Opel Rocks-e Test Das E-Wägelchen

Opel Rocks-e Foto: Thomas Küppers 15 Bilder

Er hat vier Räder und ein Lenkrad. Ein richtiges Auto ist Opels neuer Kleinster zwar nicht, aber das will er auch gar nicht sein.

Es ist wirklich mal was ganz Anderes, was sich Opel hier hat einfallen lassen. Denn wenn man mal vor dem neuen Rocks-e steht, dann will einem der Begriff Auto vielleicht nicht gleich als erstes einfallen. Aber darauf ist der kleine City-Stromer auch gar nicht aus. Mit einer Länge von 2,41 Metern, einer Breite von 1,39 Meter (Ohne Außenspiegel) und einem Gesamtgewicht von gerade mal 425 Kilogramm, erinnert der Rocks-e auf den ersten Blick eher einem kleinen Würfel auf Rädern. Dazu trägt auch das insgesamt eher kastenartige Design bei. Seine Vorzüge hat der Rock e dafür in vielen anderen Bereichen.

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h darf der Rocks-e schon mit einem Führerschein der Klasse AM gefahren werden und bietet damit auch für Jugendliche ab 15 eine echte Alternative zum Moped. Vor allem, weil er im Vergleich zu seinen Kollegen auf zwei Rädern einen richtigen Beifahrersitz und ein Dach über dem Kopf bietet, was einen vor Regen schützt. Weiter setzt Opel auf einen reinen Elektro-Antrieb mit einem 8 PS starken 5,5 kWh-Akku, der an jeder herkömmlichen 220 Volt Steckdose geladen werden kann und es dazwischen auf bis zu 75 Kilometer Reichweite bringt. Um den Akku einmal komplett zu Laden braucht es rund vier Stunden.

Opel Rocks-e 2022 Foto: Opel

Mit seinen kleingehaltenen Außenmaßen und einem extrem kleinen Wendekreis bietet er sich hervorragend für den Stadtverkehr an und passt in wirklich fast jede Parklücke problemlos rein. Da ist es fast schon verwunderlich, dass der Innenraum erstaunlich viel Platz bietet. Mit dem verstellbaren Fahrersitz und einer niedrigen Sitzhöhe bekommen auch 1,90 Meter große Fahrer keine Probleme. Positiv ist beim Blick nach oben auch das standardmäßige Panoramadach, was für einen hellen und lichtdurfluteten Innenraum sorgt. Bei zu viel Sonne von oben kann vor das Panoramadach mit wenigen Handgriffen eine Blende angebracht werden.

Um in der Grundausstattung auf einen Verkaufspreis von 6.472 Euro netto zu kommen, ist aber auch klar, dass man mit dem Rocks-e in Sachen Komfort auf einiges verzichten muss. Es gibt nur Hartschalensitze und keinen Airbag. Eine Heizung sucht man ebenso vergeblich wie ein Radio. Dafür gibt es einen Stahlrohrrahmen mit Knautschzone, Scheibenwischer, einen per Saugnapf anbringbaren Rückspiegel (der bei Bodenwellen oder Schlaglöchern aber leider auch mal seinen Halt verliert) und eine kleine Instrumententafel, die den Gang, Reichweite, Ladestand und die aktuelle Geschwindigkeit anzeigt.

Opel Rocks-e Foto: Thomas Küppers
Die kleine Instrumententafel, zeigt den Gang, Reichweite, Ladestand und die aktuelle Geschwindigkeit an.

Anstatt einer Klimaanlage kommt die frische Luft durch aufklappbare Fenster. So wie früher bei der Ente. Kein Wunder, denn der Opel ist eigentlich ein Citroen, wurde in Frankreich entwickelt. Die drei Fahrstufen vorwärts, rückwärts und neutral kann der Fahrer direkt links von sich am Sitz einstellen. Fürs Infotainment gibt es eine Handyhalterung und hinter dem Lenkrad eine Vorrichtung für einen Bluetooth-Lautsprecher. Handgepäck wird hinter dem Fahrersitz, im Fußraum des Beifahrers oder in an den Türen angebrachte Netzen. Kleinere Gegenstände finden in Ablagefächern auf dem Armaturenbrett oder im Handschuhfach Platz.

Beim Fahren selbst kommt man aber schnell auf andere Gedanken, denn das macht tatsächlich deutlich mehr Spaß, als beim ersten Einsteigen vielleicht zu erwarten ist. Zwar sind die 45 km/h Spitze etwas abhängig von der Temperatur – bei Wärme läuft das E-Mobil eben flotter als im Winter - aber man kommt im Stadtverkehr halbwegs zügig von A nach B. Lenkung und Bremsen spielen dabei akzeptabel mit.

Opel Rocks-e Foto: Thomas Küppers
63 Liter Stauvolumen im Beifahrer-Fußraum.

Als Zwerg zwischen all den Limousinen und SUV kommt schon auch ein wenig Abenteuer-Feeling auf. Unsicher muss man sich aber nicht fühlen. Wirklich Spaß macht der Zwerg auf Dauer aber nicht, denn der Antrieb ist immer laut zu hören. Wen’s stört, übertönt die Geräuschkulisse mit Musik aus dem Bluetooth-Lautsprecher.

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Mit seinen 63 Litern Stauvolumen im Beifahrer-Fußraum, den praktisch zu öffnenden Türen (die Fahrertür öffnet sich nach vorne, die Beifahrertür nach hinten) könnte der Rocks-e aber durchaus auch als Kleinsttransporter, zum Beispiel für Lieferdienste, eine echte Option sein. Erst recht in der Version Cargo, die auf den Beifahrersitz zugunsten Stauraum verzichtet.