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E-Mobilität Modelle mit Extra-Leistung

Dacia Spring 65 2024 Foto: Dacia

Sie wollen den Mitarbeitern E-Mobilität schmackhaft machen? Dabei könnten ein paar mehr PS nicht schaden. Vier Beispiele vom Dacia Spring bis zum Mercedes-AMG EQE.

Klar, es geht um Nachhaltigkeit im Fuhrpark. Doch Spaß machen dürfen die Stromer auch - das zeigen diese fünf Beispiele aus allen Klassen.

Dacia Spring 65

Leistung ist relativ. Denn während 20 PS mehr etwa in einem Tesla Model S mit mehr als 300 PS in jeder Variante relativ wenig sind, sind sie im Dacia Spring relativ viel. Schließlich sind in der Basis dort gerade mal 45 PS und das Upgrade macht damit fast 50 Prozent aus. Außerdem wiegt der Spring nur 1.050 Kilo, so dass sich die größere Leistung nun tatsächlich bemerkbar macht. Erst recht, weil Dacia auch noch das Getriebe geändert hat. Statt 5,4 braucht der Spring jetzt nur noch 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 50 und bis 100 km/h sind es nur noch 13,7 Sekunden. Das ist immer noch lange verglichen mit vielen sonst so spurtstarken Stromern.

Erst recht, wie es oben raus arg zäh wird. Aber am Ende spart man eben trotzdem fast sechs Sekunden. Nur beim Spitzentempo ändert sich nichts. Das bleibt auf 125 km/h limitiert. Und das ist in diesem Fall sogar gut so. Denn anders als bei echten Sportmodellen haben die Entwickler auch am Fahrwerk nicht nennenswert gefeilt, so dass man mit dem Winzling gar nicht schneller fahren möchte. Dafür allerdings ist auch der Preisaufschlag moderat: Mit mindestens 20.630 Euro (alle Preise netto) kostet der Dacia Spring 65 keine 1.680 Euro mehr als das Grundmodell. Für ein Sportabzeichen ist das relativ wenig, für einen Dacia aber relativ viel.

MG4 XPower 2024 Foto: MG Motor
Der MG4 XPower leistet 435 PS.

MG4 XPower

Während VW bislang nur mit GTI-Studien experimentiert, hat MG die Idee vom elektrischen "Hot-Hatch" bereits in die Serie gebracht. Denn für Preise ab 39.487 Euro verkaufen die Chinesen mit den britischen Wurzeln ihren ID.3-Gegner MG4 nun auch als XPower mit einer Extraportion Leistung: Statt bislang genau wie beim ID.3 maximal 204 spendieren sie dem Kompakten neben breiteren Reifen und einem markanten Heckspoiler nun einen zweiten E-Motor. So steigern sie die Leistung auf 435 PS und das maximale Drehmoment gipfelt nun bei 600 statt 250 Nm.

Dass damit dann automatisch auch ein Allradantrieb einhergeht, kann bei so viel Kraft kaum schaden. Das merkt man in Kurven, wo der MG4 selbst bei flotter Gangart einen souveränen Eindruck macht, ohne dabei knochenhart und sonderlich nervös zu wirken. Und vor allem merkt man es beim Kickdown. Denn dann beschleunigt der MG4 in 1,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 50 und hat nach weniger als vier Sekunden 100 km/h erreicht. Stolz verschicken sie bei MG deshalb Links auf Youtube-Videos, in denen ihr Stromer Supersportwagen vom Schlage eines Lamborghini Gallardo stehen lässt. Und da so soll noch einer sagen, E-Modelle könnten keinen Spaß machen.

Hyundai Ioniq5 2024 Foto: Hyundai
Hyundai schickt im Frühjahr zu Preisen ab 63.000 Euro netto den Ioniq5 als erstes elektrisches N-Modell ins Rennen

Hyundai Ioniq5 N

Dass Elektroautos stark sind, schnell und präzise – daran herrscht längst kein Zweifel mehr. Doch hartgesottene Petrolheads lassen die Batterieboliden bislang kalt, weil ihnen die Emotionen fehlen und der Nervenkitzel. Das will jetzt Hyundai ändern und schickt dafür im Frühjahr zu Preisen ab 63.025 Euro den Ioniq5 als erstes elektrisches N-Modell ins Rennen. Der ist mit kurzfristig 650 statt bislang bestenfalls 350 PS nicht nur deutlich stärker als das Serienmodell und mit 260 statt 180 km/h entsprechend schneller. Vor allem ist er viel sinnlicher als andere Stromer.

Dafür hat Hyundai nicht nur einen überraschend authentischen Motorsound komponiert, das N-Modell simuliert sogar ein achtstufiges Doppelkupplungsgetriebe. Außerdem gibt’s ein halbes Dutzend Fahrprogramme für perfekte Drifts, für schnelle Schikanen und für maximalen Restkomfort auf dem Weg von der Wohnung zur Rennstrecke. Und damit dem Sportler nicht die Puste ausgeht, wird auch der Akku größer und hat jetzt 85 statt 77 kWh. Ja, damit sollen auf der Straße 450 Norm-Kilometer drin sein, versprechen die Koreaner.

AMG-EQE 53 2024 Foto: Mercedes
Der AMG-EQE 53 darf sich aktuell als stärkstes Elektroauto mit Stern rühmen.

Mercedes-AMG EQE 53

Die Zeiten, in denen AMG mächtig Gas gegeben hat, gehen so langsam zu Ende. Jetzt drehen die schnellen Schwaben immer öfter nur noch am Regler und erhöhen die Spannung. Denn weil Daimlers Abgesang auf den Verbrenner auch in Affalterbach nachhallt, nehmen sich die einstigen Petrolheads zunehmend die EQ-Modelle zur Brust – und haben so zum Beispiel den EQE 53 uns Rennen geschickt. Aus den 292 PS im EQE 350+ werden dann kurzzeitig bis zu 687 PS und die E-Klasse für Morgen darf sich als stärkstes Elektroauto mit Stern rühmen. Zumindest vorübergehend. Denn bald gibt es ja eine eigene AMG-Elektroplattform, der dann schon noch ein bisschen mehr zuzutrauen ist. Wichtiger als die Leistung ist aber das Drehmoment – erst recht beim E-Auto, weil es dort schließlich schon ab dem ersten Millimeter Pedalweg anliegt. Und weil die E-Motoren da obendrein deutlich mehr zu bieten haben als die Verbrenner.

Schon die 860 Nm des EQE 43 lassen einen E 63 ziemlich blass aussehen, und mit 950 bzw. 1 000 Nm im Boost-Modus stellt der EQE 53 sogar die seligen AMG-Zwölfzylinder in den Schatten. Entsprechend brachial ist die Beschleunigung der elektrischen Express-Limousine: Kaum senkt sich ein Schatten aufs Fahrpedal, ist es, als würde am Horizont jemand einen gigantischen Magneten anschalten, der den EQE unweigerlich anzieht – und zwar mit einer Kraft, wie von einem anderen Stern. Selbst die 2,5 Tonnen sind plötzlich vergessen, wenn der 53er im besten Fall in 3,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Nur bei Vollgas folgt die elektrische Ernüchterung: Wo der Bleifuß im Beninzeitalter bisweilen für mehr als 300 km/h gereicht hat, ist hier bei 220 km/h Schluss

Anhängelasten ab 1.800 kg
Die stärksten E-Autos