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Fiat 500 Elektro Fahrbericht Cooler Dienstwagen

Fiat 500 Elektro 2021 Foto: Fiat 11 Bilder

Was Fellini, Sherpa und ein Cappuccino mit dem neuen Elektro-Fiat zu tun haben

Kunden besucht, Vertrag abgeschlossen und mit Fanfare vom Hof gefahren. Na ja, ganz so viel Tamtam macht der Elektro-500 nicht. Aber zumindest säuselt er leise den Titelsong des Fellini-Films "Amarcord", sobald er nach dem Motorstart das erste Mal schneller als 20 km/h fährt.

Wer’s hört, staunt erst und grinst dann. Überhaupt ist jeder verblüfft, der dem neuen 500 das erste Mal begegnet. Die Passanten, weil er dem aktuellen Cinquecento ähnelt und doch ganz anders aussieht. Die Autofahrer, denen der Elektroflitzer beim Ampelstart seinen hübschen Hintern zeigt. Und die Mitfahrer, die sich über das moderne Cockpit wundern. Wieder einmal hat es Fiat geschafft, die Legende 500 optisch stilsicher und technisch überzeugend neu zu erfinden.

Innen glänzt der Cityflitzer mit einem breiten Bildschirm samt logisch aufgebautem Bedienmenü sowie allen Funktionen, die man sich von einem Lifestyle-Auto wünscht. Auf Wunsch gibt’s die Ladeschale fürs Handy, Smartphones lassen sich kabellos integrieren und Verbrauch, Restreichweite sowie freie und erreichbare Ladestationen werden übersichtlich dargestellt. Assistenten unterstützen dezent beim Fahren, und was tatsächlich eine Erwähnung wert ist: Die Sprachbedienung funktioniert. Für Analog-Fans gibt’s noch ein paar hübsche Tasten unterm Display für die wichtigsten Funktionen.

Fiat 500 Elektro 2021 Foto: Fiat
Ganz neu: Fiat 500 als Dreitürer. Mehr Platz hat er hinten zwar nicht, aber wenigstens kann man leichter einsteigen oder seine Einkäufe auf den Sitz packen.

Unser Testwagen mit dem 42 kWh großen Akku verbrauchte auf unserer Standard-Überlandrunde 18 kWh. Das hat knapp für die 200 Kilometer gereicht. Das ist nicht die Welt, doch Ladesäulen finden sich mittlerweile fast an jeder Ecke. Und sollte es doch mal knapp werden, schaltet der „Sherpa“-Modus Stromfresser wie Klimaanlage oder Sitzheizung aus und kitzelt noch ein paar Kilometer raus. Im Stadtverkehr, wo das einem Pedal beim Abbremsen immer wieder Strom nachlädt, kommt der Elektro-500 auch mit 16 kWh aus.

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Da die teureren Versionen mit bis zu 85 kW laden, braucht’s dann nur eine etwas ausgedehntere Cappuccino-Pause, um den Wagen wieder reisefit zu machen. Vorausgesetzt, man beschränkt sich mit dem Gepäck, sind weite Strecken sind also durchaus machbar. Zumal die bequemen Sitze, das komfortable Fahrwerk und der mit 118 PS ausreichend starke Motor mitspielen. Trotzdem bleiben urbane Gebiete sein bevorzugtes Revier, mit engen Straßen und kleinen Parkplätzen, in die sich der unübersichtliche Winzling mit Hilfe von Rückfahrkamera und Parkpiepsern hineintastet.

Fiat 500 Elektro 2021 Foto: Fiat
Na klar, auch den Elektro-500er gibt’s als Cabrio. Aufpreis: rund 2.500 Euro netto.

Und was kostet der Spaß? Je nachdem. Das Einstiegsmodell mit kleinem 24-kWh-Akku, 95-PS-Motor und vernünftiger Grundausstattung wie 50-kW-Schnellladefunktion kommt nach Abzug der Umweltprämie auf rund 11.000 Euro (alle Preise netto). Das passt für Sozial- und Lieferdienste oder als nettes Incentive für verdiente Mitarbeiter, denen der Chef was Gutes tun will.

Wer richtig Spaß haben will, greift zur mittleren Ausstattung Icon, die es samt 42-kWh-Akku ab 24.840 Euro gibt. Mit ein paar Nettigkeiten wie beheizbaren Sitzen, Armlehne, Voll-LED-Scheinwerfer und einer schicken Metallic-Lackierung kommen zwar schnell 29.000 und mehr Euro zusammen. Doch auch davon gehen 9.000 Euro E-Bonus ab. Und eines ist sowieso unbezahlbar: Das Gefühl, einen coolen Dienstwagen zu fahren.

Fiat 500C Hybrid (2020) im Test
Ein guter Freund