Firmenauto Deutschland hinkt Weltautomarkt hinterher

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Die Krise auf den weltweiten Automärkten ist nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer überstanden, nur Deutschland hinkt weit hinterher. „Der weltweite Aufschwung läuft“, betonte der Direktor des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen am Samstag in einer Mitteilung. Wachstumstreiber seien vor allem Asien und der US-Markt. Das gute erste Quartal stütze die Prognose, dass der Welt-Pkw-Markt 2010 auf 56 Millionen Verkäufe steigt - das wäre ein Plus von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis auf Westeuropa werden demnach alle Pkw-Märkte 2010 wachsen. „In Westeuropa ist es Deutschland, das den Markt nach unten drückt“, sagte Dudenhöffer. Die künstliche Verkaufsblase der Abwrackprämie im Jahr 2009 habe den Markt nachhaltig geschädigt. Die Bundesregierung habe die Probleme in das Jahr 2010 transferiert. „Nach unserer Prognose wird der Markt Deutschland im Jahr 2010 auf 2,83 Millionen Pkw-Verkäufe - das ist ein Rückgang von 25,7 Prozent – einbrechen“, sagte der Experte. Für die Erholung des Weltautomarkts sind Dudenhöffer zufolge vor allem Asien mit den großen Märkten China, Japan, Indien sowie der US- Markt verantwortlich. Allein in den USA wurden mit 2,5 Millionen Pkw und leichten Geländewagen im ersten Quartal 2010 über 340 000 Fahrzeuge oder 16 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. Noch größer ist der Zuwachs in China. Dort wurden in den ersten drei Monaten eine Million Fahrzeuge mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. “Die Verkaufszahlen des ersten Quartals unterstreichen, dass die Automobilindustrie wieder auf ihren langfristigen Wachstumstrend einschwenkt“, erklärte Dudenhöffer. Bei wichtigen Autobauern und Zulieferern seien die Geschäfts- und Gewinnaussichten für das Jahr 2010 positiv. Große Sorgen bereite aber nach wie vor Opel. Das Unternehmen verliere auch 2010 in Europa fortgesetzt Marktanteile und Verkäufe, während die Mutter GM in den USA und China Verkaufsrekorde erziele. „Damit muss Opel 2010 mit weiteren hohen Verlusten rechnen und braucht von GM weitere Unterstützung“, betonte der Experte.