb kostete mindestens 35.580 Euro. Das dürfte etliche Kunden zum Grübeln bringen, die vielleicht doch mit einem E-Auto liebäugeln.

Skoda Superb 2024 Foto: Skoda
Anders als das Schwestermodell VW Passat gibt es den Skoda auch als Limousine.

Mildhybrid oder Plug-in-Hybrid

Denn einen batterieelektrischen Superb gibt die vom Vorgänger übernommene Plattform nicht her. Statt auf Elektro setzt Skoda bei seinem Flaggschiff weiterhin auf Verbrenner. Zumindest das Einstiegsmodell, der 150 PS starke 1.5 TSI, ist als Mildhybride mit 48-Volt-Technik ein wenig elektrifiziert. Wer mit Strom fahren will, kommt mit dem überarbeiteten Plug-in-Hybriden (204 PS) dank der auf über 25 kWh gewachsenen Batterie nun rund 100 Kilometer weit. Außerdem kann man dessen Akku nun am Schnellader mit 50 kW in 25 Minuten auf 80 Prozent laden.

Daneben gibt es zwei Benziner mit 204 und 265 PS sowie zwei TDI mit 150 und 193 PS. Angeboten wird Front- oder Allradantrieb, alle Motoren sind mit einer Siebengang-DSG-Automatik gekoppelt. Nur der Plug-in-Hybrid begnügt sich mit dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe.

Skoda Superb 2024 Foto: Skoda
Das Flaggschiff wächst innen und außen deutlich.

Kombi-Kofferraum kommt auf 690 Liter

Auch beim Design gehen die Tschechen kein Risiko ein. Dass hier ein komplett neu entwickeltes Auto steht, ist trotz der neuen Matrix-Scheinwerfern und den LED-Rückleuchten erst auf den zweiten Blick erkennbar. Die Linienführung ist die gleiche, wenngleich die Karosserie in alle Richtungen etwas aufgeblasen wurde. So wirkt der jetzt 4,90 Meter lange Wagen etwas wuchtiger als bisher, auch weil die Designer auf unnötige Falten und Kanten verzichten und die Karosserie optisch beruhigt haben. Der Längenzuwachs bringt zudem einen nochmals größeren Kofferraum. In der Limousine wächst er um 20 auf 644 Liter, der Kombi kommt auf 690 Liter und bei umgelegter Lehne setzt er eine neue Bestmarke bei 1.920 Litern. Und das Platzangebot für die Passagiere? Wie üblich fürstlich auf der Rückbank und sehr komfortabel vorne.

13-Zoll-Bildschirm und Head-up-Display

Als Extra bieten die Tschechen ein weiter entwickeltes adaptives Fahrwerk an. DCC Plus nutzt nun zwei unabhängig voneinander angesteuerte Ventile pro Stoßdämpfer und regelt Zug- und Druckstufe getrennt. So sollen die Dämpfer schneller ansprechen. Außerdem sollen die Passagiere die Unterschiede zwischen sportlicher und komfortabler Fahrwerkseinstellung nun stärker spüren.

Ansonsten zeigt sich der Generationswechsel in Form eines aufgeräumten Cockpits mit freistehendem 13-Zoll-Bildschirm und 10 Zoll großem Display für die digitalen Instrumente. Erstmals bekommt der Superb ein Head-up-Display.

Skoda Superb 2024 Foto: Skoda
Das Cockpit wirkt aufgeräumt und modern.

Bedienkonzept: gute Mischung aus Touchscreen und Schaltern

Das neue Bedienkonzept ist eine wohltuende Mischung aus Touchscreen und haptischen Schaltern. So wurde der Automatik-Wählhebel ans Lenkrad verlegt, um in der Mittelkonsole Platz zu schaffen. Dort sitzt nun ein 5,5 Liter großes und tiefes Fach. Unter dem zentralen Bildschirm sind drei verchromte Drehschalter mit kleinen Displays in der Mitte angebracht. Die beiden äußeren Knöpfe regeln die Temperatur, ein Druck schaltet Sitzheizung oder -belüftung ein. Der mittlere Schalter ist für die Lautstärke zuständig. Dessen Druckfunktion lässt sich frei belegen, ebenso wie die Menüleisten oben und unten auf dem Bildschirm. So sind alle wichtige Funktionen schnell erreichbar.

Und natürlich dürfen auch die markenüblichen "Simply-Clever-Funktionen" nicht fehlen. Kleine Helfer, die den Umgang vereinfachen sollen. Viele wie die Klapphaken im Kofferraum oder den Eiskratzer in der Tankklappe kennt man. Andere wie der USB-Anschluss im Rückspiegel oder die elektrisch angetriebene Laderaumabdeckung kamen neu dazu.

Skoda Superb 2024 Foto: Skoda
Der geräumige Kombi ist traditionell bei Dienstwagenfahrern beliebt.

Travel Assist wurde weiterentwickelt

Im Falle eines Unfalls schützen bis zu zehn Airbags die Insassen und neue Fahrassistenten bringen das Modell wieder auf ein klassenübliches Niveau. So warnt der Wagen beim Abbiegen vor Gegenverkehr oder bremst automatisch, wenn beim Rückwärtsfahren ein Fußgänger auf die Straße tritt. Und auch der Travel Assist wurde weiterentwickelt. Bei aktiviertem Tempomat bremst der Wagen automatisch vor Kurven, Kreuzungen und Kreisverkehren ab, im Stau bremst und beschleunigt der Wagen selbstständig bis 60 km/h.

Schon nach dem ersten Auftritt ist klar: In Sachen Platzangebot und Preis wird auch Superb Nummer 4 in der Mittelklasse ganz vorne mitfahren. Ob's auch bei den Verkaufszahlen so bleibt, wird sich spätestens 2024 zeigen. Dann schickt VW den technisch eng mit ihm verwandten Konzernbruder Passat Variant ins Rennen.

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