Free2move Connect Fleet Flotte im Blick

VW Caddy, Flotte, Fuhrpark, Dummy Foto: Foto: VW, Montage: firmenauto

Die Leasingsparte von PSA kann jetzt auch digitales Flottenmanagement. Das neue System Free2move Connect Fleet soll das modernste auf dem Markt sein.

Digitales Flottenmanagement hat neuerdings auch eine französische Note. Seit Anfang August ist die Leasingsparte Free2move Lease der Groupe PSA mit einer für alle Fuhrparkgrößen ausgelegten Tele­matiklösung am Start. Free2move Connect Fleet nennen die Franzosen die webbasierte Plattform, mit der sie ihr Portfolio in Sachen Full-Service-Leasing für die Marken Peugeot, Citroën und DS weiter ausbauen wollen. Die Mission: Komplexität und Kosten im Fuhrpark reduzieren, Betriebsprozesse optimieren.

Die meisten Modelle des Konzerns laufen daher künftig mit einer fest installierten Telematikbox vom Band. Sie sind damit schlüsselfertig fürs Fuhrparkmanagement vorbereitet. Für die Kandidaten, die noch keine Box an Bord haben, soll es eine Nachrüstung aus dem Zubehörkatalog geben. Wie es heißt, will man auch Modelle anderer Hersteller in das Flottenmanagement einbinden.

Scheinbar haben sich die Produktentwickler mächtig ins Zeug gelegt, um ihrem Telematiksystem erstklassige Daten für die Analyse und Auswertung zur Verfügung zu stellen. Connect Fleet greift dazu unter anderem Sensordaten zu Beschleunigung, Kurventempo und Bremsverhalten direkt auf dem Can-Bus eines Fahrzeugs ab. Damit diese Daten dem Fuhrparkmanager zeitnah und übersichtlich zur Verfügung stehen, wartet das System mit einem ausgefeilten Berichtswesen auf. Das Reporting über den Kraftstoffverbrauch zum Beispiel gibt detailliert Auskunft über Durchschnittsverbrauch, Gesamtverbrauch und CO2-Emissionen. Dazu kommen Infos zu Gesamtfahrzeit und Laufleistung, Verbrauch pro Fahrt und Tankvorgängen. Die Darstellung erfolgt mit Karten, Tabellen, Grafiken und Schaubildern. Das alles sieht auf dem Monitor oder den Displays von Tablet und Smartphone ausgesprochen gut aus. Auch die Navigation ist kinderleicht. Menüpunkte wie "Flotte", "Fahrzeuge", "Fahrer" und "Fahrten" lassen sich mit einem Mausklick aufrufen.

Drei Pakete zur Wahl

Der Fuhrparkverantwortliche hat die Wahl zwischen drei Lösungen. Das 9,90 Euro im Monat teure Basispaket deckt wichtige Kenngrößen für den Fuhrpark ab. Dazu zählen Kilometerstand, Nutzungsdauer, Kraftstoffverbrauch und Wartungsstatus. Bei einer drohenden Überschreitung der Laufleistung schickt das System dem Fuhrparkleiter eine Warnmail.

Modul zwei stellt zusätzlich zum Basispaket den Fahrer in den Fokus. Hier geht es um die Analyse des Fahrverhaltens und Fahrertipps für ökonomisches Fahren. Außerdem lässt sich ein Fahrerranking realisieren. Diesen Service gibt’s für 10,90 Euro. Einen Euro teurer ist die Business-Plus-Variante, die neben Ortung und Verfolgung eines Fahrzeugs auch Geofencing erlaubt. Die Trackingfunktion ist für Handwerker und Dienstleister interessant. Steht ein neuer Auftrag an, kann der Disponent damit den nächsten Servicetechniker lokalisieren und auf den Weg schicken.

Auf Knopfdruck ist der Fahrer anonym unterwegs

Natürlich sind mit der Nutzung von Connect Fleet jede Menge Daten im Spiel. Der Anbieter verspricht jedoch einen effektiven Datenschutz. Das bedeutet, dass die technischen und organisatorischen Maßnahmen im Sinne der Datenschutzgrundverordnung vorhanden sind. Vergleichsweise unproblematisch dürfte das Basismodul sein, das im Betrieb keine Positionsdaten übermittelt. Ist der Dienstwagennutzer in seinem Peugeot, Citroën oder DS mit einem höheren Modul unterwegs, sorgt der Privacy-Button für Privatsphäre. Einmal gedrückt, erhält der Big Brother im Cockpit ein klares Verbot zur Fahrzeugüberwachung. Das System zeichnet dann mit Ausnahme der Kilometerleistung keine weiteren Daten mehr auf.

Eine nützliche Anwendung dieses Setups ist das elektronische Fahrtenbuch. Bei einer Dienstfahrt wird automatisch das Trackingsystem aktiviert. Auf Privatfahrten schaltet der Fahrer die Aufzeichnung per Knopfdruck ab. Das digitale Fahrtenbuch listet anschließend sämtliche Fahrten auf, akkurat getrennt nach betrieblichen und privaten Fahrten. Wer also häufiger beruflich mit dem Fahrzeug unterwegs ist, kann punktgenau den Anteil der privaten Fahrten dokumentieren. Das hat den Vorteil, dass der Obolus fürs Finanzamt unter Umständen geringer ausfällt als nach der pauschalen 1-Prozent-Versteuerung.

Der Fuhrparkleiter kann seine Fahrer übrigens auch aktiv ins Management einbeziehen. Den Ansatz dazu bietet der sogenannte Eco-Driving Report. Hier nimmt der Mitarbeiter mit eigenem Login die Auswertung seiner Fahrten bis ins Detail unter die Lupe. Für eine vorausschauende und spritsparende Fahrweise vergibt das System Punkte. Liegt der Fahrer im oberen Bereich, gibt’s dafür ein Lob vom Algorithmus. Eine typische Ansage: "Ihr Fahrstil ist ziemlich gut. Pflegen Sie regelmäßig Ihr Fahrzeug, um den Kraftstoffverbrauch zu minimieren." Liegt die Punktzahl dagegen auf einem niedrigen Level, mahnt der Computer Verbesserungen an. "Sie müssen Ihr Bremsverhalten in der Stadt anpassen", sagt er dann zum Beispiel. Reden lässt das System in diesem Fall allerdings nicht mit sich. Das wäre dann die nächste Stufe in der Evolution des digitalen Fuhrparkmanagements