Range Rover Sport PHEV | Fahrbericht Mit drei Tonnen im Gelände

Foto: Range Rover 6 Bilder

Wie geländetauglich moderne Luxus-SUV auch sein können, beweist Land Rover mit dem Range Rover Sport Plug-in-Hybrid. Wir nehmen Sie mit ins Gebirge.

Dass Land Rover wie kaum eine zweite mit exzellenten Offroad-Fähigkeiten assoziiert wird, ist bekannt. Entsprechend geländetauglich sind auch die modernen Luxus-SUV, besonders jene mit elektrifizierten Antrieben. Im vorigen Jahr hatte der Range Rover Sport (RRS) sein Debüt. Es gibt ihn als Plug-in-Hybrid (ab 840.000 Euro netto als P440e AWD), mit deutlich verbesserter Reichweite. Dabei ließen es sich die Ingenieure im Entwicklungszentrum Gaydon nicht nehmen, gleich einen Rekord zu brechen: Kein anderes SUV der Welt kommt mit einer Batteriefüllung weiter. Land Rover verspricht 113 Kilometer, ermittelt nach dem WLTP-Zyklus.

Stromverbrauch vervierfacht sich im Gelände

Natürlich hat dieser Normwert nur bedingt etwas mit der Wirklichkeit zu tun, und überhaupt nichts mit einem Einsatz in schwierigem Gelände. Hier steigt der Stromverbrauch selbstredend in nie gekannte Höhen, vervierfacht sich nahezu. Auch ein großer Akku ist dann ruckzuck leer gesaugt.

Unabhängig davon – auch Verbrennungsmotoren sind im Geländeeinsatz über Gebühr durstig – zeigt der Range Rover Sport PHEV (Plug-in Hybrid Vehicle), dass mit ihm im elektrischen Fahrmodus offroad eine Menge anzustellen ist. Die Fortbewegung auf extrem widrigem Untergrund klappt sogar entspannter als mit einem klassischen Verbrenner.

Elektroantrieb eignet sich besser

Denn generell eignet sich ein Elektroantrieb besser fürs Gelände als herkömmliche Motoren. Ihr hohes Drehmoment steht praktisch aus dem Stand heraus in voller Größe bereit. Zudem lässt sich mit einem Elektromotor sehr feinfühlig fahren. Stimmt dann noch der Rest im Allradantrieb (Untersetzungsgetriebe, Differenzialsperren Mitte und hinten, Luftfederung, Hinterachslenkung, Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel sowie Wattiefe), gibt es kaum noch Hindernisse für den großen Briten. Steigungen von 45 Grad (100 Prozent) sind genauso möglich wie Schräglagen bis zu 30 Grad.

Off-road-Kurs in Les Comes

Um das zu demonstrieren, hat Land Rover einen Off-road-Kurs in Les Comes, nördlich von Barcelona, abgesteckt. Schnell verfällt man hinter dem Lenkrad des Range Rover Sport P510e (ab 116.400 Euro netto) in ungläubiges Stauen, wie leichtfüßig und souverän der fast drei Tonnen schwere Luxus-Liner selbst jenes Geröll unter die Räder nimmt, das man kaum zu Fuß erklimmen könnte. Meter um Meter geht es empor, als scheine es keine Schwerkraft zu geben.

Dabei setzt der Range Rover Sport lediglich seinen Elektromotor ein, nur 105 kW/143 PS und 275 Newtonmeter stark. Er sitzt zwischen dem Dreiliter-Sechszylinder und der Achtgang-Automatik. Beide zusammen, Verbrenner und E-Maschine, leisten bis zu 375 kW/510 PS und entwickeln 700 Newtonmeter an Drehmoment.

Ohne Assistenzsysteme geht’s kaum

Den Ritt durchs Gelände vereinfacht beim Range Rover Sport ein ganzes Bündel an elektronischen Assistenzsystemen, zusammengefasst unter dem Begriff „Terrain Response“. Mittlerweile ist es sogar individuell konfigurierbar, je nach Einsatzgebiet. Jüngste Erfindung und neuer Bestandteil ist das AOCC, das Adaptive Off-road Cruise Control, das in dieser Ausprägung in keinem anderen SUV zu finden ist. AOCC ermöglicht eine Klettertour, ohne selbst den Fuß am Fahrpedal zu haben.

Range Rover Sport P510e „Autobiography“ – Technische Daten:

Fünftüriges, fünfsitziges SUV; Länge: 4,95 Meter, Breite: 2,04 Meter, Höhe: 1,82 Meter, Radstand: 3,00 Meter,
Kofferraumvolumen: 450 - 1.491 Liter
3,0-Liter-Sechszylinder-Turbobenziner, 375 kW/510 PS, maximales Drehmoment: 700 Nm, E-Motor 105 kW/143 PS
Achtgang-Automatikgetriebe, Allradantrieb, 0-100 km/h: 5,4 s, Vmax: 242 km/h
Normverbrauch: 0,9 Liter/100 Kilometer (WLTP), Stromverbrauch 29,7 kWh/100 km,
Batteriekapazität: 31,8 kWh, elektrische Reichweite: 113 km
CO₂-Ausstoß: 20 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d, Preis: ab 116.400 Euro netto

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