Nachhaltige Mobilität Was Unternehmen tun können

Foto: Annette Hornischer

Wie die betriebliche Mobilität klimafreundlicher werden kann – und welche Rolle die Car Policy dabei spielt. Drei Schritte für mehr Nachhaltigkeit im Fuhrpark.

1. Schritt: Daten sammeln

Nachhaltige Mobilität wird gerade für Unternehmen immer relevanter. Doch wie können Firmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter umweltfreundlich zur Arbeit kommen? Der Schlüssel liegt in der Datenerhebung: Unternehmen sollten Daten zu Pendelwegen und Mobilitätsbedarfen erheben und daraus Ziele und konkrete Maßnahmen ableiten.

2. Schritt: Ladeinfrastruktur auf dem Betriebsgelände und am Wohnort sichern

Unternehmen können mit einer durchdachten Car Policy einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten. Doch nicht immer ist die Freude groß, wenn Dienstwagenfahrer zum E-Autos "gezwungen" werden. Häufig fehlen Ladestationen sowohl auf dem Firmengelände als auch am Wohnort. Hier sollten laut den Experten Minnich und Rublack in erster die Verantwortlichen in den Unternehmen dafür sorgen, dass ausreichend Ladepunkte für Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Doch das allein reicht nicht - die Politik müsse den Masterplan Ladeinfrastruktur II zügig umsetzen und sich für eine Stabilisierung des Strompreises stark machen. Damit sich die Vorteile der E-Mobilität auch in der Kostenrechnung der Unternehmen widerspiegeln, braucht es mit dem Auslaufen der Kaufprämie eine Reform des Systems der Fahrzeugbesteuerung. Wirkungsvoll wäre nach Ansicht der Experten, die Reform der Kfz-Steuer hin zu einer Bonus-Malus-Regelung, die Fahrzeuge mit hohem Kraftstoffverbrauch beim Kauf stärker besteuert.

3.Schritt: Alternativen zum Dienstwagen fördern und Wege vermeiden

Mobilitätsbudget statt Dienstwagen? Da können die Mitarbeiter entscheiden, für welches Verkehrsmittel sie ihr Budget verbrauchen. Leider bremst das Finanzamt da noch etwas, denn Dienstwagen werden gegenüber Sharing-Diensten und der Bahn immer noch steuerlich bevorzugt. Um das Mobilitätsbudget attraktiver zu machen, sollten die steuerlichen Regelungen vereinheitlicht und vereinfacht werden. Und wenn das alles nicht hilft, können Unternehmen ja immer noch die Arbeit im Homeoffice sowie digitale Meetings fördern - das auch spart Wege und Zeit.

Unternehmen spielen Hauptrolle auf dem Weg zur Verkehrswende

"Für Unternehmen ist es Zeit, Dienstwagen und weitere Fahrzeuge in der Flotte möglichst vollständig elektrisch zu betreiben und die entsprechende Ladeinfrastruktur aufzubauen", erklärt Lukas Minnich, Experte für nachhaltige Unternehmensmobilität am Öko-Institut. "In diesem Prozess hilft es, wenn klare Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele für das Unternehmen in einer Mobility Policy festgelegt sind." Esther Rublack, Referentin Unternehmensmobilität bei Agora Verkehrswende, fügt hinzu: "Fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen im Personenverkehr entsteht durchs Berufspendeln. Hier können Unternehmen Verantwortung übernehmen, indem sie nachhaltige Mobilität fördern und gute Voraussetzungen zum mobilen Arbeiten schaffen. Die Politik kann dafür sorgen, dass der Wandel zur zukunftsfähigen und klimafreundlichen Unternehmensmobilität verbindlich wird und wirtschaftlich profitabel ist".

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Kostenloser Download vom Whitepaper "Unternehmensmobilität nachhaltig gestalten" unter: https://www.compan-e.de/publikationen/unternehmensmobilitaet-nachhaltig-gestalten/

Herausgeber sind: Öko-Institut, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimawirtschaft.