Benzin, Diesel, Elektro – auch beim SUV-Ableger des 208 zieht Peugeot alle Antriebsregister. Wir sagen, wie der 2008 fährt.
Kein Kleinwagen ohne SUV-Pendant: Kaum stellte Peugeot den attraktiven 208 vor, schicken die Franzosen nun den 2008 ins Rennen. Ebenfalls auf der neuen Konzern-Plattform, die deutlich mehr Platz im Innenraum beschert. Um 14 Zentimeter auf 4,30 Meter Länge ist der 2008 gewachsen und seine Achsen stehen elf Zentimeter weiter auseinander. In dieser Fahrzeugklasse ist das eine kleine Welt. Tatsächlich haben selbst große Mitfahrer hinten keine Probleme, ihre Beine unterzubringen. Und auch der Kofferraum packt gut 25 Prozent mehr Gepäck als bisher.
SUV werden bekanntlich auch gerne von älteren Menschen gekauft, weil sie beim Einsteigen bequem auf den Sitz rutschen können. Im 2008 klappt das aber nur bedingt: Man sitzt zwar höher als im Kleinwagen, weil unter dem Boden Platz für die Batterie der Elektroversion vorgesehen ist. Allerdings muss man vorher über eine breite Schwelle klettern, um anschließend in den tiefen Sitz zu plumpsen.
Andererseits passt diese sportliche Sitzposition durchaus zur Optik des Autos, die sich mit dem markanten Tagfahrlicht in Form von vertikalen Streifen ganz dem aktuellen Peugeot-Design anpasst. Der 2008 schiebt einen wuchtigen Kühlergrill vor sich her und wirkt mit seiner abgeknickten Gürtellinie auch von der Seite richtig dynamisch. Außerdem gibt’s wahlweise bis zu 18 Zoll große Räder oder ein schwarzes Dach mit Heckspoiler.
Wie schon der 208 bekommt man in den teureren Versionen das neue digitale und individuell konfigurierbare Cockpit der Marke, das Informationen auf mehreren Ebenen mit 3D-Tiefenwirkung darstellt. Während andere Hersteller Schalter und Knöpfe aus dem Innenraum verbannen, setzt Peugeot weiter auf praktische Klaviertasten und Sensoren. Über die aktiviert man mit einem Klick beziehungsweise einer Berührung Navi, Radio oder Telefon. Das etwas zerklüftete, in mehrere Ebenen unterteilte Cockpit wirkt hochwertig, muss einem aber gefallen. Andererseits hat Peugeot einen eigenen Stil abseits des Mainstreams gefunden, was an sich schon lobenswert ist.
Smartphones laden induktiv und per Kabel angeschlossen spiegeln sie ihr Menü auf den Bordbildschirm. Schnelle Mini-USP-Anschlüsse auf allen Plätzen und ein klassenübliches Fahrassistenzprogramm mit Auffahrwarner, Verkehrszeichenerkennung und aktivem Spurhalter gibt’s bereits im 18.070 Euro teuren Basismodell (alle Preise netto). Die Version Allure mit Rückfahrkamera, 3D-Cockpit und Nettigkeiten wie Klimaautomatik kostet 2.100 Euro mehr. Darüber platzieren die Franzosen den 2008 GT mit Navi, Totwinkelwarner, Abstandstempomat und vielem mehr. Allerdings gibt es den GT nur mit dem für einen Dreizylinder wirklich bissigen und 155 PS starken Benziner für 28.490 Euro.
Bei Nässe hat die Elektronik jedoch Mühe, diese Leistung auf die Straße zu bringen. Denn Allradantrieb ist selbst für die stärkste Version nicht vorgesehen. Dafür passen Fahrwerk und direkt abgestimmte Lenkung zum sportlichen Antritt. Der 2008 ist straff, aber nicht hart gefedert, bleibt auch in schnellen Kurven aufrecht und spurstabil.
Als Alternative zum teuren GT empfiehlt sich die mittlere Version des 1,2-Liter-Benziners. Die kostet inklusive der komfortablen Achtgangautomatik 22.983 Euro. Auch mit 130 PS schiebt der Dreizylinder ausreichend kräftig an. Er macht einen sehr ausgewogenen Eindruck und verbrauchte auf unserer ersten Runde knapp unter acht Liter. Sparsamer ist man mit dem harmonischen 130-PS-Diesel (25.170 Euro) unterwegs. Der durchzugskräftige Selbstzünder arbeitet nahezu vibrationsfrei und leise, lässt sich leicht mit Werten um die fünf Liter bewegen und ist der perfekte Begleiter für Kilometerfresser.
Eher an Fahrer kürzerer Distanzen richtet sich der e-2008. Dessen 50-kWh-Batterie soll nach WLTP für 320 Kilometer Reichweite gut sein. Außerdem kann er seinen Akku an einer der wenigen 100-kW-Ladestationen in nur 30 Minuten auf 80 Prozent bringen.
Abgesehen von dem für Elektroauto typisch starken Antritt und den E-Anzeigen im Cockpit unterscheidet ihn wenig von den Verbrennern. Der e-2008 wird in allen drei Ausstattungen zu Preisen ab 29.580 Euro angeboten. Alle drei qualifizieren sich für den auf 6.000 Euro erhöhten Umweltbonus. Die angekündigte, auf 0,25 Prozent reduzierte Dienstwagensteuer greift aber nur bei den zwei günstigeren Varianten. Die Top-Version GT dagegen kostet brutto 41.950 Euro, sodass hier Privatfahrten weiterhin mit 0,5 Prozent versteuert werden müssen.