Auch die drei neuen Umweltzonen in Deutschland, die zum 1. Oktober 2008 in München, Frankfurt und in Teilen des Ruhrgebiets eingerichtet werden, können nach Ansicht des ADAC das Feinstaubproblem nicht lösen. Fahrverbote sind laut Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr, keine Antwort auf die Feinstaubproblematik. Sie stellten lediglich einen unangemessenen und unverhältnismäßig starken Eingriff in die Mobilität der Bürger dar und würden deshalb vom ADAC abgelehnt. Außerdem verursachen sie nach Angaben des Automobilclubs einen enormen Verwaltungsaufwand. Nach den Berechnungen des Clubs benötigen Millionen von Pkw eine Plakette, obwohl sie keine Rußpartikel ausstoßen. Für Kontrollmaßnahmen und zur Bearbeitung von Ausnahmeanträgen werde zudem ein erheblicher Beamtenapparat gebraucht. Tatsache sei aber, dass der Pkw-Verkehr nachweislich nur zu rund fünf Prozent zur Feinstaubbelastung beiträgt. Andere Quellen außerhalb des Verkehrsbereichs wie Industrie und Kraftwerke verursachten den Großteil der Partikel und müssten vorrangig bei den Maßnahmen berücksichtigt werden. Ein im Auftrag des ADAC erstelltes Gutachten belegt, dass der Effekt von Umweltzonen und der damit einhergehenden Fahrverbote gleich Null ist. In Berlin geht der ADAC mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen die dortige Umweltzone vor. Allerdings räumt der Club ein, dass Maßnahmen gegen den Feinstaub durchaus sinnvoll sind. Der ADAC empfiehlt daher den Autofahrern vorhandene Nachrüstmöglichkeiten für Dieselfahrzeuge zu nutzen. Die Städte selbst sollten sich verstärkt darum bemühen, beispielsweise mit Hilfe sogenannter Grüner Wellen den Verkehr intelligenter und damit flüssiger zu gestalten, was sich ebenfalls positiv auf die Feinstaubentstehung auswirke.