Mehr Fahrerassistenten und ein nagelneuer Diesel: Skoda hat den Superb geliftet. firmenauto testet den Evo-TDI und zeigt den neuen Offroader Superb Scout.
Das soll also der geliftete Skoda Superb sein? Wir stehen vor dem Combi, der bei Skoda immer mit "C" geschrieben wird und schauen uns schulterzuckend an. OK, der Kühlergrill ist breiter, es gibt eine neue Frontlippe und mein Kollege weist auf die Scheinwerfer hin. Selbst in der Basisausführung ist jetzt LED-Technik Serie. Dann fällt beim Rundgang noch der selbstbewusste Skoda-Schriftzug am Heck ins Auge. Auf das bisherige Markenlogo hinten verzichtet Skoda zukünftig beim überarbeiteten Superb, dafür kam hinten eine durchgängige Chromleiste hinzu. Gleiches gilt natürlich für die Superb Limousine, die weiterhin im Programm ist.
Innen fallen die Änderungen ebenfalls maßvoll aus. Der schlüsselloser Zugang zählt nun zum Standard, genauso wie der Startknopf am Lenkrad. Und das digitale Kombiinstrument im Cockpit kennen wir dagegen bereits seit gut einem Jahr.
Richtig cleverere Fahrerassistenten
Viel wichtiger sind die überarbeiteten Fahrerassistenten mit erweiterten Funktionen. So passt sich der Abstandstempomat bis zu 210 km/h an die vorausfahrenden Fahrzeuge an, bremst in Verbindung mit DSG bis zum Stillstand herunter und fährt im Stopp-Go-Verkehr wieder automatisch an. Auch den ebenfalls aus dem Passat bekannten Emergency Assist bekommt der Superb. Hat der Fahrer ein gesundheitliches Problem und reagiert nicht, bremst das Auto allein ab und aktviert den Warnblinker. Darüber hinaus bemerkt der Totwinkelwarner schnelle Überholer wesentlich früher, da das System nun 70 Meter weit nach hinten blickt. Unterm Strich sind die neuen Fahrerassistenten ein spürbarer Sicherheitsgewinn.
Wie die dynamischen Matrix-LED-Scheinwerfer greifen die Assistenten auf die bordeigenen Navidaten zurück und arbeiten so präziser. Das Infotainment ist außerdem bestens vernetzt und bietet seinen Passagieren einen Wlan-Zugang zum Internet.
Der Skoda ist nach wie vor einer der größten seiner Klasse
Geblieben sind das üppige Platzangebot sowie der riesige Gepäckraumvolumen des Kombis (660 bis 1.950 Liter). Auch der Fahrkomfort bleibt weiterhin Spitze, sodass sich der Superb immer noch als ideales Langstreckenfahrzeug für Vielfahrer empfiehlt. Nicht ohne Grund sind bei uns 82 Prozent aller verkauften Modelle des Tschechen bisher in Flottenhand.
2.0 TDI Evo passt für Geschäftswagen
Neben den bekannten Motorisierungen, die alle die Euro 6d-Temp erfüllen, erhält der Superb einen nagelneuen Dieselmotor. Er bildet den Auftakt einer neuen Motorengeneration. Der 2.0 TDI Evo ist wie der Vorgänger 150 PS stark, aber leichter und verbraucht weniger. Wie viel genau wollen die Tschechen allerdings noch nicht verraten, da die EU-Behörden den Motor noch nicht abgenommen haben.
Doch bereits der erste Fahreindruck überzeugt. Der Diesel glänzt mit hoher Laufruhe und setzt Gasbefehle in spontane Durchzugskraft um. So lebendig, dass jeder Fahrer eine Firmenwagens damit bestens bedient sind. Er stellt eine gute, weil billigere Alternative zum beliebten 190-PS-Diesel dar. Nach unserer flott angegangenen Tour meldet der Bordcomputer 6,7 Liter, was in Anbetracht der Fahrzeuggröße völlig in Ordnung geht. Allerdings verschweigt Skoda auch den preis. Man soll ihn aber ab Ende 2019 bestellen können.
Den Kombi gibt es nun auch als Scout
Da Crossover-Fahrzeuge voll im Trend liegen, bieten die Tschechen neben dem Octavia nun auch ihren Superb Combi als hochbeinigen Ableger Scout an. Das Paket für den leichten Offroad-Einsatz umfasst mehr Bodenfreiheit, einen Unterfahrschutz sowie Allradantrieb. Hinzu kommt eine rustikale Optik mit Kunststoffbeplankung um die Radhäuser. Lieferbar ist der Superb Combi Scout ausschließlich mit den beiden kräftigsten Motorisierungen, ein DSG ist immer Serie. Der 190 PS starke Zweiliter-TDI startet bei 38.782 Euro (alle Preise netto), der hubraumgleiche TSI mit 272 PS beginnt bei 39.874 Euro.
Erstmalig ein Plug-in-Hybrid
Gegen Jahresende kommt zudem noch ein Plug-in-Hybrid. Für den sogenannten Superb iV hat Skoda in den VW-Konzernbaukasten gegriffen, denn unter dem Blech des tschechischen Teilzeit-Stromers steckt die gleiche Technik wie im Passat GTE. Auf der Verbrennerseite sorgt ein 1,4 Liter TSI für den Antrieb. Der Vierzylinder-Benziner leistet 156 PS, der Elektromotor bringt weitere 115 PS mit, so dass die Systemleistung auf 218 PS ansteigt. Elektrisch soll der Superb iV bis zu 55 Kilometer weit kommen und in verkehrsberuhigten Zonen Fußgänger und Fahrradfahrer beim lautlosen Dahingleiten über einem Soundgenerator warnen. Und sein 13 kWh großer Akku soll an einer Wallbox in recht fixen 3,5 Stunden wieder befüllt sein. Zu fahren gab es den Hybriden allerdings noch nicht.