DAT-Barometer Dienstwagenfahrer Wachsenden Zuspruch zum E-Antrieb

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Elektroautos werden immer beliebter, doch in Firmenflotten dominieren Verbrenner. Das könnte sich bald ändern. Warum viele Dienstwagenfahrer auf E-Mobilität umsteigen wollen, welche Herausforderungen sich ergeben und was das für Auswirkungen hat, erfahren hier.

Dienstwagenfahrer spielen eine bedeutende Rolle im Automobilmarkt und beeinflussen maßgeblich die Neuwagenzulassungen. Doch bei der Wahl ihres Dienstwagens unterliegen sie oft den Richtlinien der Unternehmen, die in Car Policies festgelegt sind. Während viele Firmen mittlerweile auf Elektroautos setzen, sind Verbrenner weiterhin die erste Wahl für viele Dienstwagenfahrer. Allerdings zeichnet sich eine Veränderung ab: Laut dem aktuellen DAT-Barometer planen viele der befragten Fahrer den Umstieg auf Elektrofahrzeuge, vor allem aufgrund steuerlicher Vorteile. Die steigende Nachfrage nach E-Autos bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, wie die Ladeinfrastruktur und Förderungsregelungen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuellen Trends und die Meinungen der Dienstwagenfahrer zur Elektromobilität und ihre Auswirkungen auf den Fuhrpark.

Potenzial für Elektrofahrzeuge im Fuhrpark

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Elektrofahrzeuge noch immer eine untergeordnete Rolle in den Firmenflotten spielen. Von den aktuellen Dienstwagen entfallen 49 % auf Diesel-Pkw und 28 % auf Benziner. Die Elektromobilität ist mit einem Anteil von 6 % für reine Batterieelektroautos (BEV) und 17 % für Plug-in-Hybride (PHEV) noch immer unterrepräsentiert. Der hohe Anteil an Verbrennern ist vermutlich auf die hohen Jahresfahrleistungen zurückzuführen. Durchschnittlich werden mit den Verbrennerfahrzeugen 31.400 km pro Jahr zurückgelegt, während es bei den Elektrofahrzeugen (BEV + PHEV) nur 22.700 km sind. Doch die Zeichen deuten auf Veränderung hin: Für den nächsten Dienstwagen planen viele der Befragten den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug. Laut Umfrage würden 19 % ein reines BEV wählen, während 24 % einen PHEV bevorzugen würden, wenn dieser lieferbar wäre. Dennoch würde noch eine Mehrheit von 56 % der Befragten Verbrenner wählen.

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Mehr E-Autos geplant: Befragt man Dienstwagenfahrer nach ihren aktuellen Fahrzeugen, so verteilen sich deren Antriebsarten auf 49% Diesel- und 28% Benziner-Pkw. PHEV (17%) und BEV (6%) sind in den Firmenflotten noch unterrepräsentiert. Der große Verbrenneranteil hängt vermutlich auch mit den hohen Jahresfahrleistungen zusammen. Im Schnitt werden mit den Verbrennerfahrzeugen 31.400 km zurückgelegt, bei den E-Fahrzeugen (BEV+PHEV) sind es 22.700 km.

Herausforderungen bei der Elektrifizierung

Die Elektromobilität im Fuhrpark bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere hinsichtlich der Ladeinfrastruktur. Unter den Fahrern von BEV oder PHEV können 60 % zu Hause laden, während 74 % beim Arbeitgeber Lademöglichkeiten haben. Überraschenderweise könnten 46 % der Verbrennerfahrer zu Hause eine Wallbox installieren und somit das Potenzial für den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug haben. Allerdings könnte eine Änderung der Förderungsregelungen ab dem 1. September 2023 einen Einfluss auf die zukünftigen Kaufentscheidungen haben. Wenn nur noch Privatpersonen Förderanträge stellen können und gewerbliche Kunden leer ausgehen, sind sich 60 % der BEV-/PHEV-Fahrer und 33 % der Verbrennerfahrer sicher, dass dies Auswirkungen auf ihre Entscheidung für den nächsten Dienstwagen haben würde.

Der Einfluss steuerlicher Vorteile auf Elektromobilität

Ein entscheidender Faktor, der die Nutzung von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark fördert, sind die steuerlichen Vorteile. Dienstwagenfahrer müssen in der Regel 1 % des Listenneupreises ihres Pkw versteuern, unabhängig von Nachlässen beim Kauf oder Leasing. Bei PHEV sind es 0,5 % und bei BEV nur 0,25 %. Daher verwundert es nicht, dass über die Hälfte der Fahrer von elektrifizierten Dienstwagen (53 %) die steuerlichen Vorteile als Grund für ihre Wahl nennen. Weitere Gründe sind das Interesse, ein Elektrofahrzeug zu fahren (38 %) sowie die Überzeugung, dass elektrifizierte Antriebe die Technologie der Gegenwart und Zukunft sind (35 %). Interessanterweise geben auch 30 % der Befragten an, dass die Wahl eines elektrifizierten Dienstwagens in ihrer Car Policy vorgegeben war.

Zufriedenheit und Skepsis der Dienstwagenfahrer

Obwohl die befragten Dienstwagenfahrer, die ein BEV oder PHEV nutzen, weitgehend zufrieden mit den Rahmenbedingungen der Elektromobilität sind, gibt es dennoch Skepsis bezüglich der Technologie. So halten 57 % der Fahrer von elektrifizierten Dienstwagen die aktuelle Technologie noch nicht für ausgereift, insbesondere in Bezug auf die Zuverlässigkeit und Reichweite. Diese Einschätzung deckt sich in etwa mit den Aussagen der durchschnittlichen Pkw-Halter, von denen im DAT-Report 2023 63 % angaben, dass sie die aktuelle Technologie für noch nicht ausgereift halten.

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Über die Hälfte der Fahrer von elektrifizierten Dienstwagen (53%) nannten steuerliche Vorteile als Grund für ihre Wahl. 38% wollten schon immer mal ein solches Fahrzeug fahren, 35% bestätigten die Aussage, dass elektrifizierte Antriebe die Technologie der Gegenwart und Zukunft seien. 30% der Befragten gaben auch an, dass es in der Dienstwagen-Policy vorgegeben war, einen elektrifizierten Dienstwagen zu wählen.

DAT-Barometer 2023

Die Befragung der Dienstwagenfahrer im DAT-Barometer von Juli 2023 basiert auf einer Stichprobe von 290 Online-Interviews (CAWI), die im Auftrag der DAT durch die GfK durchgeführt wurde. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre persönlichen Vorlieben und Meinungen zu Elektromobilität und deren Einsatz im Fuhrpark zu äußern. Die Ergebnisse zeigen ein wachsendes Interesse an Elektrofahrzeugen unter den Dienstwagenfahrern, das jedoch mit verschiedenen Herausforderungen verbunden ist. Dazu zählen die Ladeinfrastruktur sowie Förderungsregelungen, die maßgeblichen Einfluss auf die zukünftigen Kaufentscheidungen haben können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Elektromobilität im Dienstwagenmarkt weiterentwickeln wird und wie die Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach E-Autos reagieren werden.

Mehr zum DAT-Barometer lesen Sie hier: https://barometer.dat.de