CO2-Ziele der Autohersteller Daimler und VW hinken hinterher

Mercedes GLE Coupé Foto: Daimler

PSA, Volvo, FCA und BMW liegen auf Linie, Daimler und VW haben Nachholbedarf: Die CO2-Bilanz der Autohersteller fällt für das erste Halbjahr gemischt aus. Doch es bleibt noch Zeit.

Der Großteil der Autohersteller wird die europäischen CO2-Ziele für dieses Jahr erreichen und Strafen vermeiden. Einige dürften aber Probleme bekommen – darunter Daimler und Volkswagen, wie eine Studie der Umweltorganisation "Transport & Environment" zeigt.

Ihre individuellen Ziele erreicht haben im ersten Halbjahr vier Konzerne beziehungsweise Herstellergruppen. Am besten schneidet die Opel-Mutter PSA ab, die um drei Gramm unter ihrem Soll-Wert liegt. Volvo unterbietet ihn um 2 Gramm, der italo-amerikanische Verbund FCA-Tesla um 1 Gramm, BMW trifft den Grenzwert exakt. Am anderen Ende des Rankings findet sich Jaguar Land Rover; die auf Geländewagen, SUVs und schnelle Limousinen spezialisierten Briten liegen derzeit um 13 Gramm über ihrem Grenzwert. Bleibt das so, werden in der Jahresendabrechnung hohe Strafzahlungen fällig. Mit Daimler und VW haben auch zwei deutsche Hersteller Schwierigkeiten. Die Stuttgarter sind 9 Gramm von ihren Zielen entfern, die Wolfsburger fünf Gramm.

Neuwagen dürften in diesem Jahr im europäischen Durchschnitt lediglich noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der Wert gilt für die Gesamtheit aller neu zugelassenen Pkw in der EU, für die einzelnen Hersteller gelten individuelle Zielwerte, die vor allem mit Größe und Gewicht des Modellportfolios zusammenhängen. Das Ziel von Daimler beispielsweise liegt bei 104 Gramm, PSA darf lediglich 93 Gramm ausstoßen.

Während die Hersteller mit positiver oder nur knapp negativer CO2-Bilanz ihren Pkw-Verkaufsmix bis zum Jahresende konstant halten oder leicht aufpolieren können, müssen Daimler und VW noch nachlegen. Das dürfte letztlich über die Erhöhung des E-Auto-Anteils an den Neuzulassungen laufen. Reine E-Mobile und Plug-in-Hybride werden in diesem Jahr noch zweifach in der Statistik angerechnet, lohnen sich also für die Hersteller doppelt. Mit ID.3 und ID.4 hat VW zwei neue Modelle im Portfolio, die die Bilanz im zweiten Halbjahr deutlich aufhübschen dürften. Daimler hingegen hat keine massentauglichen Modelle im Angebot: das SUV EQC ist zu teuer, die E-Kleinstwagen von Smart sind aktuell nicht lieferbar. Die Stuttgarter müssen daher darauf setzen, den Absatz ihrer mittlerweile zahlreichen Plug-in-Hybride anzukurbeln.