Subaru XV 2.0ie Hybrid Fahrbericht Keiner für alle

Subaru XV 2.0ie Hybrid 2020 Foto: Thomas Küppers 20 Bilder

SUV mit Allradantrieb und Benzinmotor gelten nicht eben als Spritsparmaschinen. Dass es auch anders geht, beweist der Subaru XV Hybrid.

Ganz ehrlich, es hat schon einige Kilometer gedauert, bis wir wirklich mit dem Subaru XV zurechtgekommen sind. Sein stufenloses Automatikgetriebe ist nichts für Vollgasfetischisten, sondern verlangt nach einem gefühlvolleren Gasfuß. Ansonsten orgelt der Motor bei jedem Überholvorgang oder am Berg am Drehzahlbegrenzer entlang und der Verbrauch steigt auf unanständige Werte.

Lässt man sich aber auf die Technik ein und fährt etwas vorausschauend, dreht der Motor nicht höher als jeder andere Automatik-Benziner – und das neue Hybridsystem spielt seine Stärke aus. Der Subaru XV kombiniert seinen bekannten Zweiliter-Boxermotor mit einem kleinen E-Motor, der ihn beim Anfahren und Überholen unterstützt. Gespeist wird er von einer Lithium-Ionen-Batterie unter der Rückbank. Die ist gerade groß genug, um im Stadtverkehr Strom für ein paar Hundert Meter elektrisches Fahren zu liefern – sofern der Fahrer nicht wirklich beschleunigt. Tempo halten klappt aber ganz gut, mehr schafft der 16,7 PS starke Elektromotor nicht.

Das Hybridsystem funktioniert also nicht so ausgefeilt wie beispielsweise bei Toyota, wo manche Modelle in der Stadt Kilometerweit elektrisch fahren. Wirkungsvoll ist die Subaru-Technik trotzdem: Auf fast 3.000 Testkilometer verbrauchte der XV im Schnitt 7,9 Liter, nur 0,3 Liter mehr als die Werksangabe. Auf unserer 200 Kilometer langen Norm-Verbrauchsrunde kam der Allrad-SUV gar nur auf 7,7 Liter. Damit gehört der Subaru XV zu den sparsamsten Kompakt-SUV mit Benzinmotor, die firmenauto bisher testete.

Der angenehme leise Motor und das komfortable, sensibel auf Schlaglöcher ansprechende Fahrwerk machen den XV zum angenehmen Langstreckenauto. Zumal der 4,46 Meter lange XV die Basis des größeren und bekannteren Forester nutzt, samt dessen langem Radstand. Deshalb hat man auch auf der Rückbank viel Platz. Dass der Akku unter Rückbank und Kofferraum eingebaute Akku das Ladeabteil minimal verkleinert, stört kaum. Sind nicht alle Plätz belegt, lässt sich die Lehne vorklappen und man erhält einen topfebenen Ladeboden.

Die umfangreich ausgestattete und hochwertig verarbeitete XV Platinum hat so ziemlich alles an Bord, was man sich von einem vernünftig konfigurierten Geschäftswagen erwartet: Ledersitze, Navigation, Schiebedach, helle LED-Scheinwerfer, ein logisch aufgebautes Bediensystem sowie ein umfangreiches Infotainment samt DAB-Radio und Apple Car Play/Android Auto. Nur eine Ladeschale fürs Handy haben wir vermisst.

Subaru XV 2.0ie Hybrid 2020 Foto: Thomas Küppers
Der XV ist mehr komfortabler Allrounder denn Dynamiker.

Mit an Bord ist auch das Eye Sight genannte Assistenzpaket mit Spurhalter, Kollisions- und Totwinkelwarner und Verkehrszeichenerkennung. Überzeugen kann es aber nicht: Mal werden Tempolimits angezeigt, mal nicht, mal passen sie, mal nicht –wer sich auf die Verkehrszeichenerkennung verlässt, riskiert seinen Führerschein. Auch auf die Piepserei des Spurhalters können wir gut verzichten.

Trotzdem bleibt ein positiver Gesamteindruck: Der 150 PS starke XV Platinum kostet vertretbare 31.550 Euro (alle Preise netto). Die meisten vergleichbar eingerichteten Importmodell sind teurer, beispielsweise der Hyundai Tucson (rund 34.750 Euro) und verzichten als Benziner der 150-PS-Klasse auf den Allradantrieb. Zusammen mit der Fünfjahresgarantie hat Subaru hier also ein fair bepreistes Paket geschnürt.

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