Laut Bosch wird der Verbrennungsmotor auch in den kommenden zwanzig Jahren die wichtigste Antriebstechnik im Auto sein. Er ist noch längst nicht ausgereizt, so Entwicklungsvorstand Dr. Rolf Leonhard. Vor allem bei der Verbrauchssenkung sieht der Bosch-Manager beim Benziner und Diesel noch riesiges Potential. Bis 2015 werden Standardmotoren nur noch drei Zylinder und 1,1 bis 1,2 Liter Hubraum haben und 5,5 Liter Super bzw. 3,6 Liter Diesel verbrauchen, so seine Prognose. Weil die Vorräte an fossilen Brennstoffen begrenzt sind, gehe an der Elektrifizierung des Antriebs aber kein Weg vorbei. Hybridantriebe stehen dabei als Brückentechnologie auf dem Weg zum rein elektrischen Fahren. Gleiches gilt für den Range Extender, einen kleinen, leichten Verbrennungsmotor mit 20 bis 48 PS, der die Energie für den elektrischen Antrieb liefert. Die Grenzen für elektrisches Fahren setze heute noch die Batterie, wobei man statt der technisch ausgereizten Nickel-Metallhydrid-Batterie auf Lithium-Ionen-Technologie setzt. Deren Vorteile, hohe Energiedichte, hohe Zyklenfestigkeit, geringe Selbstentladung und lange Lebensdauer, stünden aber noch eklatant hohe Kosten gegenüber. Eine 35-Kilowatt-Batterie, mit der ein 1.000-Kilogramm-Auto 200 Kilometer weit rein elektrisch fahren könnte, würde nach heutigem Stand 17.000 Euro kosten. Langfristig ist der elektrische Antrieb dennoch das effizienteste Konzept. Mit einem Verbrennungsmotor benötigt man eine Kilowattstunde Energie, um maximal 2,5 Kilometer zurück zu legen. Ein Diesel-Hybrid schafft damit 3,2 Kilometer, ein Elektromotor hingegen 6,5 Kilometer. Nicht nur darum fahren wir in Zukunft mit Sicherheit elektrisch. Wie fern oder nah diese Zukunft ist, hängt von vielen Aspekten ab. Ein wesentlicher ist die Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterien. Nach Bosch-Ansicht werden elektrische Antriebe frühestens 2020 marktrelevant sein. Unter 100 Millionen neuen Autos werden sich voraussichtlich sechs Millionen Hybrid-Fahrzeuge und drei Millionen Plug-in-Hybride und Elektroautos befinden.