Opel Grandland Facelift (2021) Fahrbericht Da schau her

Foto: Immanuel Schneeberger 15 Bilder

Der Opel Grandland bekommt mit seinem Facelift das neue Markengesicht. Auch innen hat sich einiges getan – wirkt sich das auch aufs Fahren aus?

2017 wechselte Opel nicht nur den Besitzer, auch der Grandland X erblickte als eine der ersten deutsch-französischen Kooperationen das Licht der Welt. Der in Eisenach produzierte SUV verkauft sich sehr gut, vor allem als Plug-in-Hybride. Über ein Drittel der Grandland X rollte als Teilzeitstromer vom Band, und dieser Anteil soll auch mit der aktuellen Modellpflege nicht kleiner werden.

Jetzt entfällt das X im Namen, und auch optisch fährt hier ein neues Auto vor: Das beim Mokka eingeführte Bug mit breiter schwarzer Blende und pfeilförmigen Tagfahrlichtern in den LED-Scheinwerfern steht auch dem Grandland gut. Hinten änderte sich weniger. Nur der Modellschriftzug zieht sich jetzt breit über die Heckklappe.

Foto: Immanuel Schneeberger

Innen setzt Opel ebenfalls aufs Design des Mokka. Es gibt digitale Instrumente und einen größeren Touchscreen, dazu optional eine Infrarotkamera, wie man sie schon von anderen Autos auf der gleichen Plattform kennt, etwa dem Peugeot 508. Sie erkennt Menschen und Tiere und projiziert ihr Bild ins Display neben dem Tacho.

Selbst wenn das Display es größer wurde, wirklich neues ist das Infotainment dahinter nicht. Das neue System bekommt erst der neue Astra, der schon in den Startlöchern steht. So bleibt die Sprachbedienung des Grandland auch weiter etwas begriffsstutzig. Auch die verschachtelte Menüführung ist nicht optimal. Lautstärke, Klimaanlage und Sitzheizung lassen sich aber einfach weiterhin per Knopf einstellen.

Dafür überzeugen die Sitze nach wie vor. Vor allem die von der Aktion Gesunder Rücken mit dem AGR-Siegel versehenen, angenehm fest gepolsterten Ergonomiesitze und sind für Vielfahrer eine absolute Pflichtausstattung. Die 300 Euro dafür sind gut angelegt. Sie lassen sich in der Neigung verstellen und haben eine ausziehbare Beinauflage. Allerdings gab es die schon vorher, und auch sonst ändert sich am Fahrgefühl nichts Spürbares.

Foto: Immanuel Schneeberger

Fahrwerk und Antriebe bleiben unangetastet. Der 180 PS starke Zweiliter-Diesel fiel schon letztes Jahr aus dem Programm. Übrig bleibt der 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS. Der läuft sehr ruhig, harmoniert gut mit der sanft schaltenden Achtstufen-Automatik und versprüht mit seinem ruhigen Temperament Gelassenheit. Weniger gut gefallen uns, dass Gaspedal und Lenkung kaum Widerstand geben. So fehlt ein wenig das Gefühl für Straße und Kraftreserven.

Ähnlich gefühllos, aber deutlich temperamentvoller fahren sich die zwei Plug-in-Hybride: Schon die kleine Variante mit Vorderradantrieb und 224 PS Systemleistung schiebt gut an. Richtig Feuer macht aber erst die Allrad-Variante mit 300 PS. Allerdings zeigten frühere Tests, dass dann auf langen Strecken schnell über 10 Liter durchlaufen. Hier sollten Flottenverantwortliche also genau schauen, ob die Kollegen genügend Strecken mit den real erreichbaren 35 Kilometer Elektroreichweite abdecken können.

Auf dem Papier schaffen die Plug-in Hybride sogar über 60 Kilometer elektrisch und bleiben unter 50 Gramm CO2 je Kilometer – sie erfüllen also die Anforderungen der Kaufprämie sowie der reduzierten Dienstwagensteuer auch 2022. Das dürfte sie bei Dienstwagenfahrern zu den beliebtesten Modellen machen. Ab 16. Oktober steht der Grandland ohne X bei den Händlern, die Preise starten bei 22.900 Euro für den 130-PS-Dreizylinder-Benziner.

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