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VW verabschiedet CNG Keine Neuentwicklungen mehr

Foto: Seat

Erst vor wenigen Jahren hatte der VW-Konzern angekündigt, den Erdgas-Antrieb zum Durchbruch zu verhelfen. Doch daraus wird nichts. Die Konzernführung setzt nun endgültig voll aufs E-Auto.

Im Sommer 2017 hatte der VW-Konzern eine Erdgas-Initiative für Deutschland ausgerufen. Ziel war es, die Zulassungszahlen in diesem Bereich signifikant zu steigern. Das erneuerte Bekenntnis zum Alternativantrieb wurde unter anderem von neuen Modellen bei VW, Audi, Seat und Skoda flankiert, die seither jedoch kaum Verbreitung fanden. Jetzt ziehen die Wolfsburger die Konsequenz und schicken die Antriebstechnik endgültig aufs Abstellgleis. Laut einem im "Handelsblatt" veröffentlichten Bericht soll sich VW-Chef Herbert Diess am Rande eines Führungskräftetreffens in Berlin entsprechend geäußert haben. Das Wirtschaftsblatt zitiert Diess mit den Worten: "Die Gasantriebe werden wir auslaufen lassen."

Noch 2019 hatte VW trotz ausbleibender Erfolge beim Verkauf von CNG-Fahrzeugen beteuert, weiter an der Offensiv-Strategie festhalten zu wollen und den Ausbau des Erdgas-Tankstellennetzes in Deutschland voranzutreiben. Tatsächlich wurden im vergangenen Jahr allerdings keine 8.000 Erdgasautos in Deutschland neu zugelassen, während es allein bei batterieelektrischen Pkw über 63.000 Stück waren. Auch bei der Zahl der Erdgas-Zapfsäulen gab es keine signifikanten Änderungen.

Grund für VWs 2017 gestartetes Erdgas-Engagement dürfte vor allem die Senkung der CO2-Flottenemissionen sein, um die ab diesem Jahr drohenden Strafzahlungen an die EU zu verringern beziehungsweise zu verhindern. Dank ihrer vergleichsweise niedrigen CO2-Einstufungen bieten die CNG-Modelle die Möglichkeit, mit überschaubaren Entwicklungskosten den CO2-Ausstoß zu senken. Um Strafzahlungen an die EU zu verhindern, wird sich VW nunmehr voll auf E-Autos konzentrieren.

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