China hat das E-Auto zum Massenmobil gemacht. In Europa und den USA bleibt es eher Luxus, wie auch ein Blick in die Preislisten zeigt.
Der Preisnachteil von E-Autos gegenüber Verbrennern schrumpft in Europa nur langsam. Im Schnitt kosteten rein batteriegetriebene Pkw im ersten Halbjahr 2022 rund 27 Prozent mehr als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, wie die Beratungsagentur Jato bei einem Vergleich der Listenpreise aller angebotenen Modelle ermittelt hat. Das ist die gleiche Differenz wie im Gesamtjahr 2021 und nur eine geringe Änderung gegenüber 2020, als der Abstand rund 33 Prozent betrug.
Hauptgrund ist der Studie zufolge das unausgewogene Angebot. Europas Hersteller bieten E-Autos vornehmlich in margenstarken und teuren Segmenten an. Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick nach China. Dort sind E-Mobile im Schnitt 33 Prozent günstiger als Verbrenner – und entsprechend gefragt. Die chinesischen Hersteller bieten anders als die Europäer auch in den kleinen und kleinsten Klassen ausreichend Modelle an.
Am stärksten ist die Preiskluft allerdings in den USA. Dort liegt der Preisnachteil von E-Mobilen bei 43 Prozent. Vor allem, weil Tesla mit seinen vergleichsweise teuren Modellen den Markt dominiert, während die traditionellen US-Hersteller erst langsam mit der Massenproduktion von Elektroautos starten.