Nach einem überraschend guten ersten Quartal hat Daimler seine Prognose für das laufende Jahr fast verdoppelt. Der Konzern schraubte sein Ziel für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,3 Milliarden auf mehr als vier Milliarden Euro nach oben. Damit würde der Konzern operativ deutlich mehr verdienen als 2008, obwohl die Erlöse unter dem Niveau von 2008 bleiben dürften. In den ersten drei Monaten des Jahres erzielte der Hersteller von Autos, Lastwagen, Bussen und Transportern einen Überschuss von 612 Millionen Euro. Im Vorjahr war aufgrund des weltweiten wirtschaftlichen Einbruchs und der wegbrechenden Automärkte ein Fehlbetrag von 1,29 Milliarden Euro angefallen. Daimler bestätigte die schon vor gut einer Woche vorab mitgeteilten Zahlen. Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode von 18,68 Milliarden auf 21,19 Milliarden Euro. Das EBIT schoss von minus 1,43 Milliarden Euro auf plus 1,19 Milliarden Euro nach oben. Daran hatte die Personenwagensparte Mercedes-Benz Cars mit 806 Millionen Euro einen maßgeblichen Anteil. Besonders Oberklasse- und Luxuswagen verkauften sich besser. Der Geschäftsbereich mit der Kernmarke Mercedes-Benz, den sportlichen AMG-Fahrzeugen, dem Stadtwagen Smart und der Luxuswagenmarke Maybach soll nun im Gesamtjahr allein ein EBIT von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Erwartungen für die Lastwagensparte wurden von 200 Millionen auf 500 bis 700 Millionen verdreifacht. Von der Finanzdienstleistungssparte erwartet der Konzern nun einen Beitrag von mehr als 500 Millionen Euro. Bei den Verkäufen rechnet Daimler 2010 mit einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. 2009 setzte der Konzern 1,6 Millionen Fahrzeuge ab. Die Personenwagensparte soll im laufenden Jahr etwa doppelt so stark wachsen wie der Markt, der den Unternehmensschätzungen zufolge um drei bis vier Prozent zulegen wird. Bei den Lastwagen erwartet der Konzern eine Belebung der Nachfrage in Nordamerika sowie in Lateinamerika. In Europa wird frühestens in der zweiten Jahreshälfte mit einem leichten Anstieg gerechnet. Im ersten Quartal betrug das Absatzplus konzernweit 21 Prozent auf weltweit 402.700 Fahrzeuge. Auch der Umsatz werde 2010 zulegen, dabei werde aber das Niveau von 2008 nicht erreicht, lautet die Einschätzung des Unternehmens. Damals wurden Erlöse in Höhe von 98,47 Milliarden Euro erzielt. Im vergangenen Jahr ging der Umsatz um 20 Prozent auf 78,92 Milliarden Euro zurück. Unterm Strich fiel ein Fehlbetrag von 2,64 Milliarden Euro an. Die Aktionäre erhielten für 2009 keine Dividende. Wegen der insgesamt wieder steigenden Nachfrage will der Konzern die Zahl der Mitarbeiter im laufenden Jahr stabil halten oder leicht steigern. Zum Ende des ersten Quartals beschäftigte Daimler weltweit 254.779 Menschen, gut 1.600 weniger als zum Jahresende 2009.