Fahrbericht Opel Insignia Sports Tourer (2021) Auf Effizienz getrimmt

Opel Insignia Sports Tourer 2021 Foto: Opel 12 Bilder

Bei Fahrern von Geschäftswagen ist der Insignia ein Dauerbrenner. Damit das so bleibt, bekommt er neue Motoren und eine bessere Sicherheitsausrüstung, beispielsweise super-helle LED-Pixel-Scheinwerfer.

Unter den Dienstwagen zählt der Opel Insignia zur festen Größe. Rund 75 Prozent gehen an Flotten. Vorneweg der geräumige Kombi Sports Tourer, während die Limousine Grand Sport auf gerade mal 20 Prozent kommt. Nun bekommt das 2017 eingeführte Opel-Flaggschiff ein Update.

Optisch ändert sich wenig. Der Kühlergrill bekommt eine Wabenstruktur und die flügelförmige Doppelspange zwischen dem Opel-Markenlogo wurde gegen eine geradlinig verlaufende Chromleiste ausgetauscht. Die neuen Lufteinlässe an den Nebelscheinwerfern übernehmen hingegen keine Funktion, sie sind nur angedeutet und sollen den dynamischen Charakter des Insignia mehr unterstreichen. Schmaler fallen zudem die Scheinwerfer aus, die beim gelifteten Insignia schon in der Basisversion mit LED-Licht bestückt sind.

Das bekanntermaßen gute LED-Matrix-Licht hat Opel nochmals verbessert. Nun sollen optionale Pixel-LED-Scheinwerfern neue Maßstäbe setzen. Das adaptive Licht soll die Fahrbahn besser ausleuchten und sich noch schneller an die Gegebenheiten anpassen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Hierzu hat Opel die einzelnen LED-Segmente von bisher 16 auf 84 Einheiten pro Scheinwerfer aufgerüstet.

Innen (fast) ein alter Bekannter

Den Innenraum fasste Opel nur minimal an. So bleibt es bei den bekannten, besonders ergonomischen und von der Aktion Gesunder Rücken zertifizierten Vordersitzen. Die haben sich schon in vielen langen Dienstreisen noch als sehr bequem erwiesen. Sie lassen sich beheizen und belüften und massieren zudem den Rücken. Das Multimediasystem glänzt mit schneller Routenberechnung und nutzt Verkehrsdaten in Echtzeit. Allerdings dürfte der Touchscreen etwas größer sein. Acht Zoll sind nicht mehr ganz zeitgemäß.

Opel Insignia Sports Tourer 2021 Foto: Opel
Im Innenraum bleibt bis auf eine kabellose-Handy-Aufladestation in der Mittelkonsole im Grunde alles wie gehabt.

Endlich bekommt der Insignia einen Wireless-Charger, der Smartphones in der Mittelkonsole kabellos auflädt. Hinzugekommen ist auch eine neue digitale Rückfahrkamera, die in Verbindung mit den Parksensoren vor plötzlich auftauchendem Querverkehr hinter dem Heck des Insignia warnt. Dazu gibt’s die bewährten Fahrerassistenten, vom Head-Up-Display über den Frontkollisionswarner bis hin zum Parkassistenten.

Neben den herkömmlichen Ausstattungslinien gibt es auch wieder zwei spezielle Varianten für den Außendienstler. Business Edition sowie Business Elegance haben etliche wichtige Extras an Bord, darunter das Navigationssystem, die Verkehrsschilderkennung oder den Spurhalter. Die Business Edition startet für die Limousine bei 25.832 Euro (alle Preise netto), der Kombi ist mit dem Flotten-Paket um exakt 840 Euro teurer.

Dreizylinder-Diesel aus dem Astra

Mit der Überarbeitung hält eine völlig neue Motorengeneration Einzug in den Insignia, die ihn um bis zu 18 Prozent sparsamer machen soll. Reibungsarme Getriebe sowie eine aktive Kühlerjalousie an der Frontpartie erhöhen zudem die Effizienz. Auf einen Hybriden oder gar Plug-in-Hybriden verzichtet Opel jedoch weiterhin, weil die GM-Plattform nicht für eine Teilelektrizierung ausgelegt ist. Daher bleibt es bei den konventionellen Antrieben.

Auf der Benziner-Seite gibt es einen neu entwickelten Zweiliter-Turbo mit Zylinderabschaltung, mit 200 oder 230 PS und später auch 170 PS. Wesentlich interessanter ist jedoch das Diesel-Angebot, welches nach wie vor als der Favorit unter den Antrieben gilt. Immerhin verlangen 75 Prozent der Käufer einen genügsamen Selbstzünder. Daher dient nun der 1,5-Liter-Dreizylinder aus dem kleineren Astra als Einstiegsvariante. Er leistet 122 PS und schickt seine 300 Nm an Drehmoment über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder.

Opel Insignia Sports Tourer 2021 Foto: Opel
Der Insignia fährt sich handlich und komfortabel, das adaptive Fahrwerk ist Empfehlenswert.

Wir testeten aber den Sports Tourer mit dem Zweiliter-Diesel und 174 PS. Der ebenfalls komplett neu entwickelte Motor zeigt sich schon früh leistungsbereit und hat reichlich Kraft. Dazu passt die harmonische Achtstufen-Automatik, die flott und passend ihre Fahrstufen wechselt. Dass der Turbodiesel beim Ausdrehen manchmal etwas kernig klingt, ist im Innenraum kaum wahrnehmbar. Der Insignia erweist sich als gut gedämmt und zeigt sich insgesamt als ein leises Reiseauto. Sofern das Budget mitspielt, lässt sich das Ganze aber noch steigern. Etwa mit dem adaptiven Fahrwerk für 836 Euro. Dann rollt der Insignia wesentlich komfortabler über Unebenheiten ab und geht trotzdem zackig ums Eck. Und unter den vielen Assistenzsystemen ragt besonders der adaptive Tempomat besonders hervor, da er mit einer hohen Regelgüte arbeitet und sich zuverlässig an die Verkehrsverhältnisse anpasst. Er kostet 1.462 Euro im Innovations-Paket 2, zusammen mit Head-Up-Display und schlüssellosem Zugangssystem.

Neue Basismotoren zum Ende des Jahres

Opel nimmt einen neuen Basisbenziner für den Anfang des Jahres gelifteten Insignia ins Programm. Der 2,0 Liter große Vierzylinder leistet in dem als Kombi und Limousine erhältlichen Mittelklassemodell 170 PS und ist an eine Neunstufen-Automatik gekoppelt. Die Preise starten in Verbindung mit der mittleren Ausstattungslinie "Elegance" bei 32.705 Euro.

Der neue Motor ersetzt den 2017 eingeführten, kaum schwächeren 1,5-Liter-Turbo und rundet das Ottomotorenprogramm nach unten ab. Alternativ sind zwei weitere 2,0-Liter-Benziner mit 200 PS und 230 PS zu haben. Dazu gibt es zwei Diesel mit 122 PS und 174 PS. Der stärkere Selbstzünder ist ab sofort auch mit Allradantrieb zu haben. Der Startpreis beträgt 34.900 Euro, inklusive Achtgangautomatik.

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