Bundesverband Fuhrparkmanagement Karriere eines Modebegriffs

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Das Wort Mobilitätsmanagement geht um. Nicht dass der Begriff schlecht wäre, er wird nur häufig falsch verwendet.

Es gibt Begriffe, die kann man irgendwann nicht mehr hören. Man empfindet sie als abgedroschen, floskelhaft und überstrapaziert – selbst wenn sie inhaltlich im Grunde sehr sinnvoll sind. Der Begriff Mobilitätsmanagement etwa hat schleichend Besitz von uns ergriffen. Medien, Politiker, Unternehmen, Verbände, ja auch wir sprechen davon und verbinden damit das Zusammenwachsen von Reise- und Fuhrparkmanagement in den Unternehmen. In vielen Fällen wird aber nur darüber geredet, während in der Praxis alles weiterläuft wie bisher.

Gemeinsam mit Marc-Oliver Prinzing definierte ich den Begriff vor einigen Jahren für unsere Profession. Schließlich haben die Digitalisierung und die damit verbunden völlig neuen Service- und Mobilitätsangebote die Anforderungen an Fuhrparkmanager stark verändert. Fuhrparkmanagement bedeutet, straßengebundene Mobilitätsanforderungen eines Unternehmens nach Maßgabe eines integrierten Mobilitätsmanagements strategisch zu planen und flexibel zu steuern. Ja, es ist so: Der Fuhrparkmanager entwickelt sich mehr und mehr zum Mobilitätsmanager. Der Begriff, wie wir ihn verstehen, spricht für sich. Mobilität ist für viele Unternehmen die Geschäftsgrundlage. Der eigene Fuhrpark spielt dabei eine zentrale Rolle.

Unternehmen sollten allerdings strategisch die übergeordnete Sichtweise des Mobilitätsmanagements nutzen, um zu entscheiden, wie sich die optimale betriebliche Mobilität gestalten muss. Strategien für eine bessere Mobilität müssen ressort- und abteilungsübergreifend optimiert werden. Dazu gehört die unternehmensinterne, aber auch eine -übergreifende Vernetzung der Fachleute. Wir managen Mobilität! Und wenn wir das im Sinne von Umwelt und Unternehmen machen, dann sollte es Ressourcen schonen sowie Kosten und Zeit sparen.

Doch wenn nach wie vor echtes Mobilitätsmanagement im Sinne einer übergeordneten Gesamtstrategie kaum stattfindet, zeigt die Karriere des Begriffes, dass die Notwendigkeit, sich im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung um das Thema zu kümmern, angekommen ist. Nur eine übergeordnete Sichtweise kann zu einer nutzbringenden und effizienten betrieblichen Mobilität führen. "Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken", hat der englische Sprachforscher und Literaturkritiker Samuel Johnson (1709–1784) einst gesagt. Das stimmt uns doch optimistisch.