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Synthetischer Dieselkraftstoff Audi und Continental haben zündende Ideen

Foto: Continental

Besonders in der aktuellen Debatte um saubere Diesel-Fahrzeuge und drohende Fahrverbote lohnt sich ein Blick über den Tellerrand zu den sogenannten Ersatzkraftstoffen. Zwei Unternehmen setzen hier auf ähnliche Techniken.

Schummel-Software, Abschaltmechanismen und drohende Fahrverbote: Der Diesel steht aktuell wirklich in keinem guten Licht. Umso besser, dass Continental und Audi bereits erfolgreich an synthetischen Ersatzkraftstoffen für Diesel-Motoren und andere Verbrenner arbeiten. So hat das Technologie-Unternehmen Continental nun erfolgreich seinen „OME“-Kraftstoff (Oxymethylenether) in Versuchsfahrzeugen getestet. Mit einer Beimischung von etwa 15 Prozent des aus in Kraftwerken als Abfall entstehenden Kohlenstoffdioxid hergestellten OME ließe sich die CO2-Emission eines herkömmlichen Diesels um rund acht Gramm pro Kilometer senken. Der Ersatzkraftstoff bietet dabei noch einen weiteren Vorteil: Er verbrennt nahezu rußfrei. Für einen höheren OME-Anteil in normalen Motoren müsse allerdings deren Reaktionspfad samt aller an der Verbrennung beteiligten Parameter überarbeitet werden, so Continental. Der OME-Kraftstoff sei besonders für den Schwerlast-Verkehr interessant: Hier könne aufgrund der hohen Gewichte nicht in naher Zukunft mit sauberen Elektro-Lösungen gerechnet werden. OME könnte also den LKW-Verkehr sauberer machen.

Auch Audi arbeitet seit geraumer Zeit an synthetischen Kraftstoffen, den sogenannten „e-fuels“. Dabei handelt es sich um Ersatzstoffe für Benzin, Diesel oder Erdgas, die ebenfalls CO2-basiert sind. Diese Art der Herstellung ist umweltfreundlicher als die Treibstoff-Gewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen, weil hierbei weniger Aufwand betrieben werden muss und die Herstellung nicht mit dem Anbau von Lebensmitteln konkurriert. Im neuen Audi A4 g-tron kommt beispielsweise das „e-gas“ zum Einsatz. Audi lässt das Gas in einem Werk in Niedersachsen aus überschüssigem Ökostrom und Wasser produzieren und speist so viel davon in das europäische Gasnetz ein, wie die g-tron-Fahrer an der Erdgas-Tankstelle in ihre Autos tanken.