Sicherheitslücke Keyless-Problem besteht weiterhin

Keyless 600 Modell 2024 Foto: ADAC Test- und Technik/Arnulf Thiemel

ADAC untersucht über 600 Keyless-Autos – nur 44 sind besser geschützt. Die Hersteller tun wenig für mehr Sicherheit.

Die meisten der neuen Auto-Modelle mit Keyless-Schließsystem, die der ADAC getestet hat, sind noch immer nicht gegen Diebstahl geschützt und lassen sich mittels Funkverlängerung leicht illegal öffnen und stehlen. Seit 2016 hat der ADAC mehr als 600 neue Autos mit Keyless auf Diebstahlsicherheit überprüft. Aktuelle Bilanz: Nur 44 Modelle sind besser geschützt. Diese Fahrzeuge sind mit UWB (Ultra Wide Band) -Technik ausgestattet und konnten mit den vom ADAC eingesetzten Geräten nicht entwendet werden.

Abschalten des Funksignals möglich

UWB sorgt dafür, dass das Fahrzeug die tatsächliche Entfernung des Autoschlüssels erkennt und sich nur öffnet, wenn der Schlüssel wirklich in unmittelbarer Nähe ist.

Einige Hersteller setzen auf einen Bewegungssensor im Schlüssel, der das Funksignal abstellt, wenn sich der Schlüssel nicht mehr bewegt. Dann lässt sich das Fahrzeug nicht mehr illegal öffnen und stehlen. Den Schutz von Fahrzeugen mit Bewegungssensor schätzt der ADAC als geringer ein, da in der Zeit bis zum Abschalten des Funksignals der Keyless-Klau weiterhin möglich ist. Bisher konnte der ADAC dieses System bei 73 aller getesteten Modelle nachweisen.

Wer sich ohne UWB-Schutz schützen will, sollte Funkschlüssel nicht in der Nähe von Türen und Fenster aufbewahren und das Fahrzeug außerdem in einer verschlossenen Garage parken. Alternativ empfiehlt der Automobilclub den Blick in die Betriebsanleitung, denn manches Keyless-System ist deaktivierbar. Damit geht der Schlüssellos-Komfort zwar verloren, doch das Fahrzeug lässt sich nicht mehr per Signal-Klau knacken.


Weitere Informationen und eine Liste aller 616 vom ADAC überprüften Autos finden Sie unter www.adac.de/keyless