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Infinity Q50 Angriff im Premiumsegment

Wenn es nach Nissan geht, sollen Mercedes, BMW und Audi ab Herbst 2013 ordentlich das Zittern bekommen. Mit dem Infiniti Q50 könnte das gelingen. Ausgerechnet ein Diesel von Mercedes soll den Weg ins Flottengeschäft freimachen.

Vor rund fünf Jahren hat die Nissan Edeltochter Infiniti in Europa ihre Geschäfte aufgenommen. Doch die Marke ist genau in die Krise gestartet und bis heute noch nicht so richtig in Schwung gekommen. Auch für 2013 sind die Aussichten für die Autoverkäufe in Europa nicht wirklich rosig.

Johan de Nysschen, Präsident von Infiniti, sieht das aber gelassen. "Sicher ist es leichter, mit Rückenwind zu starten. Doch Europa ist für uns ein so wichtiger Markt, dass wir hier einfach präsent sein müssen", sagte er auf dem Genfer Autosalon gegenüber FIRMENAUTO. "Nach 25 Jahren in den USA ist es an der Zeit, unseren Erfolg, den wir in Asien und in den USA im Premiumsegment aufgebaut haben, auch nach Europa zu übertragen."

Motoren mit viel Wumms und wenig CO2-Ausstoß

Das soll nun mit dem Infiniti Q50 gelingen. Die Motorisierung des Premiumfahrzeugs lässt aufhorchen. Insbesondere der 2,2-Liter-Diesel mit vier Zylindern und der 364 PS starke Hybrid machen auf sich aufmerksam. Der Diesel, den Mercedes den Japanern spendiert, punktet mit einem für die Klasse niedrigen CO2-Wert von 115 Gramm und ist dennoch mit einen maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern bärenstark. 4,4 Liter Verbrauch wären auch nicht gerade viel, wenn es denn in der Realität dabei bleibt.
 
Die ersten Daten zum Hybrid klingen auch nicht übel: 364 PS aus 3,5 Litern Hubraum, eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,5 Sekunden und das alles bei einem CO2-Ausstoß von 145 Gramm pro Kilometer. Wird da der Traum vom umweltfreundlichen Rasen Wirklichkeit?

Verbindung von Dynamik und Komfort

Der Hinterradantrieb des Infiniti zeigt an, dass die Japaner künftig dynamisch unterwegs sein wollen. Bei den neuerdings langen deutschen Wintern empfiehlt sich aber das Mitführen von Schneeketten, was wiederum bei einem Kofferraumvolumen von 400 (Hybrid) beziehungsweise 510 Litern kein logistisches Problem sein sollte.
 
Neben seiner Dynamik, der auch durch eine wählbare Unterstützung und Übersetzung der Lenkkraft Ausdruck verliehen wird, setzt der Infiniti Q50 auf Komfort. Dazu tragen unter anderem der größte Radstand seiner Klasse und die Sitze mit Wirbelsäulenunterstützung bei. Die wurden übrigens von den Schwerelosigkeitsuntersuchungen der NASA inspiriert während für die richtige Fahrdynamik niemand anderes als Sebastian Vettel Pate stand. Im unten stehenden Video zu diesem Beitrag können Sie sich die Sessions mit dem Formel-1-Weltmeister ein wenig genauer anschauen.

Q50 hat mittelgroße Fuhrparks als Zielgruppe

Der Q50 soll gegen 3er BMW, Audi A4 und Mercedes C-Klasse antreten und vor allem als Firmenwagen punkten. "Das ist eine extrem anspruchsvolle Klientel, die wir damit direkt ansprechen", sagt de Nysschen. "Wobei wir als kleiner Hersteller in dem Segment keine direkte Konkurrenz aufbauen, sondern eine Nische besetzen wollen."

Der 170-PS-Diesel von Mercedes soll Nissan dabei helfen, für Fuhrparks interessant zu werden. „Wir hatten bisher schon viele User-Chooser als Kunden, Rechtsanwälte, Ärzte, Kleinunternehmer, all diejenigen, die weniger auf CO2, sondern mehr auf Performance fokussiert sind“, sagt Europachef Christian Blank. „Der Q50 Diesel ermöglicht es uns, darüber hinauszugehen und Zugang zu mittleren Flotten und zu Leasinggesellschaften zu bekommen.“