Dekra Unfallforschung 40 Jahre im Dienst der Verkehrssicherheit

Lkw-Unfall Crashtest 2008 Foto: Thomas Küppers

1978 begann Dekra Unfalldaten auszuwerten - und hilft seither, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.

Genauso facettenreich wie das reale Unfallgeschehen ist auch das Arbeitsfeld der Unfall-forscher von Dekra. „Es reicht von der Kleinkollision bis zur Massenkarambolage und vom Brandversuch bis zum Schutzplankendurchbruch. Es umfasst Fahrdynamikversuche ebenso wie die Analyse einzelner Unfälle, aber auch die Erarbeitung und Auswertung unserer eigenen und anderer Unfalldatenbanken“, erklärt Jens König, Leiter der Unfallforschung. „Was bei Dekra einzigartig ist und uns besonders zu Gute kommt, ist die enge Verzahnung unserer Arbeit – zum einen mit unserem Crash Test Center, zum anderen mit unseren Unfallanalytikern.“ Letztere sind bundesweit im Einsatz und erstellen Gutachten zu realen Unfällen im Auftrag von Polizei, Gerichten und Staatsanwaltschaften. Diese Gutachten bilden einen wichtigen Teil der Datenbasis, mit der die Unfallforscher arbeiten.

Brennender Omnibus BASt-Projekt zu Busbränden 2004 Foto: Dekra
Um Busbrände ging es in einem Sympoium des Bundesamts für Straßenwesen (BASt) im Jahr 2004

Seit 1978 hat die Dekra-Unfallforschung an zahlreichen Forschungsprojekten mitgewirkt. „Als einige wenige Beispiele wären das Projekt Theseus zur Sicherheit von Tankfahrzeugen, eine detaillierte Analyse von Brandfällen in Reisebussen, ein Forschungsprojekt zur Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch rechts abbiegende Lkw oder die Studie zum Vergleich verschiedener Rettungsmethoden bei eingeklemmten Pkw-Insassen zu nennen“, so Jens König.

400 Parameter werden bei jedem Unfall erfasst

In den vergangenen 15 Jahren spielen zunehmend auch Forschungsprojekte auf EU-Ebene eine wichtige Rolle, so etwa das Projekt Aprosys zur Verbesserung der passiven Sicherheit, das Projekt Safety in Motion (SIM) zur Motorradsicherheit oder zuletzt das Projekt Safety Cube, mit dem Verkehrssicherheitsmaßnahmen hinsichtlich Kosten und Nutzen europaweit systematisch vergleichbar gemacht werden sollen.

„Einer der wichtigsten Bausteine unserer Arbeit sind unsere umfangreichen Datenbanken, die wir in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben“, so Jens König. „So umfasst beispielsweise unsere Unfalldatenbank Informationen zu mehreren tausend Unfällen von 1997 bis heute. Sie wird ständig aktuell erweitert.Für jeden Unfall sind über 400 einzelne Parameter enthalten, was sehr detaillierte Auswertungen unter den unterschiedlichsten Fragestellungen ermöglicht.“

Unfall Crashtest Dekra 2014 Foto: Dekra
Wie schnell lassen sich die Passagiere aus einem verunglückten Auto retten? Damit beschäftigte sich Dekra in einem Forschungsprojekt 2014

Auftraggeber der Dekra-Unfallforschung sind Fahrzeughersteller und Zulieferer genauso wie Behörden und Verbände. Ein großer Teil der Arbeit fließt auch in eigene  Veröffentlichungen – etwa mit Verkehrsbeobachtungen zur Ablenkung durch Smartphones im Straßenverkehr oder in der interaktiven Online-Karte zum Thema Vision Zero.

„Zudem hat die Unfallforschung wesentlichen Anteil an der Erarbeitung des Dekra-Verkehrssicherheitsreports, der seit 2008 jährlich veröffentlicht wird“, so Vorstand Clemens Klinke. Der Report analysiert jeweils ein Oberthema aus dem Bereich der Verkehrssicherheit im Hinblick auf Fahrzeugtechnik, Infrastruktur und den Faktor Mensch und gibt Denkanstöße und konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Verkehrsexperten, Hersteller, wissenschaftliche Institutionen und Verbände.

Dekra Symposium zur Ladungssicherung 1999 Foto: Dekra
Was passiert mit der Ladung beim Unfall? Foto vom Symposium Ladungssicherung 1999