Carsten Claßen, Athlon "Wir bringen E-Mobilität in die Flotte"

Foto: Athlon

Athlon will Fuhrparkleiter rund um die Elektromobilität unterstützen. Innovationsmanager Carsten Claßen erläutert, welche Lösungen die Daimler-Tochter bereitstellt.

Was genau ist Ihre Aufgabe als Innovations- und Produktmanager Elektromobilität?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kunden bei Elektromobilität viel Beratungsbedarf haben. Daher begleite ich meine Vertriebskollegen bei diesen Themen als Spezialist.

Wo setzen Sie bei Ihrer Beratung an?

Athlon verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Wir analysieren, ob und wie sich E-Mobilität optimal integrieren lässt, von der Mobilitätsanalyse über Nutzerprofile bis zur Ladeinfrastruktur. Im Prinzip benötigt der Flottenmanager keine Vorkenntnisse. Wir kümmern uns um alle Themen.

Beratung ist das eine, helfen Sie aber auch bei der Umsetzung?

Einfach ein Elektrofahrzeug im Full-Service-Leasing anzubieten, reicht natürlich nicht aus. Deshalb können wir mit Partnern am Firmen­standort oder bei den Mitarbeitern zu Hause eine Ladeinfrastruktur aufbauen, inklusive der Abrechnungsmöglichkeiten.

E-Mobilität ist teuer. Das rechnet sich doch nicht für jeden Kunden.

Wir helfen, an Fördergelder von Bund und Ländern für Fahrzeuge und Ladesäulen zu kommen. Für Flottenmanager, die nicht sicher sind, ob sich ein E-Auto rechnet, haben wir einen mit Daimler Mobility entwickelten Vollkosten-Simulator. Mit diesem bekommen sie schon im Beratungsgespräch ein Gespür dafür, wie sich der Einsatz von E-Autos auf die Fuhrparkkosten auswirkt.

Warum gehen manche Unternehmen noch immer so zögerlich um mit der Elektromobilität?

Die Einbindung von Elektroautos in die Flotte ist ein abteilungsübergreifendes Thema. Für eine Ladeinfrastruktur am Firmenstandort muss beispielsweise das Facility-­Management einbezogen werden. Punkte wie die Übernahme der Kosten für die Wallbox und den Strom beim Mitarbeiter zu Hause müssen unter anderem mit der Personalabteilung geklärt werden. Und ganz allgemein gesprochen, ist der Aufbau einer Ladeinfrastruktur auch ein Investment in die Zukunft, welches die Geschäftsleitung absegnen muss. Wird der Flottenmanager mit der Aufgabe allein­gelassen, dann ist es schwer, Elektroautos erfolgreich einzusetzen. Daher steht Athlon auch hier als Berater zur Seite.

Auch die Mitarbeiter müssen mitspielen. Wie hilft Athlon, sie zu motivieren?

Auf alle Fälle! Der Mitarbeiter spielt sogar eine sehr große Rolle. Der finanzielle Aspekt ist oft mit ausschlaggebend. Wir geben den Unternehmen daher Lösungen, mit denen sie die Belegschaft motivieren. Beispielsweise unser Bonus-Malus-System: Wer ein CO2-ärmeres Fahrzeug wählt, wird mit einem höheren Mobilitätsbudget belohnt. In den meisten Fällen übernimmt der Arbeitgeber auch die Kosten für eine Lademöglichkeit beim Mitarbeiter zu Hause. Die diversen steuerlichen Vergünstigungen wie etwa bei der Dienstwagenversteuerung sind weitere finanzielle Anreize für Mitarbeiter, um auf Elektromobilität umzusteigen.

Lesen Sie auch Leasing, Tablet, Berechnung, kalkulation, Auto, Konfigurator Was Leasinggesellschaften bieten (2020) Der Markt in Zahlen Plug-in Hybride rechnen sich nur, wenn sie oft geladen und mit Strom gefahren werden. Wie hilft Athlon seinen Kunden hier?

Wir prüfen die Dienstwagenrichtlinien sehr genau und achten vor allem auf die Nutzerprofile der Fahrer. So lässt sich schnell erkennen, welche Antriebstechnik die effizienteste ist. Ob der reine Elektroantrieb, ein Plug-in Hybride oder eben der klassische Diesel am besten passen, betrachten wir objektiv. Wir zeigen, wo E-Autos sinnvoll sind und wo nicht. Fahrer müssen motiviert sein, Strom zu laden. Mit unserer Shell-Hybridtankkarte können sie Sprit tanken, aber öffentlich Strom laden und über uns abrechnen. So behalten Flottenmanager das Kraftstoff-Reporting im Blick und können bei Fahrern von Plug-in Hybriden reagieren, sollten sie zu selten mit Strom fahren.