So wird Mobilität nachhaltig Diese drei Schritte sollten Fuhrparks tun

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Wie die betriebliche Mobilität klimafreundlicher werden kann – und welche Rolle die Car Policy dabei spielt. Drei Schritte für mehr Nachhaltigkeit im Fuhrpark.

Wie lässt sich Unternehmensmobilität nachhaltig gestalten? Dieser Frage ging das Compan-e nach. Das Projekt wurde durch das Öko-Institut geleitet und wissenschaftlich begleitet. Projektpartner waren Agora Verkehrswende und die Stiftung Klimawirtschaft. Herausgekommen sind dabei Handlungsempfehlungen für mehr Klimaschutz und Effizienz im Flottenmanagement und auf Arbeitswegen.

Drei Schritte für mehr Nachhaltigkeit im Fuhrpark

  1. Daten sammeln: Nachhaltige Unternehmensmobilität wird immer relevanter. Doch wie können Firmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter umweltfreundlich zur Arbeit kommen? Der Schlüssel liegt in der Datenerhebung: Erst wer genau weiß, welchen Mobilitätsbedarf die Mitarbeiter auf ihrem Weg von und zur Firma und im Rahmen ihres Jobs überhaupt haben, kann daraus Ziele und konkrete Maßnahmen ableiten.
  2. Alternativen zum Dienstwagen und Wege vermeiden: Mobilitätsbudget statt Dienstwagen? Da können die Mitarbeiter entscheiden, für welches Verkehrsmittel sie ihr Budget verbrauchen. Mobilitätsbudgets können – ja nach Anbieter – zur freien Wahl jedes Verkehrsmittels genutzt werden. Vom ÖPNV, Taxi, Mietwagen oder Bike. In Deutschland gibt es zudem günstige Steuerregelungen für die Nutzung des Personen-Nahverkehrs und des Personen-Fernverkehrs. Und wenn das alles nicht hilft, können Unternehmen ja immer noch die Arbeit im Homeoffice sowie digitale Meetings fördern – auch das spart Wege und Zeit.
  3. Ladeinfrastruktur auf Firmengelände und Wohnort sichern: Die Statistik zeigt, dass bislang nur ein geringer Teil der Mitarbeiter auf einen Dienstwagen verzichten möchte. Unternehmen können mit einer durchdachten Car Policy einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten. Doch nicht immer ist die Freude groß, wenn Dienstwagenfahrer zum E-Autos „gezwungen“ werden. Der Grund: fehlende Ladestationen sowohl auf dem Firmengelände als auch am Wohnort. Unternehmen, die es schaffen, hier für Abhilfe zu sorgen, haben weniger Probleme ihre User-Chooser zu überzeugen. Das macht sich am Ende in der CO₂-Bilanz des Fuhrparks bemerkbar.

Pendelverkehr verursacht fast ein Viertel der Emissionen

Unternehmen spielen Hauptrolle auf dem Weg zur Verkehrswende: „Für Unternehmen ist es Zeit, Dienstwagen und weitere Fahrzeuge in der Flotte möglichst vollständig elektrisch zu betreiben und die entsprechende Ladeinfrastruktur aufzubauen“, erklärt Lukas Minnich, Experte für nachhaltige Unternehmensmobilität am Öko-Institut. „In diesem Prozess hilft es, wenn klare Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele für das Unternehmen in einer Mobility Policy festgelegt sind.“ Esther Rublack, Referentin Unternehmensmobilität bei Agora Verkehrswende, fügt hinzu: „Fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen im Personenverkehr entsteht durchs Berufspendeln. Hier können Unternehmen Verantwortung übernehmen, indem sie nachhaltige Mobilität fördern und gute Voraussetzungen zum mobilen Arbeiten schaffen. Die Politik kann dafür sorgen, dass der Wandel zur zukunftsfähigen und klimafreundlichen Unternehmensmobilität verbindlich wird und wirtschaftlich profitabel ist“.

Auf dem Weg zu einer Bonus-Malus-Regelung

Damit sich die Vorteile der E-Mobilität auch in der Kostenrechnung der Unternehmen widerspiegeln, braucht nach Meinung der Experten eine Reform des Systems der Fahrzeugbesteuerung. Wirkungsvoll wäre nach Ansicht der Experten, die Reform der Kfz-Steuer hin zu einer Bonus-Malus-Regelung, die Fahrzeuge mit hohem Kraftstoffverbrauch beim Kauf stärker besteuert.

Mehr dazu erfahren Sie im kostenlosen Whitepaper „Unternehmensmobilität nachhaltig gestalten“ von Öko-Institut, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimawirtschaft.