Hohe Nachfrage – wenig Produktion Chipmangel verteuert Autos

Bosch Mikrochip 2021 Foto: Bosch

Das Angebot an frisch produzierten Fahrzeugen ist begrenzt, gleichzeitig ist die Kundschaft in Kauflaune. Was das heißt, weiß man aus dem Wirtschaftsunterricht.

Die anhaltende Chip-Knappheit lässt die Auto-Preise steigen. Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet in einer Studie für den deutschen Markt mit einem Aufschlag von 4 bis 10 Prozent, im Europaschnitt soll er zwischen 3 und 6 Prozent betragen. Möglich wird das durch das aktuelle Missverhältnis zwischen hoher Nachfrage und geringem Angebot. Aufgrund der Nachschubprobleme bei Halbleitern stockt derzeit weltweit die Neuwagenproduktion; Besserung dürfte es frühestens im kommenden Jahr geben.

Der Produktionsstau trifft aktuell auf einen durch den Nachholbedarf nach dem Corona-Lockdown geprägten Markt. In der ersten Jahreshälfte stiegen die Neuzulassungen in Europa um 25 Prozent auf fast 5,4 Millionen Pkw. Ohne Chip-Mangel hätten es möglicherweise mehr sein können. Allerdings fehlen die Autos: Der Branchenverband VDA rechnet für das Gesamtjahr mit einem Produktionsausfall von 600.000 Fahrzeugen allein in den deutschen Werken.

Lesen Sie auch Neuwagenkauf Chip-Krise verhindert Preisnachlässe

Dass das geringe Angebot auf die Preise durchschlägt, hatte zuvor auch das Center Automotive Research (CAR) festgestellt, das regelmäßig das Rabattniveau auf dem deutschen Neuwagenmarkt untersucht. Im Juni und Juli lag es bereits ungewöhnlich niedrig. Und auch die Preise für Fahrzeuge aus zweite Hand haben hierzulande zuletzt angezogen, da Neuwagenkäufer auf junge Gebrauchte umsteigen.