Wer 1991 einen Neuwagen kaufte legte dafür im Schnitt 16.310 Euro auf den Tisch des Autohauses. Dieser Wert stieg nach Angaben des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) bis 2008 um 56 Prozent auf 25.500 Euro an. Real entspreche dies in Preisen von 1991 einer Steigerung von rund elf Prozent. Damit liege der Anstieg deutlich über der allgemeinen Inflation. Bis 1999 entwickelten sich die Neuwagen laut HWWI noch im gleichen Tempo wie der Verbraucherpreisindex. Ab dem Jahr 2000 seien sie stärker als die Inflation gestiegen. Der Grund für diese Zunahme sind jedoch nicht exorbitante Preiserhöhungen der Automobilindustrie. Vielmehr gebe es laut HWWI seit der Jahrtausendwende einen Trend deutscher Konsumenten hin zu großräumigeren und damit teureren Automobilen. Bessere Ausstattungen und höhere Motorleistungen führten im Neuwagenmarkt zu einer deutlich schnelleren Preisentwicklung als bei anderen Konsumgütern. Die Gebrauchtwagenpreise blieben seit 1991 hingegen relativ konstant und stiegen lediglich von durchschnittlich 7.830 auf 8.250 Euro. Damit lagen sie deutliche 25 Prozent unter der Inflationsrate. Von 1990 bis Ende 2008 entwickelte sich der Pkw-Bestand in Deutschland nach der Studie des HWWI von 30,1 Millionen auf 41,3 Millionen Fahrzeuge. Das Durchschnittsalter kletterte in diesem Zeitraum von 6,3 auf 8,5 Jahre. Gebrauchte Lkw bleiben in Deutschland also immer länger auf dem Markt. Das wachsende Altwagenangebot schlage auch auf die Preise durch, so dass sich Neuwagen- und Altwagenpreise gegensätzlich entwickelten.