Mercedes CLS (2021) Fahrbericht Kräftig dieselnder Gleiter

Mercedes CLS 2021 Foto: Mercedes 14 Bilder

Optisch bringt die Modellpflege des Mercedes CLS wenig Neues. Aber unter der Motorhaube dieselt ein neuer Vierzylinder, und innen gibt’s das neueste Infotainmentsystem.

Wenn ein Facelift von außen kaum etwas zu erkennen ist, haben die Designer schon beim ersten Entwurf alles richtig gemacht. Die Modellpflege beschert der als Geschäftswagen beliebten Coupé-Limousine CLS jedenfalls nur eine andere Bugschürze und eine kleine Spoilerlippe am Heck.

Mehr tut sich unter dem Blech. Große Firmenwagen werden viel gefahren, weshalb hier der Diesel weiter ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht. Nur folgerichtig, dass die Ingenieure hier Hand anlegten und einen neuen Motor entwickelten. Der doppelt aufgeladene CLS 300d mit zwei Litern Hubraum ist in seinen Grundzügen als weiterhin angebotener 220d (194 PS) bekannt, kostet aber 5.400 Euro mehr. Für 56.460 Euro gibt’s allerdings nicht nur einen Allradantrieb serienmäßig, sondern 265 PS und vor allem mit 550 Newtonmetern Drehmoment. Mit dem Plus an Leistung schiebt die neue Variante ganz anders an als der brave 220er. Unterstützt wird der Turboschub von einem integrierten Startergenerator, der dank 48-Volt-Bordnetz mit 20 PS das Ansprechverhalten perfektioniert.

Mercedes CLS 2021 Foto: Mercedes
Die noble Limousine kraftvoll motorisiert.

So ist die noble Limousine souverän und kraftvoll motorisiert. Vom komplizierten Zusammenspiel von kombinierter Aufladung und Neunstufenautomatik bekommt man hinterm Lenkrad kaum etwas mit. Bei der Ausfahrt über freie Landstraßen macht die Verbrauchsanzeige mit Werten um die sechs Liter Lust auf lange Fahrten, der etwas dröge Vierzylindersound bleibt gut gedämmt Hintergrund. Das Fahrwerk bleibt, wie es war. Das ist kein Fehler, denn die Luftfedern lassen hohe Kurvengeschwindigkeiten bei komfortablem Komfort zu.

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Das Lenkrad sieht jetzt aus wie in der 2020 überarbeiteten E-Klasse.

So kann man sich ungestört dem Innenraum widmen. Dort verbaut Mercedes jetzt die neue Infotainment-Generation aus dem MBUX-Baukasten. Dessen Sprachsteuerung ist auf Zack, versteht auch schlecht artikulierte Sätze und erzählt, wenn man danach fragt, auch Witze über mangelnden deutschen Ingenieurshumor. Und hier tat sich optisch doch noch etwas: Neue Hölzer und Zierelemente ergänzen das Ausstattungsportfolio, außerdem gibt es neue zweifarbige Ledersitzbezüge. Auch das Lenkrad sieht jetzt aus wie in der 2020 überarbeiteten E-Klasse.

Abgesehen vom starken Vierzylinder-Diesel bleibt die Motorenpalette unberührt. Es gibt also weiterhin den enorm starken 400 d mit sechs Zylindern und 330 PS, bei den Benzinern reicht die Palette vom 299-PS-Vierzylinder bis hin zum 53 AMG mit 435 PS. Freunde von Plug-in Hybriden müssen weiterhin zur E-Klasse greifen, die noch mehr Motorisierungsvarianten mit der ihr eigenen konservativeren Optik kombiniert.

Mercedes C-Klasse (2021)
Flaggschiff der Mittelklasse?