Outsourcing liegt im Trend: Die Nachfrage nach Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen wächst und damit auch die Zahl der Anbieter. Wir zeigen in unserer Marktübersicht, was welcher Dienstleister bietet.
Der Flottenmarkt boomt und die Bedürfnisse ändern sich. "Fortlaufende Marktveränderungen, neue gesetzliche Anforderungen und sich verändernde Konzernstrukturen stellen hohe Anforderungen an den Fuhrparkbetreiber", sagt Thomas Araman, Geschäftsführer von Car Professional Management (CPM). "Die Unternehmen benötigen immer detailliertere Informationen, um strategische Maßnahmen einleiten zu können", sagt Mario Cetera, Key-Account-Manager bei Ari Fleet.
Gleichzeitig werden Carsharing und spezielle Pool-Lösungen wichtiger. Das sieht auch Jochen Schmitz, Leiter von Car Mobility, so: "Die Anforderungen nach umfassender Mobilität stellen die Anbieter vor neue Herausforderungen."
Outsourcing wird immer wichtiger
Für Niels Krüger, Geschäftsführer von Technology Content Services, ist Outsourcing nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen unumgänglich, sondern auch, um alle gesetzlichen Vorschriften ausreichend abzudecken. Was bleibt, ist die Hoffnung auf sinkende Kosten. Flottenbetreiber fragen häufig nach Kennzahlen-basierten Handlungsempfehlungen und Kostenprognosen. "Auf dieser Basis entwickeln wir neue Fuhrparkprozesse, welche die Kosten signifikant reduzieren", sagt Thomas Mitsch, Geschäftsführer von Coralix.
Zudem haben Firmen mit attraktiven Dienstwagenstrukturen bessere Optionen bei qualifizierten Mitarbeitern. Entsprechend ist der Markt gewachsen: So ist neben einigen kleineren, auf nationaler Ebene operierenden Gesellschaften auch der VW-Konzern mit Car Mobility in den boomenden Markt geprescht.
Einsparpotenziale aufzudecken gehört zu den Kernaufgaben der Dienstleister
"Um die richtige Entscheidung für oder gegen einen Dienstleister treffen zu können, muss erst eine Vergleichbarkeit erreicht werden", sagt Marc-Oliver Prinzing, Experte und Referent der Dekra Akademie. Dabei darf Full-Service-Leasing nicht mit Fuhrparkmanagement verwechselt werden. Der wichtigste Unterschied liegt darin, dass Fuhrparkmanagement-Gesellschaften unabhängig von Autoherstellern und Leasinggesellschaften arbeiten sollten. Sie übernehmen alle Prozesse vom Einkauf über das Reporting bis zum Remarketing. Ihre Kernaufgabe ist es, Einsparpotenziale in den Fuhrparks aufzudecken und Kosten zu optimieren.
Entscheidung kann nur schwer rückgängig gemacht werden
"Das hört sich gut an. Allerdings sollten Fuhrparkleiter immer daran denken, dass Outsourcing eine Entscheidung ist, die nur sehr schwer wieder rückgängig gemacht werden kann", warnt Prinzing. Zudem bestehe die Gefahr von Koordinationsproblemen. Auch könne man die Datenhoheit verlieren oder aufgrund mangelnder Transparenz benachteiligt werden. Demdefinierte Leistungen, Insider- und Expertenwissen und der Nutzen von Skaleneffekten beim Einkauf von Serviceleistungen.
In der Regel bauen die Gesellschaften ihr Portfolio modular auf. Der Kunde wählt die passenden Bausteine, zum Beispiel Rechnungsprüfung, aktives Schadenmanagement, Risikomanagement, Reporting oder gleich die Übernahme des gesamten Bestellprozesses.
Größere Summen können relativ schnell beim Einkauf gespart werden. Dafür nutzen viele Anbieter bei Ausschreibungen sogenannte Multi-Bidding-Systeme. Der Kunde legt im Vorfeld fest, welche Leasinggesellschaften in die Ausschreibung aufgenommen werden.
Dann schreibt die Fuhrparkmanagement-Gesellschaft im Rahmen eines einheitlichen Service-Levels die gewünschten Firmenwagen aus. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag. Kostenersparnis und Service gibt es allerdings nicht umsonst. Je nach Leistungsumfang und Flottengröße staffeln sich die Gebühren. Tipp: Fixe Gebühren pro Fahrzeug sind transparenter als Vermittlungsprovisionen oder Beträge, die anteilig zur Kosteneinsparung berechnet werden
Beim Einkauf kann relativ schnell gespart werden
Weitere Einsparpotenziale finden sich, wenn man bereits bestehende Verträge entbündelt und die Dienstleistungen von dritten, günstigeren Partnern übernimmt. Dazu nutzen alle Anbieter sogenannte Multi-Supply-Konzepte, die den günstigsten Anbieter anzeigen. "Das alles stellt die Flotten vor Aufgaben, die zumeist nur von Spezialisten gelöst werden können. Entsprechend wird sich der Markt für externes Fuhrparkmanagement vergrößern", sagt Martin Peschke von Intercarat.
Wachsen wird laut Manfred Sensburg von Fleetcar + Service Community (FSC) auch der Bereich Telematik: "Zwar spielt Telematik bisher nur im Lkw-Bereich eine signifikante Rolle, doch das könnte sich bis in zwei Jahren ändern und auf das Segment Pkw ausdehnen." Weiterhin gelten Umweltschutz, E-Mobilität sowie die grüne Car Policy als wichtige Themen.