Drohende CO2-Strafen 2021 Händler müssen es ausbaden

Foto: Opel

Ab 2021 drohen den Autoherstellern empfindliche Strafzahlungen wegen zu hoher CO2-Werte. Die Hersteller haben aber wenig Lust zu bezahlen – sie drohen mit der Weitergabe an die Händler.

Wer als Autohersteller künftig CO2-Strafen vermeiden will, muss seine Neuwagenverkäufe klug steuern. PSA-Tochter Opel versucht das nun über ein Bonus-Malus-System für Autohändler, wie das Fachmagazin "kfz-betrieb" berichtet. Wer zu viele Pkw mit hohem CO2-Ausstoß verkauft, muss demnach mit finanziellen Kürzungen rechnen. Im Gegenzug sollen Händler, deren Kunden besonders klimafreundlich kaufen, künftig mehr verdienen. Gelten sollen die Richtlinien ab dem kommenden Jahr, aktuell laufen dem Bericht zufolge jedoch noch Verhandlungen zwischen Hersteller und Händlerverband.

Opel ist kein Einzelfall. Bereits vor mehreren Monaten hat Peugeot ein ähnliches System eingeführt. Ziel ist in beiden Fällen, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der von einem Händler verkauften Neuwagen zu drücken – und damit mittelbar den des Herstellers in Deutschland und letztendlich in Europa. Denn spätestens 2021 drohen den Unternehmen in der EU hohe Milliardenstrafen, wenn sie ihre gesetzlich vorgegebenen CO2-Ziele verpassen.

Um das zu verhindern, müssen die Hersteller nicht nur neue emissionsarme Modelle auf den Markt bringen, sondern auch ihren aktuelle Verkaufsmix ändern. SUV mit Ottomotor sind tendenziell ungünstig, Elektroautos günstig. Hersteller und Händler werden künftig daher ihren Kunden vor allem letztgenannte nahelegen – unter Umständen auch mit hohen Rabatten. Preisnachlässe bei verbrauchsstarken Autos dürften im Gegenzug seltener werden.